DOI article:
Kirchner, Johannes: Attische Ephebeninschriften
Citation link:https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/am1927/0250
198
JOHANNES KIRCHNER
lediglich Archon 'Ιερομνήμων (310-9) in Frage, der jedoch wegen
des O an vierter Stelle keine Berücksichtigung verdient. Auch kann
das erste Zeichen nicht H sein, da der wagerechte Strich dieses Buch-
stabens auf dem an dieser Stelle unverletzten Stein nicht sichtbar ist,
wohl aber ein Γ oder P. Nach diesem Zeichen fehlen zwei. Dann
folgt eine kräftige wagerechte Linie als unterer Teil eines Buchstabens;
diese kann sich nur auf E, Ξ oder I beziehen. An letzter Stelle ist ein
Iota sichtbar. In Zeile 2 ist ΤΕΣ unter ΕΠΙ, unter den letzten Zeichen
von Z. 1 HX zu lesen. Nimmt man nun eine Liste der auf das
Jahr 334-3 folgenden Archonten zur Hand, so ist es allein der Archon
Πραξίβουλος (315-4), dessen Namen sich mit den überlieferten Resten
vereinigen lässt. Ich möchte daher folgende Ergänzung vorschlagen:
315-4 έφηβοι οι επί Π[ρα]ξι[βοΰλου άρχοντος οι τής-ίδος στε]- nicht στοιχ.
[φανωθέν]τες [υπό τ]ής [βουλής καί τής φυλής].
[σωφρο]νιστή[ς] Λ — — — — — — — — — — — — —· — — — — στοιχ.
. ,.θ.,.αρ— — — — — — — — — — — — — — — —
... 5..ων Τιμοθ[έου — — — — — — — — — — — — — — — — ]
.. .5.. ος — — —-- — — — — — — — — — — — — —
...6...V -
.. 4.. λεο — — — — — — — — — — — — — — — — — — —
..4.. ευς .. δ— — — — — — ____ — — — — — — —
...5.. ιο .. σ— — — — — — — — — — — __ — —
Aus Ζ. 3, wo der σωφρονιστής erwähnt ist, geht hervor, dass das
Denkmal von einer Phyle, deren jede einen vom Demos gewählten
σωφρονιστής besass (Aristot. Άθπ. XLII 2), gesetzt worden ist. In
IGII2 1156 werden die έφηβοι οΐ τής Κεκροπίδος οί έπ'ι Κτησικλέους
άρχοντος (334-3) und ihr σωφρονιστής an erster Stelle von der Kekropis
(Z. 26-35) und vom Rat (Z. 36-44) belobt und bekränzt. Wie gross die
Zahl der in unserer Inschrift genannten Epheben war, können wir
annähernd bestimmen nach einem von Leonardos (Έφημ. 1918,75) im
Amphiareion gefundenen Katalog der attischen Epheben des
Jahres 324-3; hier werden 63 aufgezählt. In Z. 3 hatte Schöne
geglaubt den Archon suchen zu müssen und hatte [έπ'ι Άρ]ιστ[οφ]ά[νους
ergänzt, somit Inschrift und Relief dem Jahre 331-0 zugewiesen.
2. EM 3590. (Beil. XXIII 2)—Fragment einer Platte pentelischen
Marmors, nur rechts oben Z. 1-4 und unten erhalten; 0,22 hoch, 0,19
breit, 0,07 dick.— Buchstaben 0,005 hoch AEPSX.
JOHANNES KIRCHNER
lediglich Archon 'Ιερομνήμων (310-9) in Frage, der jedoch wegen
des O an vierter Stelle keine Berücksichtigung verdient. Auch kann
das erste Zeichen nicht H sein, da der wagerechte Strich dieses Buch-
stabens auf dem an dieser Stelle unverletzten Stein nicht sichtbar ist,
wohl aber ein Γ oder P. Nach diesem Zeichen fehlen zwei. Dann
folgt eine kräftige wagerechte Linie als unterer Teil eines Buchstabens;
diese kann sich nur auf E, Ξ oder I beziehen. An letzter Stelle ist ein
Iota sichtbar. In Zeile 2 ist ΤΕΣ unter ΕΠΙ, unter den letzten Zeichen
von Z. 1 HX zu lesen. Nimmt man nun eine Liste der auf das
Jahr 334-3 folgenden Archonten zur Hand, so ist es allein der Archon
Πραξίβουλος (315-4), dessen Namen sich mit den überlieferten Resten
vereinigen lässt. Ich möchte daher folgende Ergänzung vorschlagen:
315-4 έφηβοι οι επί Π[ρα]ξι[βοΰλου άρχοντος οι τής-ίδος στε]- nicht στοιχ.
[φανωθέν]τες [υπό τ]ής [βουλής καί τής φυλής].
[σωφρο]νιστή[ς] Λ — — — — — — — — — — — — —· — — — — στοιχ.
. ,.θ.,.αρ— — — — — — — — — — — — — — — —
... 5..ων Τιμοθ[έου — — — — — — — — — — — — — — — — ]
.. .5.. ος — — —-- — — — — — — — — — — — — —
...6...V -
.. 4.. λεο — — — — — — — — — — — — — — — — — — —
..4.. ευς .. δ— — — — — — ____ — — — — — — —
...5.. ιο .. σ— — — — — — — — — — — __ — —
Aus Ζ. 3, wo der σωφρονιστής erwähnt ist, geht hervor, dass das
Denkmal von einer Phyle, deren jede einen vom Demos gewählten
σωφρονιστής besass (Aristot. Άθπ. XLII 2), gesetzt worden ist. In
IGII2 1156 werden die έφηβοι οΐ τής Κεκροπίδος οί έπ'ι Κτησικλέους
άρχοντος (334-3) und ihr σωφρονιστής an erster Stelle von der Kekropis
(Z. 26-35) und vom Rat (Z. 36-44) belobt und bekränzt. Wie gross die
Zahl der in unserer Inschrift genannten Epheben war, können wir
annähernd bestimmen nach einem von Leonardos (Έφημ. 1918,75) im
Amphiareion gefundenen Katalog der attischen Epheben des
Jahres 324-3; hier werden 63 aufgezählt. In Z. 3 hatte Schöne
geglaubt den Archon suchen zu müssen und hatte [έπ'ι Άρ]ιστ[οφ]ά[νους
ergänzt, somit Inschrift und Relief dem Jahre 331-0 zugewiesen.
2. EM 3590. (Beil. XXIII 2)—Fragment einer Platte pentelischen
Marmors, nur rechts oben Z. 1-4 und unten erhalten; 0,22 hoch, 0,19
breit, 0,07 dick.— Buchstaben 0,005 hoch AEPSX.