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MITTEILUNGEN AUS DEM KERAMEIKOS IV
VORBERICHT ÜBER DIE BEIDEN HAUPTGEBÄUDE ZWISCHEN
DIPYLON UND ERIDANOS UND IHRE SPÄTE ÜBERBAUUNG
(Mit Beilage XXXIV - XXXVIII)
Die 1927 wieder aufgenommene1 Grabung zwischen Dipylon
und kononischer Stadtmauer wurde im Frühjahr 1928 fortgesetzt.
Unter spätantiken und byzantinischen Mauerresten und meterdickem
Scherbenschutt athenischer Töpfereien des 3. und 4. Jhds. n. Chr.
konnten nunmehr Grundriss und Ausdehnung der beiden grossen
über einander liegenden Gebäude festgestellt werden, über die AM.
1926, 134 ff. kurz berichtet ist2. Der obere, in die Stadtmauer eingrei-
fende, nachweisbar römische Bau, der bis zu den neuen Grabungen
ins 4. Jhd. v. Chr. datiert wurde3, lag in seiner nördlichen Hälfte
schon seit den siebziger Jahren bis in die obersten Fundament-
schichten hinab frei. Seine Identifizierung mit dem Pausan. I 2, 4
erwähnten Pompeion, die Bernh. Schmidt (Die Torfrage in der To-
pographie Athens 21 f.) als erster richtig begründet hat4, erhält durch
die Ergebnisse der gegenwärtigen Grabungen eine neue Stütze. Die
älteren Baureste darunter waren seither nur an wenigen Stellen und
nur oberflächlich berührt worden5. Dass sie auf das literarisch über-
lieferte griechische Pompeion zu beziehen sind, wird sich im folgen-
den ergeben. Den Stand der Aufdeckung im Sommer 1928 ver-
anschaulicht der Plan6 Beilage XXXIV.
1 AM. 1926, 128 ff. Forschg. u. Fortschr. 1927 Nr. 13, 97.
2 Vgl. auch Gnomon 1927, 736; 1928, 51. Forschg. u. Fortschr. 1928, Nr. 24,
241 f.
3 AM. 1907, 488, 491, 499. Noack, Eleusis S. 191.
4 Vgl. AM. 1907, 488; dort die übrige Lit.
6 AM. 1926, 135; 1907, 1 58 ff. Taf. 10, P 1 P2X, Taf. 11, P 1 - P 3. AM. 1878,
47 Taf. 3. Middleton, Plans and Drawings Taf. 24.
6 Den Nullpunkt bildet die 45, 80 m über dem Meere liegende Basis des Kera-
meikos - Grenzsteines vor der kononischen Stadtmauer, vgl. AM. 1907, 1 27; auch
die auf den Plänen dort Taf. 10 und 11 festgelegten Bezeichnungen haben wir
übernommen.
 
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