Ein Hügelgrab bei Holzhausen a. d. Haide.
Ausgrabungsbericht von Lehner*
Hierzu die Tafeln XI und XII.
Im Mai dieses Jahres wurde auf Kosten des Nassauischen Altertums-
vereins ein grosser Hügel bei Holzhausen a. d. H. ausgegraben. Er liegt dicht
an der Landstrasse Holzhausen-Langenschwalbach, etwa eine Viertelstunde von
ersterem Orte entfernt in dem der Gemeinde Holzhausen gehörigen Distrikt
Räudig.1) Der Hügel hatte den ungewöhnlich grossen Durchmesser von 23 Metern
bei einer Höhe über dem gewachsenen Boden, welche zwischen 2,16 und 2,55 m
schwankt. Auf der Grundrisszeichnung, Taf. XI, Fig. 1 sind an den vier Orien-
tierungspunkten an der Peripherie des Hügels Ziffern eingetragen; die obere Zahl
bedeutet die Entfernung des Punktes vom Mittelpunkt des Hügels, die untere
die Höhe des Hügelscheitelpunktes über dem gewachsenen Boden an den be-
treffenden Stellen. Aus der Zeichnung ist ersichtlich, dass die Hügelperipherie
ziemlich regelmässig kreisförmig ist, auch die Wölbung war noch ziemlich regel-
mässig (Taf. XI, Fig. 2). Der Hügel war noch im vorigen Jahre mit hohen Kiefern
bestanden, welche aber bereits einige Zeit vor Beginn der Ausgrabung von der
Gemeinde Holzhausen entfernt waren. Bei den ungeheuren Dimensionen des Hügels
schien es aus Sparsamkeitsrücksichten geboten, von einer völligen Umgrabung
mittels konzentrischer Gräben abzusehen und sich darauf zu beschränken, kreuz-
weise breite Gräben durch den Hügel zu treiben. Erschien es nachher notwendig,
auch die stehengebliebenen Zwickel noch ganz oder teilweise abzuheben, so konnte
dies immer noch von innen heraus geschehen. Es wurden also genau die
Nord-Süd- und West-Ostlinie bestimmt und in diesen Richtungen je ein drei
Meter breiter Graben bis auf den gewachsenen Boden durch den Hügel ge-
trieben. Auf der Grundrissskizze geben die punktierten Linien die Ausgrabungs-
grenzen an, so dass die Vervollständigung der Ausgrabung auch in späterer Zeit,
falls sie wünschenswert erscheinen sollte, noch möglich ist.
Von einem den Hügel umgebenden Steinring ist keine Spur gefunden
worden. Der äussere Hügelaufwurf, aus gewöhnlicher leichter Walderde be-
stehend, enthielt nur sehr spärliche Scherbenreste und einige verbrannte Lehm-
brocken, sowie ganz geringe Kohlenreste.
’) Die Lage des Hügels ist aus Ami. VI, Heft 2, Taf. IV nach einer Aufnahme des
Landmessers Wagner ersichtlich. Es ist der zunächst bei Holzhausen dicht an der Chaussee
Ems-Schwalbach liegende.
Ausgrabungsbericht von Lehner*
Hierzu die Tafeln XI und XII.
Im Mai dieses Jahres wurde auf Kosten des Nassauischen Altertums-
vereins ein grosser Hügel bei Holzhausen a. d. H. ausgegraben. Er liegt dicht
an der Landstrasse Holzhausen-Langenschwalbach, etwa eine Viertelstunde von
ersterem Orte entfernt in dem der Gemeinde Holzhausen gehörigen Distrikt
Räudig.1) Der Hügel hatte den ungewöhnlich grossen Durchmesser von 23 Metern
bei einer Höhe über dem gewachsenen Boden, welche zwischen 2,16 und 2,55 m
schwankt. Auf der Grundrisszeichnung, Taf. XI, Fig. 1 sind an den vier Orien-
tierungspunkten an der Peripherie des Hügels Ziffern eingetragen; die obere Zahl
bedeutet die Entfernung des Punktes vom Mittelpunkt des Hügels, die untere
die Höhe des Hügelscheitelpunktes über dem gewachsenen Boden an den be-
treffenden Stellen. Aus der Zeichnung ist ersichtlich, dass die Hügelperipherie
ziemlich regelmässig kreisförmig ist, auch die Wölbung war noch ziemlich regel-
mässig (Taf. XI, Fig. 2). Der Hügel war noch im vorigen Jahre mit hohen Kiefern
bestanden, welche aber bereits einige Zeit vor Beginn der Ausgrabung von der
Gemeinde Holzhausen entfernt waren. Bei den ungeheuren Dimensionen des Hügels
schien es aus Sparsamkeitsrücksichten geboten, von einer völligen Umgrabung
mittels konzentrischer Gräben abzusehen und sich darauf zu beschränken, kreuz-
weise breite Gräben durch den Hügel zu treiben. Erschien es nachher notwendig,
auch die stehengebliebenen Zwickel noch ganz oder teilweise abzuheben, so konnte
dies immer noch von innen heraus geschehen. Es wurden also genau die
Nord-Süd- und West-Ostlinie bestimmt und in diesen Richtungen je ein drei
Meter breiter Graben bis auf den gewachsenen Boden durch den Hügel ge-
trieben. Auf der Grundrissskizze geben die punktierten Linien die Ausgrabungs-
grenzen an, so dass die Vervollständigung der Ausgrabung auch in späterer Zeit,
falls sie wünschenswert erscheinen sollte, noch möglich ist.
Von einem den Hügel umgebenden Steinring ist keine Spur gefunden
worden. Der äussere Hügelaufwurf, aus gewöhnlicher leichter Walderde be-
stehend, enthielt nur sehr spärliche Scherbenreste und einige verbrannte Lehm-
brocken, sowie ganz geringe Kohlenreste.
’) Die Lage des Hügels ist aus Ami. VI, Heft 2, Taf. IV nach einer Aufnahme des
Landmessers Wagner ersichtlich. Es ist der zunächst bei Holzhausen dicht an der Chaussee
Ems-Schwalbach liegende.