Bernd Engelhardt
Das hallstattzeitliche Gräberfeld von
Riedenburg - Haidhof, Lkr. Kelheim
1 Riedenburg-Haidhof. Lage des Gräberfeldes.
Im Zuge der Bauarbeiten für die Schleuse Riedenburg des
Main - Donaukanals waren einem Baggerführer Anhäufun-
gen größerer Kalksteine aufgefallen. Nachdem er bereits eini-
ge solche Steinanhäufungen abgebaggert hatte, entschloß
er sich, einen solchen Haufen vorsichtig mit der Bagger-
schaufel zu zerteilen. Als er dabei Scherben und Knochen zu
Tage förderte, informierte er die Bauleitung. Die Bauleitung
ihrerseits verständigte die Rhein-Main-Donau AG und diese
die zuständige Stelle des Bayer. Landesamtes für Denkmal-
pflege.
Eine Ortsbesichtigung durch den Verfasser ergab, daß es
sich um hallstattzeitliche Gräber handeln mußte. Dankens-
werterweise erklärte sich die Rhein-Main-Donau AG bereit,
die Kosten für eine Ausgrabung zu übernehmen und die Bau-
maßnahmen im fraglichen Bereich der Schleusengrube für
einige Wochen einzustellen.1
Die Ausgrabung fand vom 23. 1. bis 9. 2. 1978 statt. Sie litt
von Anfang an unter verheerenden Witterungsbedingungen.
Waren es am Anfang Nieselregen und Schneeschauer, die
das durch den Baustellenverkehr aufgerissene Terrain in ei-
ne knietiefe Schlammwüste verwandelten, so machte später
einsetzender, tiefer Dauerfrost jede weitere Ausgrabung un-
möglich. Die Versuche, die Gräber trockenzulegen, um auch
nur ein Mindestmaß an Beobachtungsmöglichkeit zu schaf-
fen, nahmen sehr viel Zeit in Anspruch und hatten nicht im-
mer den gewünschten Erfolg.
Das Gräberfeld lag etwa 600 m südlich von Haidhof um den
Baukilometer 151,250 des Main-Donaukanals, am östlichen
Altmühlufer, im untersten, auslaufenden Teil des Talhanges
und in der Talaue selbst (Abb. 1 und 2). Vom alten Lauf der
Altmühl waren die eingemessenen Steinpackungen etwa 100
bis 180 m entfernt. Die Steinsetzungen am Talhang (Steinset-
zung Iund II) waren durch herausragende Steine bereits
nach dem Abschieben des Humus kenntlich. Von den ande-
ren Steinsetzungen war dies nur bei IV der Fall. Die übrigen
entdeckte man erst mit Hilfe von Baggerschnitten. Man konn-
te allerdings auch hier nicht systematisch vorgehen, da der
Bagger häufig im Schlamm steckenblieb. Es ist daher anzu-
nehmen, daß einige Steinsetzungen im nicht durch Bagger-
schnitte erschlossenen verschlammten Bereich unerkannt
blieben.
2 Riedenburg-Haidhof. Schematischer Übersichtsplan der
untersuchten Steinpackungen.
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Das hallstattzeitliche Gräberfeld von
Riedenburg - Haidhof, Lkr. Kelheim
1 Riedenburg-Haidhof. Lage des Gräberfeldes.
Im Zuge der Bauarbeiten für die Schleuse Riedenburg des
Main - Donaukanals waren einem Baggerführer Anhäufun-
gen größerer Kalksteine aufgefallen. Nachdem er bereits eini-
ge solche Steinanhäufungen abgebaggert hatte, entschloß
er sich, einen solchen Haufen vorsichtig mit der Bagger-
schaufel zu zerteilen. Als er dabei Scherben und Knochen zu
Tage förderte, informierte er die Bauleitung. Die Bauleitung
ihrerseits verständigte die Rhein-Main-Donau AG und diese
die zuständige Stelle des Bayer. Landesamtes für Denkmal-
pflege.
Eine Ortsbesichtigung durch den Verfasser ergab, daß es
sich um hallstattzeitliche Gräber handeln mußte. Dankens-
werterweise erklärte sich die Rhein-Main-Donau AG bereit,
die Kosten für eine Ausgrabung zu übernehmen und die Bau-
maßnahmen im fraglichen Bereich der Schleusengrube für
einige Wochen einzustellen.1
Die Ausgrabung fand vom 23. 1. bis 9. 2. 1978 statt. Sie litt
von Anfang an unter verheerenden Witterungsbedingungen.
Waren es am Anfang Nieselregen und Schneeschauer, die
das durch den Baustellenverkehr aufgerissene Terrain in ei-
ne knietiefe Schlammwüste verwandelten, so machte später
einsetzender, tiefer Dauerfrost jede weitere Ausgrabung un-
möglich. Die Versuche, die Gräber trockenzulegen, um auch
nur ein Mindestmaß an Beobachtungsmöglichkeit zu schaf-
fen, nahmen sehr viel Zeit in Anspruch und hatten nicht im-
mer den gewünschten Erfolg.
Das Gräberfeld lag etwa 600 m südlich von Haidhof um den
Baukilometer 151,250 des Main-Donaukanals, am östlichen
Altmühlufer, im untersten, auslaufenden Teil des Talhanges
und in der Talaue selbst (Abb. 1 und 2). Vom alten Lauf der
Altmühl waren die eingemessenen Steinpackungen etwa 100
bis 180 m entfernt. Die Steinsetzungen am Talhang (Steinset-
zung Iund II) waren durch herausragende Steine bereits
nach dem Abschieben des Humus kenntlich. Von den ande-
ren Steinsetzungen war dies nur bei IV der Fall. Die übrigen
entdeckte man erst mit Hilfe von Baggerschnitten. Man konn-
te allerdings auch hier nicht systematisch vorgehen, da der
Bagger häufig im Schlamm steckenblieb. Es ist daher anzu-
nehmen, daß einige Steinsetzungen im nicht durch Bagger-
schnitte erschlossenen verschlammten Bereich unerkannt
blieben.
2 Riedenburg-Haidhof. Schematischer Übersichtsplan der
untersuchten Steinpackungen.
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