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Ars: časopis Ústavu Dejín Umenia Slovenskej Akadémie Vied — 43.2010

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Nr. 2
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Telesko, Werner: Die Deckenmalereien im "Prunksaal" der Wiener Nationalbibliothek und ihr Verhältnis zum Albrechtscodex (Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 7853).: Idee und Ausführung in der bildenden Kunst unter Kaiser Karl VI.
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https://doi.org/10.11588/diglit.31178#0152

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i. !P7<?%, GZ 7M3,A^ 4hr. Fv/c.'
X. AiA^tAf XwvAoVAG Ar UArřHfA 1UG.

Ordnung Albrechts mit zwölf Medaiüons antiker Au-
toren (neun [!] Griechen gegenüber drei Lateinern),^
die über den Bücherkästen angebracht sind (Seneca,
Archytas, Homer, Sokrates, Plato, Cicero, Euclydes,
Pythagoras, Solon, Cato, Lykurg und Herodot) [Abb.
5]. Vergleicht man somit die auf fol. 46r Dargestell-

BUCHOWIECKI 1957 (wie Anm. 4), S. 87. Zusammen mit
dem Hinweis auf die Bibliothek von Alexandria ist hier ein
wichtiger Bezug auf das antike Griechenland gegeben.
Hier scheint eines der Indizien für eine frühere Datierung
des Cod. 8334 zu liegen, da der die tatsächlich
ausgeführten Medaiüons anführt; vgl. auch BUCHOWIECKI
1957 (wie Anm. 4), S. 122; neuerdings KLECKER 2010 (wie
Anm. 31).
34 BUCHOWIECKI 1957 (wie Anm. 4), S. 87.

ten (Homer, Euclides, Antisthenes, Cicero, Horaz,
Aristipp, Cato, Plato, Sokrates, Lykurg, Pythagoras
und Archytas), sind gegenüber der Aufzählung auf
fol. 43v statt Herodot, Seneca und Solon Antisthe-
nes, Aristipp und Horaz dargestellt. Die meisten
Bücherkästen mit Bildnisköpfen mussten allerdings
aufgrund der Veränderungen durch Nikolaus Pacassi
geopfert werden. An die Stelle Solons, Catos, Lykurgs
und Herodots traten schließlich Horaz, Antisthenes,
Hippokrates und AristippA Eine Ergänzung fand
die hier charakterisierte inhaltliche Ausrichtung in
den ursprünglich vorhandenen Büsten der Trep-
penspindeln, von denen die Hälfte römische Kaiser
darstellte.^ Innerhalb des H/VwArfoAw kann die
Zeichnung auf fol. 46r als einzigartig bewertet wer-
den: Das Arrangement der für die Bücherkästen
vorgesehenen Porträtmedaillons antiker Autoren
eröffnet an der Stelle des Titels einen Blick in die
Hofbibliothek. Ungewöhnlich umfangreichen An-
teil im (fol. 47r-54r) nehmen die 14
Zeichnungen der im Stiegenhaus der Hofbibliothek
in die Wand eingelassenen Sarkophage und Inschrif-
tensteine ein, deren Provenienz auch entsprechend
kommentiert wird: „... rt? ZU wkAA fwygt?-
nVA/? / Kyt/. ED-/
(fol. 47r)A
Die Abfolge der Zeichnungen im Codex ist hier
insofern nicht ganz konsequent, als der Blick im Fol-
genden wieder in den Innenraum gerichtet wird und
auf fol. 54vund fol. 55r [Abb. 6] zwei Zeichnungen
mit je vier Marmorskulpturen der Habsburgersta-
tuen folgend^ Dieser Abschnitt ist ein instruktives
Beispiel, wie es in Details der Präsentation wie
Seiteneinteilung, Schriftfeldern und der Rahmung
der Zeichnungen an Vereinheitlichung mangelt:
Die Habsburgerstatuen werden in Vierergruppen
33 Vgl. DAAA ^
Gz&Mr&zř. Wien 1737, S. 1: Inschriften, LUgttw
ZArArgAr^dq Ar<?A A A%
^VA'rV %wA%"; vgl. GROAG, E.: DA r<A?2vA%
ArHgAzMAAÁ (—Separatdruck der Beüage zur
Wiener Montags-Revue, II). Wien 1913; POLEEROß 2009
(wie Anm. 25), S. 109.
33 Auf fol. 54v blieben die Felder für die Identifizierung frei,
fol. 55r enthält jedoch keinen entsprechenden Platz für die
Beschriftungen.

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