Während die zerstörte malerische Dekoration
des Chors den Charakter der Kirche als marianischer
Gnadenort ausgedrückt hat, dominiert im Freskenzy-
klus des Schiffes die Thematik des PaulinerordensT
Zwischen den Bilderzyklen der beiden Raum-
abschnitte der Kirchen bestanden also markante
Unterschiede. Die Wandmalereien des Chors, d.h. des
Raumes der Gnadenstatue, priesen die wundertätige
Jungfrau von Mariatal,^ während die Fresken des
als Gemeinderaum — und hier gleichsam als Raum
der Mönchsgemeinschaft — dienenden Schiffes das
Leben des Patriarchen des Ordens sowie seine Ver-
ehrung in Ungarn und seine Mirakel thematisieren.
Der epische, mit einer Bildergeschichte vergleichbare
Bildzyklus, der aus kleinformatigen Bildfeldern mit
Inschriften besteht, stellt drei Themenkreise darV
Sowohl die Bildfelder mit Stuckrahmen (3-18), die
die rautenförmigen Flächen zwischen den Rippen des
Netzgewölbes ausfüllen, als auch die sechs größeren
Freskenfelder (1, 2, 19-24) an den Seitenwänden
unter dem Gewölbe stellen Szenen aus der Legende
des heiligen Paulus von Theben dar JAbb. 4b, 5J. Die
drei orthogonalen Bildfelder auf der Brüstung des
Orgelchors (A-C) zeigen, wie die Gebeine des heiligen
Paulus aus Venedig in das Laurentiuskloster bei Ofen
gebracht werden [Abb. 6J. Das dritte Thema wird in
den acht kleinformatigen und eiförmigen Bildfeldern
(M1-M8) auf der Fläche der Gewölbezwickel darge-
stellt: Diese zeigen die Mirakel des heiligen Paulus
des Einsiedlers, d.h. jene Mirakel aus dem 15. Jahr-
hundert, die den im Laurentiuskloster aufbewahrten
Reliquien des Heiligen zugesprochen wurden.
Der Bilderzyklus, der die Legende des Patriarchen
des Ordens darstellt, folgt der VA des heiligen Pau-
J. P^VAKFnA, DřA^ř/wW Ar TApT' Tw? IW
A?? V P^Ar ALfc/Ar Bref.
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řpAFc/222222 C<9/22222ř22FFj, A r^F<?Vi MtFfď,
Die Fresken des Schiffes wurden 1899 und 1939 stark über-
malt. 2001 konnte die Stuckdekoration restauriert werden.
^ Dieser Gedanke wurde durch die Inschrift in der Mitte des
Triumphbogens verstärkt: „Přr TI, RfgF?M AwTM, ^m/Fzzř rz/za?
2%w72ř7"<? DzgFFzzr (PAAr, FF/FA TT^r, De A/zzzr zzeAr p%F A
rzper e^wFzz Dez/r V%VFA.r Fw (Hl.
Bernhard von Clairvaux: Unsw/y&f F% zznzz/zptFFezze BMFzZř
IV^TFr, IV. 9).
Dieses Programm wird durch jenen Bilderzyklus des Gewöl-
bes unter dem Orgelchor ergänzt, der den heiligen Paulus
von Theben als Fürbitter darstellt. Der Eremit ist in sechs
Bildfeldern als kniender Betender vor einem Kreuz abge-
bildet, der mit den Zeilen des 129. Psalms (die als Inschrift
auf den Spruchbändern zu lesen sind) um die Erlösung der
Menschheit zu Christus und Gott betet. Die beiden Bildfelder
der mitderen Gewölbeabschnitte stellen die im Purgatorium
leidenden und der Heilung harrenden Seelen dar, die mit
Sehnsucht den Himmel anblicken.
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des Chors den Charakter der Kirche als marianischer
Gnadenort ausgedrückt hat, dominiert im Freskenzy-
klus des Schiffes die Thematik des PaulinerordensT
Zwischen den Bilderzyklen der beiden Raum-
abschnitte der Kirchen bestanden also markante
Unterschiede. Die Wandmalereien des Chors, d.h. des
Raumes der Gnadenstatue, priesen die wundertätige
Jungfrau von Mariatal,^ während die Fresken des
als Gemeinderaum — und hier gleichsam als Raum
der Mönchsgemeinschaft — dienenden Schiffes das
Leben des Patriarchen des Ordens sowie seine Ver-
ehrung in Ungarn und seine Mirakel thematisieren.
Der epische, mit einer Bildergeschichte vergleichbare
Bildzyklus, der aus kleinformatigen Bildfeldern mit
Inschriften besteht, stellt drei Themenkreise darV
Sowohl die Bildfelder mit Stuckrahmen (3-18), die
die rautenförmigen Flächen zwischen den Rippen des
Netzgewölbes ausfüllen, als auch die sechs größeren
Freskenfelder (1, 2, 19-24) an den Seitenwänden
unter dem Gewölbe stellen Szenen aus der Legende
des heiligen Paulus von Theben dar JAbb. 4b, 5J. Die
drei orthogonalen Bildfelder auf der Brüstung des
Orgelchors (A-C) zeigen, wie die Gebeine des heiligen
Paulus aus Venedig in das Laurentiuskloster bei Ofen
gebracht werden [Abb. 6J. Das dritte Thema wird in
den acht kleinformatigen und eiförmigen Bildfeldern
(M1-M8) auf der Fläche der Gewölbezwickel darge-
stellt: Diese zeigen die Mirakel des heiligen Paulus
des Einsiedlers, d.h. jene Mirakel aus dem 15. Jahr-
hundert, die den im Laurentiuskloster aufbewahrten
Reliquien des Heiligen zugesprochen wurden.
Der Bilderzyklus, der die Legende des Patriarchen
des Ordens darstellt, folgt der VA des heiligen Pau-
J. P^VAKFnA, DřA^ř/wW Ar TApT' Tw? IW
A?? V P^Ar ALfc/Ar Bref.
Aíon* lUZKA; VT ř/ 2% Æ77A TK/KfF TPAvA pW
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Die Fresken des Schiffes wurden 1899 und 1939 stark über-
malt. 2001 konnte die Stuckdekoration restauriert werden.
^ Dieser Gedanke wurde durch die Inschrift in der Mitte des
Triumphbogens verstärkt: „Přr TI, RfgF?M AwTM, ^m/Fzzř rz/za?
2%w72ř7"<? DzgFFzzr (PAAr, FF/FA TT^r, De A/zzzr zzeAr p%F A
rzper e^wFzz Dez/r V%VFA.r Fw (Hl.
Bernhard von Clairvaux: Unsw/y&f F% zznzz/zptFFezze BMFzZř
IV^TFr, IV. 9).
Dieses Programm wird durch jenen Bilderzyklus des Gewöl-
bes unter dem Orgelchor ergänzt, der den heiligen Paulus
von Theben als Fürbitter darstellt. Der Eremit ist in sechs
Bildfeldern als kniender Betender vor einem Kreuz abge-
bildet, der mit den Zeilen des 129. Psalms (die als Inschrift
auf den Spruchbändern zu lesen sind) um die Erlösung der
Menschheit zu Christus und Gott betet. Die beiden Bildfelder
der mitderen Gewölbeabschnitte stellen die im Purgatorium
leidenden und der Heilung harrenden Seelen dar, die mit
Sehnsucht den Himmel anblicken.
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