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Der Bilderzyklus des Schiffes präsentiert also
ein komplexes Programm: Während die Szenen aus
der Legende des heiligen Paulus die kontemplative
Lebensführung des Eremiten als Vorbild für die
Pauliner anführen, heben die weiteren Bildfelder die
besondere Beziehung zwischen Ungarn und dem
„Urvater" der Pauliner hervor. Mit der Übertragung
der Reliquie des heiligen Paulus des Einsiedlers
konnten die Gebeine des Namensgebers des Pauli -
nerordens an der Stelle zu Ruhe gelegt werden, wo
der Orden selbst gegründet wurde: Die Pauliner
konnten somit ihren Schutzheiligen in ihrer eigenen
Heimat verehren. Die Zyklen, die die Translation
allerdings nicht der Wirklichkeit entspricht. Ali-Bey nahm ja
noch in der Schlacht auf dem Brotfeld von 1479 teil: Zwar
berichtet die zeitgenössische Chronik von Dubnica wieder-
um von einer tödlichen Verwundung, doch soll Ali-Bey die
und die Mirakel darstellen, zeigen die Wundertaten
des heiligen Paulus als Früchte dieser besonderen
Verehrung, wobei der heilige Paulus selbst implizit als
Schutzpatron von Ungarn erscheint. Im Bilderzyklus
des Schiffes und des Chors kommt auch der Gedanke
zum Ausdruck, als ließe sich eine Parallele zwischen
den Mirakeln des heiligen Paulus des Einsiedlers
und denen der Jungfrau von Mariatal, die ja als Pa-
tronin von Ungarn verehrt wurde, ziehen. Dadurch
tritt Mariatal gleichsam als geistiger Nachfahre und
Erbe von Budaszentlórinc auf. Diese Interpretation
kann durch die Tatsache bekräftigt werden, dass das
Paulinerkloster von Mariatal in der frühen Neuzeit
Schlacht überlebt haben. Siehe SZAKÁLY, F. — FODOR,
P.: A kenyérmezei csata (1479, oktöbet 13) [Die Schlacht auf
dem Btotfeld (13. Oktober 1479)]. In:
111,1998, S. 309-350, hier S. 331.
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