Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Ars: časopis Ústavu Dejín Umenia Slovenskej Akadémie Vied — 43.2010

DOI Heft:
Nr. 2
DOI Artikel:
Balážová, Barbara; Medvecký, Jozef: Sunt, ut erunt horae...: zum spätbarocken Umbau und zur malerischen Ausschmückung der Koháry-Schlösser in Ebenthal und St. Anton (Svätý Anton)
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.31178#0228

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

^.7.

7. GcM/wAw/qty Ar Xc-
Ary-UTA.r.fo' A E^^wAV
Ar 70. J^^r-
^^J^yTr.

,J 73(3 W/h /;//fc^co Ac/ KoA%yy"
Das repräsentative Zentrum und die Dominante
des Schlosses ist der Festsaal inmitten des Fronttrakts
[Abb. 8]. Mit der Gestaltung des Interieurs wurde
offenbar der ältere der in Wien sesshaften Brüder
Galk-Bibiena, „Ar <?nA
Giuseppe Galli-Bibiena (1696 — 1757) beauftragt.
Im Konvolut der Theaterprojekte Bibienas blieb
eine vom Autor nicht signierte bravouröse Vor-
schlagsskizze für die Illusionsarchitektur an der
Decke des Festsaals erhalten. Vom Autor wird sie
nur als „ 7 73h Wh AyKsYV A/Gw/ř föAzry" angeführt
[Abb. 9] A Die ausgeführte bis heute intakt erhaltene
Quadraturmalerei ist ein Beispiel für eine in Spitzen-
qualität gemalte Illusionsarchitektur, in diesem Fall
nicht ephemer, sondern im Fresko [Abb. 10]. Der
längliche Raum wird an der Frontseite durch drei
hohe Fenster beleuchtet; an den kürzeren einander

gegenüberliegenden Seitenwänden befinden sich in
der Mitte Kamine und plastisch geschmückte Kar-
tuschen mit den Geschlechtswappen von Andreas
Joseph Kohäry und seiner Gattin, unter denen heute
Spiegel zu finden sindc Die Wände, gegliedert nur
mit mäßig hervortretenden kannelierten Pilastern,
sind mit einem abgestuften profilierten Umlauf-
gesims abgeschlossen. Die gesamte Wandftäche
wird von gemalter Illusionsarchitektur bedeckt, die
über dem Gesims ins Gewölbe übergeht, wo in den
Supraporten vis-ä-vis Putti-Paare einkomponiert
wurden, die als fiktive Reliefs ausgeführte Rundme-
daillons halten, welche Allegorien der Jahreszeiten
darstellen. Auf der längeren Wand den Fenstern
gegenüber werden zwei Pseudostatuen in scheinbar
abgerundeten Nischen, offensichtlich stehende
mythologische halbnackte Figuren ohne Attribute
(eine männliche mit Bart und eine junge weibliche)
in Überlebensgroße dargestellt. Architektonische

^ Kunsthistorisches Museum Wien, Österreichisches Theater- ^ Einem historischen Blick in das Interieur des Festsaals zufolge
museum, cod. E 1611, fol. 131. Publiziert von GALAVICS, waren statt der Spiegel Ganzkörperportraits, möglicherweise
G.: Antonio Galii Bibiena in Ungheria e in Austria. In: AhA? von Koháry und seiner Gattin, eingesetzt. — R1ZZI1984 (wie
30,1984, Fasz. 3-4, S. 204-205, Abb. 28; auch Anm. 5), Abb. 3 (Aquarell von F. Heidrich).
RIZZI 1984 (wie Anm. 5), S. 4-6, Abb. 1.5.

220
 
Annotationen