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DOI Artikel:Bader, Joseph: Unser Ehemals und Jetzt: eine historische Skizze
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.42306#0021
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Und, so sehr blieben alle hauptsächlichsten Grundlagen die
gleichen, her Kern, um welchem das badische Fürsteuthum sich
angcsetzt uud wonach es benannt worden, ist dieselbe Oert-
lichkcit, deren glückliche Lage und heilsames Wasser sie schon
unter den Römern zum Mittelpunkte der bedeutendsten Strecke
des oberrheinischen Vorlandes gemacht.
Baden bezeichnet im Deutschen, was nejnne oder oivitns
acjU6N8i8 im Römischen besagte, und wenn der herrliche Bäder-
ort zur Zeit des Kaisers Caracalla, unter dem Ehrennamen
Aurelia ncfueimm, die vorzüglich begünstigte i68 publien des
römischen Vorlandes diesseits der Gebirge gewesen, so war der-
selbe bis zur Trennung des markgrästichen Hauses unter Chri-
stoph I die „vorderste*) und fürnehmste Stadt des Fürften-
thums der Markgrasschast Baden, wohin sich wegen des natürlichen
warmen Wassers und der fürstlichen Hofhaltung beson-
ders viel Handel und Wandel gezogen".
Diese Stadt mit den beiden Schlößern und dem Kloster
Lichtenthal vergegenwärtigt uns in ihren verschiedenen Bau- und
Kunstdenkmalen auch alle Jahrhunderte unserer Landes-
geschichte. Ich war niemals in Baden, ohne daß die Ueber-
reste alter Gebäude, Denksteine und dergleichen das Gefühl aufs
Lebhafteste in mir erweckt hätten, wie wir durch Oertlichkeit und
Kulturüberlieferung mit der alten Römerwelt des rheinischen
Vorlandes zusammenhängen.
Der badische Geschichtschreiber hat somit einen Länderstrich
zum Terrain seiner Forschung und Darstellung, dessen bisheriger
Entwickelungsgang es war, sich allmälig in eine Menge mehr
oder weniger selbstständiger Gebiete aufzulösen und aus
dieser Zerstückelung alsdann wieder ebenso zu einem einheit-
lichen Ganzen heranzubildcn.
Dieser Verlauf, Wiedas rheinische Vorland der Römer
und Alemannen während des früheren Mittelalters politisch sich
trennte und in immer kleinere Gebiete zerfiel, wie aber diese
hierauf wieder mehr und mehr zufammengeworfen und endlich zu
*) Wie es im Eingänge der neuen Stadtordnung für Baden von 1510 heißt.
Und, so sehr blieben alle hauptsächlichsten Grundlagen die
gleichen, her Kern, um welchem das badische Fürsteuthum sich
angcsetzt uud wonach es benannt worden, ist dieselbe Oert-
lichkcit, deren glückliche Lage und heilsames Wasser sie schon
unter den Römern zum Mittelpunkte der bedeutendsten Strecke
des oberrheinischen Vorlandes gemacht.
Baden bezeichnet im Deutschen, was nejnne oder oivitns
acjU6N8i8 im Römischen besagte, und wenn der herrliche Bäder-
ort zur Zeit des Kaisers Caracalla, unter dem Ehrennamen
Aurelia ncfueimm, die vorzüglich begünstigte i68 publien des
römischen Vorlandes diesseits der Gebirge gewesen, so war der-
selbe bis zur Trennung des markgrästichen Hauses unter Chri-
stoph I die „vorderste*) und fürnehmste Stadt des Fürften-
thums der Markgrasschast Baden, wohin sich wegen des natürlichen
warmen Wassers und der fürstlichen Hofhaltung beson-
ders viel Handel und Wandel gezogen".
Diese Stadt mit den beiden Schlößern und dem Kloster
Lichtenthal vergegenwärtigt uns in ihren verschiedenen Bau- und
Kunstdenkmalen auch alle Jahrhunderte unserer Landes-
geschichte. Ich war niemals in Baden, ohne daß die Ueber-
reste alter Gebäude, Denksteine und dergleichen das Gefühl aufs
Lebhafteste in mir erweckt hätten, wie wir durch Oertlichkeit und
Kulturüberlieferung mit der alten Römerwelt des rheinischen
Vorlandes zusammenhängen.
Der badische Geschichtschreiber hat somit einen Länderstrich
zum Terrain seiner Forschung und Darstellung, dessen bisheriger
Entwickelungsgang es war, sich allmälig in eine Menge mehr
oder weniger selbstständiger Gebiete aufzulösen und aus
dieser Zerstückelung alsdann wieder ebenso zu einem einheit-
lichen Ganzen heranzubildcn.
Dieser Verlauf, Wiedas rheinische Vorland der Römer
und Alemannen während des früheren Mittelalters politisch sich
trennte und in immer kleinere Gebiete zerfiel, wie aber diese
hierauf wieder mehr und mehr zufammengeworfen und endlich zu
*) Wie es im Eingänge der neuen Stadtordnung für Baden von 1510 heißt.