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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1859

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Bader, Joseph: Unser Ehemals und Jetzt: eine historische Skizze
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https://doi.org/10.11588/diglit.42306#0028
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Im Hegau theilte sich das alte Grafenhaus in die Aeste
von Ramsberg-Pfullendorf und Nellenburg, welch' letzterer
um die Mitte des 12ten Jahrhunderts seinen Besitz und Namen
an die Bering er vererbte. Als Dynasten aber blühten in dieser
merkwürdigen Landschaft die Herren von Roseneck, von Höwen
und von Th eng en, worunter erstere traurig verarmten, letztere
dagegen 1422 das nellenburg-veringische Erbe gewannen.
Der Kl etgau war die früheste Grafschaft des Hauses
Habsburg und beherbergte als namhafte Dynastengeschlechter
die Freiherren von Weißenburg und von Küssachberg,
welche mit dem benachbarten Ober-Albgau in nächster Be-
ziehung standen. Denn hier hausten die weißenburgischen Stam-
mesverwandten von Krenkingen, und als die einheimischen
Grafen von Stillungen um 1100 abgegangen, gelangte deren
Erbschaft an die Küffachberger, wie 1250 von denselben an die
Freiherren von Lupfen, welche aus der angrenzenden Baar
abstammten.
Dieser Gau erstreckte sich von den Quellen der Donau bis
gegen Ulm und mit dem Neckar bis über Sulz hinab. Der uns
betreffende Theil desselben hieß die Berchtoldsbaar und wird
für die Heimath der Zäringer gehalten. Das Ländchen gehörte
aber zum Gerichtssprengel der Grafen von Sulz, welche es
1283 an die Fürstenberger abtraten, während die eingebornen
Dynaftenhäuser von Wartenberg, von Wolfach, von Ramm-
stein und Falk en ft ein, beide gleichen Stammes, theils früh
schon ausstarben, theils noch fortbestehen*).
Der niedere Alb g au, welcher sich westlich an den obern
anschließt, befand sich anfangs in der Hand der Grafen von
Lenzburg, erbte aber als Grafschaft Hauenft ein von den-
selben an das habsburgische Haus, dessen Stammburg wenige
Stunden von der Rheingränze, unfern der alten Vinäonissn lag.

*) Ich halte unsere jetzigen Freiherren von Falkenstein eher für die
Abkömmlinge der obigen, als der ehemaligen Falkensteiner im Höllenthale,
welche nur ein dienstmännischer Adel waren und ein ganz anderes Wappenbild
im Schilde führten.
 
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