Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]: Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung (1.1859)

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daß es die Schwarzwälder erzürnen werde, wenn ich sic in
ihrer großen Mehrzahl für Abkömmlinge jener ersten dunkeln
Bevölkerung unserer Heimath halte.
Als wir am Eingänge des Waldkircher Thales vorbei
fuhren, erregte das viele und frische Grün, welches sich trotz der
langen und sengenden Sommerhitze da noch erhalten hatte, all-
gemeine Bewunderung, und meine Nachbarin meinte, es dürften
kaum in der Schweiz schönere Stellen solcher Art zu fiudeu fein.
Sie hatte recht; denn die anmuthige Gestaltung, wie sich rechts
der Elz das Hachberger Horn und die Ausläufer des hohen
Buches, und links die zahlreichen Vorhügel des mächtigen
Kandel mit dem Glotter- und Wülpthale'H in's Flach-
land verlieren, der reizende Wechsel von Ebenen, Thaluugen,
Hügel- und Berghöhen, und die harmonische Färbung derselben
mit dem üppigsten Wiesen- und Waldesgrün — erheben
diesen Winkel der Erde wirklich zur lieblichsten, innigsten und
anmnthigsten Landschastsidylle.
Welcher Reichthum einfacher, friedlicher Naturseenen entfaltet
sich nur auf dem Wege von Freiburg über Zäriugen und Heu-
weiler nach dem Suckenthaler Bade, das so gastlich am
Eingänge des Elzthales ruht, und aus dem Hügel der Manrachcr
Kapelle , welche Aussicht hier nach Waldkirch, dort nach Sexau,
und in den Schoos ihrer Thäler!
In Freiburg endlich angelangt, wollte ich daselbst, weil mir
die Hitze sehr wehe that, eine Abkühlung der Luft abwarte n, um
alsdann meinen Weg behaglicher fortsetzen zu können. Aber es
verfloß eine volle Woche und der Thermometer stieg wieder auf

2) Heutzutage unrichtig Wildthal, wovon cs gerade das Gegenthcil ist.
In den alten Urkunden heißt der Namen ^Vulptnl, xViUptal. Da nun VVul>>6
im Altdeutschen eine Wölfin bezeichnet, so ligt die Ableitung desselben nahe.
3) Dies ist eine vereinzelte, theils mit Reben, theils mit Wald bewachsene
kleine Anhöhe zwischen Denzlingen und Buchholz, und heißt der Sonnhalden-
buck. An seiner östlichen Seite ligt der uralte Mauracher Hof, welcher in den
Urkunden Nuron heißt, was auf altes, vielleicht römisches Gemäuer hin-
deutet. Die Gegend hier und im Gloterthal war ehedem hochstift-konstan-
zisches Besitztum.