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Beglücktes Oberamt, dein weiser Theodor
Beschämet jeden Herrn, der nur ein Krieger war.
Aus seinem Muthe strahlt die Huld und Lieb' hervor,
Er kommt und stellet sich als deinen Vater dar.
Was unter Karl Theodor für die Pfalz wirklich geschehen
und noch weiter hätte geschehen können, wenn in konfessioneller
Beziehung von seinem Hofe aus nicht ein verkehrtes Streben
ftattgesunden, mag der Lefer bei Lipowsky und bei Häuffer
Nachsehen; hier muß ich meine Mittheilungen auf einige sta-
tistische Angaben beschränken, weil die Akten mir nichts
Mehreres zur Hand geben.
Im Jahre 1750 zählten die neun Orte, welche das Amt
Brettheim später noch ausmachten, zusammen 1282 Bürger,
257 Bürgersöhne (von 18 bis 20 Jahren), 100 Beisaßen und
57 Juden. Im Jahre 1775 wiesen dieselben 1950 Familien
mit 8190 Seelen, 10,000 Stücke Viehes und 105 Arme auf;
wogegen 1781 die Zahl der Familien schon aus 2013 mit 9205
Seelen und nur 69 Armen (während aber auch der Viehstand
ein etwas geringerer geworden) und im Jahre 1784 auf 2294
mit 9940 Seelen stieg.
Es ergab sich also innerhalb eines Jahrz eh ents auf dem
Flächenraume von 29,877 Morgen (16,704 Acker-, 1034 Re-
ben-, 2270 Wiesen-, 195 Garten-, 389 Waide- und 9287
Wuldbodens), welche der Brettheimer Amtsbezirk enthielt, eine
Volksvermehrung von 1750 Seelen, womit man höchlich
zufrieden sein konnte ").
Dieser schnelle Anwachs war sich aber bei der günstigen
Lage und Beschaffenheit der Gegend nicht zu verwundern. „Denn
obschon", sagt Widder, „das Oberamt Bretten eines der klein-
sten in der Pfalz ist, so kann man dasselbe gleichwohl als den
Eingang und Schlüssel von Schwaben betrachten, wodurch
es bei seiner Fruchtbarkeit an Aeckern und Wiesen, Weinbergen
und Waldungen einen besondern Werth hat. Schon in ältern
14) Akten über die Bevölkerung der kurpfälzischen Lande, aus den Jahren
von 1770 bis 1784.
19 *
Beglücktes Oberamt, dein weiser Theodor
Beschämet jeden Herrn, der nur ein Krieger war.
Aus seinem Muthe strahlt die Huld und Lieb' hervor,
Er kommt und stellet sich als deinen Vater dar.
Was unter Karl Theodor für die Pfalz wirklich geschehen
und noch weiter hätte geschehen können, wenn in konfessioneller
Beziehung von seinem Hofe aus nicht ein verkehrtes Streben
ftattgesunden, mag der Lefer bei Lipowsky und bei Häuffer
Nachsehen; hier muß ich meine Mittheilungen auf einige sta-
tistische Angaben beschränken, weil die Akten mir nichts
Mehreres zur Hand geben.
Im Jahre 1750 zählten die neun Orte, welche das Amt
Brettheim später noch ausmachten, zusammen 1282 Bürger,
257 Bürgersöhne (von 18 bis 20 Jahren), 100 Beisaßen und
57 Juden. Im Jahre 1775 wiesen dieselben 1950 Familien
mit 8190 Seelen, 10,000 Stücke Viehes und 105 Arme auf;
wogegen 1781 die Zahl der Familien schon aus 2013 mit 9205
Seelen und nur 69 Armen (während aber auch der Viehstand
ein etwas geringerer geworden) und im Jahre 1784 auf 2294
mit 9940 Seelen stieg.
Es ergab sich also innerhalb eines Jahrz eh ents auf dem
Flächenraume von 29,877 Morgen (16,704 Acker-, 1034 Re-
ben-, 2270 Wiesen-, 195 Garten-, 389 Waide- und 9287
Wuldbodens), welche der Brettheimer Amtsbezirk enthielt, eine
Volksvermehrung von 1750 Seelen, womit man höchlich
zufrieden sein konnte ").
Dieser schnelle Anwachs war sich aber bei der günstigen
Lage und Beschaffenheit der Gegend nicht zu verwundern. „Denn
obschon", sagt Widder, „das Oberamt Bretten eines der klein-
sten in der Pfalz ist, so kann man dasselbe gleichwohl als den
Eingang und Schlüssel von Schwaben betrachten, wodurch
es bei seiner Fruchtbarkeit an Aeckern und Wiesen, Weinbergen
und Waldungen einen besondern Werth hat. Schon in ältern
14) Akten über die Bevölkerung der kurpfälzischen Lande, aus den Jahren
von 1770 bis 1784.
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