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Durlach (vuriuoum) und Ladenburg (Impolluvuiu), enthalten
noch unverkennbare Anklänge an die Sprache jener Zeit.
Nach Vertreibung der Römer vom Rheinstrome dauerten die
schwankenden Besitzverhältnisse zwischen den Franken und Ale-
rn an en bis zur Gründung der merovingischen Monarchie durch
Klodwig den Großen, unter dessen Nachfolgern die Dagoberte
ein Hauptmittel zur Befestigung der staatlichen Ordnung und
Kultur ihres Reiches in der Kirche fanden. Durch diese Könige
wurden die zerstörten Bischosfitze von Mainz, Worms, Speier
und Straßburg wieder aufgerichtet und reichlich mit Gütern be-
dacht. Als die Karolinger in das Erbe der Merovinger traten,
verfolgten auch sie den erprobten Weg und stifteten neue Bis-
thümer, wie das von Würzburg in unserer Nachbarschaft.
Und neben diesen Domftiften entstunden, wie anderwärts,
so besonders am Rheinstrome auch mehrere Kl ost erstifte, welche
man gleich jenen reichlich beschenkte mit Land und Leuten und
andern Gaben. Diese Anstalten gewannen daher einen bedeu-
tenden Grundbesitz in den verschiedenen Gauen, wo die Grafen
in der Erwerbung von Gütern und Einkünften mit den Stiften
und Klöstern emsig zu wetteifern begannen.
Sie wendeten alle Mittel der Gewalt und List dazu an,
die freien Grund eig enthümer unter ihren Schutz zu nöthigen,
mn allmählig die Herren derselben zu werden; aber es gelang
ihnen nur theilweise, denn der bedrohte Freimann ergab sich
lieber in die todte Hand der Kirche, als in die gewaltthätige
der weltlichen Herren.
Unter Karl dem Großen und seinen nächsten Nachfolgern
gelangten auf diese Weise schon ungemein viele Güter an die
Stifte und Klöster, wie überall in Deutschland, so besonders auch
im Rheinthale; oben im Breisgau, Albgau, Kletgau und am
Bodensee an die Abteien, St. Gallen, Reichenau und Rheinau,
unten im Ufgau, Kraich- und Lobdengau meistentheils an die
Abteien Weißenburg, Selz, Lorsch oder Hirschau.
Ich habe berechnet, so gut es annäherungsweise möglich
war, daß von König Pipin bis zu Ludwig dem Deutschen, also
während kaum eines Jahrhunderts, nur in dem einzigen
As
Durlach (vuriuoum) und Ladenburg (Impolluvuiu), enthalten
noch unverkennbare Anklänge an die Sprache jener Zeit.
Nach Vertreibung der Römer vom Rheinstrome dauerten die
schwankenden Besitzverhältnisse zwischen den Franken und Ale-
rn an en bis zur Gründung der merovingischen Monarchie durch
Klodwig den Großen, unter dessen Nachfolgern die Dagoberte
ein Hauptmittel zur Befestigung der staatlichen Ordnung und
Kultur ihres Reiches in der Kirche fanden. Durch diese Könige
wurden die zerstörten Bischosfitze von Mainz, Worms, Speier
und Straßburg wieder aufgerichtet und reichlich mit Gütern be-
dacht. Als die Karolinger in das Erbe der Merovinger traten,
verfolgten auch sie den erprobten Weg und stifteten neue Bis-
thümer, wie das von Würzburg in unserer Nachbarschaft.
Und neben diesen Domftiften entstunden, wie anderwärts,
so besonders am Rheinstrome auch mehrere Kl ost erstifte, welche
man gleich jenen reichlich beschenkte mit Land und Leuten und
andern Gaben. Diese Anstalten gewannen daher einen bedeu-
tenden Grundbesitz in den verschiedenen Gauen, wo die Grafen
in der Erwerbung von Gütern und Einkünften mit den Stiften
und Klöstern emsig zu wetteifern begannen.
Sie wendeten alle Mittel der Gewalt und List dazu an,
die freien Grund eig enthümer unter ihren Schutz zu nöthigen,
mn allmählig die Herren derselben zu werden; aber es gelang
ihnen nur theilweise, denn der bedrohte Freimann ergab sich
lieber in die todte Hand der Kirche, als in die gewaltthätige
der weltlichen Herren.
Unter Karl dem Großen und seinen nächsten Nachfolgern
gelangten auf diese Weise schon ungemein viele Güter an die
Stifte und Klöster, wie überall in Deutschland, so besonders auch
im Rheinthale; oben im Breisgau, Albgau, Kletgau und am
Bodensee an die Abteien, St. Gallen, Reichenau und Rheinau,
unten im Ufgau, Kraich- und Lobdengau meistentheils an die
Abteien Weißenburg, Selz, Lorsch oder Hirschau.
Ich habe berechnet, so gut es annäherungsweise möglich
war, daß von König Pipin bis zu Ludwig dem Deutschen, also
während kaum eines Jahrhunderts, nur in dem einzigen
As