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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1859

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Bader, Joseph: Das badische Unterland: eine Skizze
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https://doi.org/10.11588/diglit.42306#0352
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ein Fürstenthumb des Abis von Lorsch geheißen und auf 100,000
Guldeu geschätzt worden; zum Bisthum Worms aber Heidelberg,
Dilsberg, Obriken und was dazwischen ligt; zum Bisthum Speier
etliche Flecken im Brurein; zur Marggrasschaft Baden die
Statt' Eppingeu, Bretten und Heidelsheim, und zum Reich
die Stift' Sinzen und Mosbach."
„Aber in nachgehender Zeit, als Heidelberg dem Pfalz-
grafen zu Lehen gegeben ward und er einen fürstlichen Sitz da
machte, hat derfelb und feine Nachkommenschaft mit großem Geld
oder durch männliche Thaten vil andere Flecken darzu erobert und
sich zu der Gewalt gebracht, wie sie dann jetznnd haben."
„Der Odenwald ist ein Stück von dem Wald', so die
Alten tteroinmm geheißen, wiewohl er keine oder wenig Harz-
bäum', sondern Eichen, Buchen und Birken trägt. Der Breite
nach geht er vom Neckar bis an Main, aber nach der Länge
facht er an bei der Bergstraßen und erstreckt sich gegen Orient
bis an die Tauber oder bis an das Frankenland."
„Der Ottenwald ist fast allenthalben rauh und bergig, nut
eitel Wäldern überzogen, hat aber an manchen Orten hübfche
und fruchtbare Thäler, da man Frucht genug pflanzen mag.
Die Einwohner ernähren sich zum größern Thei! von dem
Holz und Vieh, dessen inan viel daritt zeucht. Er bringt auch
an etlichen Theilen, wo es weniger rauh, Wein hervor, wie zu
Mosbach, Weinsberg und Boxberg, und ist ziemlich wohl er-
bauen mit Stätten, Flecken und Klöstern."
„Au der Bergstraßen und an der Tauber, da sein
Gebirg ein End' hat, ist er besonders fruchtbar, und haben zu
unfern Zeiten vil' Landsfürsten Theil daran, nämlich der Pfalz-
graf, der Erzbischof von Mänz, der Bischof von Wirz bürg,
die Grafen von Hohenloh, die Herren von Erbach. Also seind
auch die Einöden und Höhlen der wilden Thier' durch menschliche
Arbeit zu Menschenwohnungen worden."
„Das Tauberthal wird von dem Wasser der Tauber so
genannt, das da entspringt bei Wertingen hinder der Statt Ro-
tenburg. Es hat auch einen fruchtbaren Boden,'der Wein und
Korn genug trägt, und das vom guten. Darin ligt Königs-
 
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