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DOI Artikel:Bader, Joseph: Das badische Unterland: eine Skizze
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.42306#0351
----- 333 °°
„Das Kreichgau ist fruchtbar an Wein, Korn und ge-
schlachten Bäumen. Darin halten sich viel namhafte Edelleut'
auf, als die Gemminger, (Mer, Venninger, Helmstätter, Sickin-
ger imd Sternfelser, die von Wehingen, Neipberg, Masfenbach,
Erenberg, Horneck nnd andere mehr. Die Hauptstatt in dem
Kraichgau ist Sinz en, darnach feind auch Wiesloch, Hils-
-bach und Eppingen darin. Bruchsal aber ist die Hauptstatt
vieler und großer Dörfer im Brurein."
„In der Landschaft, so die Pfalz jetzund begreift, findet
man alles, was dem Menschen zur Leibsnahrung und zum Auf-
enthalt nöthig. Sunderlich um Heidelberg, außerhalb dem
Gebirg', ist das Erdreich aus der Maßen fruchtbar, an den
Bergen, in den Thälern und auf der Eb'ne. An den Bergen
wachsen sunderlich guter Wein und gute K ästenbäum', die
Thäler seind mit mancherlei Obstgärten geziert, die Eb'ne
bringet mancherlei Kornfrüchten, die Wäld' laufen voll von
Hirzen und anderen wilden Thieren."
„Es ziehen auch die Einwolmer viel Geißen in Bergen
und Wälden. Im Neckar, der mitten durch die Pfalz fließt,
wird alle Jahr' eine große Zahl von Fischen gefangen. Ich
geschweig' hier, daß man alle Jahr so viel Brennholz aus
dem Ottenwald durch den Neckar in den Rhein flößet und allen
Stätten daran von Speier bis nach Bingen genugsam Holz für
die Thür' bringt."
„Heidelberg ist das Hauptort in der Pfalz und ein Lehen
vom Stifte Worms, wie auch die Flecken am Neckar hinauf bis
gen Obriken. Man meint, sein Namen sei kommen von den
Heiden oder Römern, so vor Zeiten die Gegne ingehabt. Dann
diese Hofstatt ist gar ein lustig Ort, wo der Ne-ckar aus den
hohen Bergen auf die Ebne heraus lauft, und darumb mag man
glauben, daß sie nit ohne menschliche Wonung gewesen, seitdem
Deutschland von Menschen bewonet wird."
„Vor drei oder vierthalb hundert Jaren ist aber die Pfalz
in der Gelegenheit umb Heidelberg nit also gewesen; dann was
Länder und Stätt da ligen, die haben dazumal zu anderen Her-
ren gehört. Zum Erzbisthum von Mänz die Bergstra ß, welche
„Das Kreichgau ist fruchtbar an Wein, Korn und ge-
schlachten Bäumen. Darin halten sich viel namhafte Edelleut'
auf, als die Gemminger, (Mer, Venninger, Helmstätter, Sickin-
ger imd Sternfelser, die von Wehingen, Neipberg, Masfenbach,
Erenberg, Horneck nnd andere mehr. Die Hauptstatt in dem
Kraichgau ist Sinz en, darnach feind auch Wiesloch, Hils-
-bach und Eppingen darin. Bruchsal aber ist die Hauptstatt
vieler und großer Dörfer im Brurein."
„In der Landschaft, so die Pfalz jetzund begreift, findet
man alles, was dem Menschen zur Leibsnahrung und zum Auf-
enthalt nöthig. Sunderlich um Heidelberg, außerhalb dem
Gebirg', ist das Erdreich aus der Maßen fruchtbar, an den
Bergen, in den Thälern und auf der Eb'ne. An den Bergen
wachsen sunderlich guter Wein und gute K ästenbäum', die
Thäler seind mit mancherlei Obstgärten geziert, die Eb'ne
bringet mancherlei Kornfrüchten, die Wäld' laufen voll von
Hirzen und anderen wilden Thieren."
„Es ziehen auch die Einwolmer viel Geißen in Bergen
und Wälden. Im Neckar, der mitten durch die Pfalz fließt,
wird alle Jahr' eine große Zahl von Fischen gefangen. Ich
geschweig' hier, daß man alle Jahr so viel Brennholz aus
dem Ottenwald durch den Neckar in den Rhein flößet und allen
Stätten daran von Speier bis nach Bingen genugsam Holz für
die Thür' bringt."
„Heidelberg ist das Hauptort in der Pfalz und ein Lehen
vom Stifte Worms, wie auch die Flecken am Neckar hinauf bis
gen Obriken. Man meint, sein Namen sei kommen von den
Heiden oder Römern, so vor Zeiten die Gegne ingehabt. Dann
diese Hofstatt ist gar ein lustig Ort, wo der Ne-ckar aus den
hohen Bergen auf die Ebne heraus lauft, und darumb mag man
glauben, daß sie nit ohne menschliche Wonung gewesen, seitdem
Deutschland von Menschen bewonet wird."
„Vor drei oder vierthalb hundert Jaren ist aber die Pfalz
in der Gelegenheit umb Heidelberg nit also gewesen; dann was
Länder und Stätt da ligen, die haben dazumal zu anderen Her-
ren gehört. Zum Erzbisthum von Mänz die Bergstra ß, welche