Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1859

DOI Heft:
Inhalt
DOI Artikel:
Asbrand, Carl: Das Schloß Staufenburg in der Mortenau
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.42306#0387
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
369

In Bischof Bertholds Bundesverlrag (vom 8ten August 1329)
ist auch der Abt Konrad von Murbach ausgenommen. Der
war ein Widergrün von Staufenberg und scheint ein streitseliger
Herr gewesen zu sein. So zog er in eigner Person vor Schloß
Angrätt und zerstörte es und lag mit der Stadt Gebweiler in
langen: bitterem Hader über Forstnuzung.
Albrecht von Ow scheint nach seiner Sühnurkunde mit den
Markgrafen von Baden und der Stadt Offenburg (vom 12ten Au-
gust 1329) zufriedengeftellt worden zu sein. Er war derer von
Offenburg Gefangener gewesen und verheißt, sich dafür nicht zu rä-
chen, und zwar „von der Bürge zu Stauffenberg aus". Er hatte
also seinen Sitz dort wieder zugeschieden erhalten. Alle die oben-
genannten Staufenberger leisteten Bürgschaft für ihn und dazu
noch die von Bärenbach und von Winterbach, Edelknechte aus
der nächsten Nähe ^).
Aber die Sühne stand nur auf dem Pergament, in den Herzen
stand sie nicht. Zumal trug Reinbolts gleichnamiger Sohn,
mit dem Beinamen „der Rüter", bittern Haß gegen den Bischof
und seine Helfer. Zwei Jahrzehnte waren darüber hin, daß
Staufenberg so schwer den Tritt des Siegers gefühlt (1350); des
Bischofs Neffe Hermann Waldner saß zu Lahr bei'm Abend-
essen, keiner Gefahr sich versehend. Da sielen ihn der jüngere
Reinbold und mehrere Genossen meuchlings an, erstachen ihn und
flohen über die Stadtmauer. Des Bischofs Rachefaust säumte
nicht: die Augustsonne desselben Jahrs schien auf die Trümmer
desjenigen Burgtheils von Staufenberg, welcher dem Rüter zu-
gehörte
Und fünf Jahre später trafen die Schwerter der Bluträcher
auch ihn, wie er unbesorgt in seinem wieder erbauten Burghause

32) Burkhart von Bärenbach führt als Wappen den Staufenberger
Kelch. Vgl. Zschr. IV. S. 298. Ob die Burg Bärenbach, im Hintern Rench-
thal, schon damals im Besitz eines Staufenberger Geschlechts war? Gewiß ist,
daß durch's ganze 15te Jahrhundert die Hummel von Staufenberg die Burg
Bärenbach vom Hochstift Straßburg zu Lehen trugen, an welches dieselbe durch
jenes ältere Geschlecht 1321 verkauft worden war.
33) Wieder: „kunäitus stemvlivit". sp. Ilrstis, p, 178,
Baden!«, 1858, 24
 
Annotationen