Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1859

DOI issue:
Inhalt
DOI article:
Reich, L.: Die badische Landschaft Baar und ihre Bewohner
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.42306#0454
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
436

noch dem Nußbaume mehr günstig; aber wie jede Gegend ihr
vorzugsweise begünstigtes Gewächs erzeugt, die Pfalz den Tabak,
das Hanauerland den Hanf, die Vorhügel des westlichen Schwarz-
waldes den Wein, das Breisgau den Waizen, so eignet sich die
Baar, ganz vorzüglich zum Baue des Korns oder Spelzes.
Ueber das Pflanzenreich unseres Gaues theilte mir der
kenntnißreiche Verfasser der Flora des südöstlichen Schwarzwal-
des ?) folgende Uebersicht mit.
„Die Flora des südöstlichen Schwarzwaldes (oder der Baar,
nach altgeographischem Begriff) umfaßt 973 phanerogamische Arten,
untergebracht in 85 Familien, welche 386 Gattungen zählen. Das
Verhältniß der Nonoootzlelloneae zu den vioot^leltoneue ist
gleich 1 zu 3. Unter den Familien ist die der Zzmanrüereatz die
größte; sie enthält den neunten Theil sämmtlicher Spezies des
Bezirkes. Dieser folgen die Gräser mit 64 Arten, dann die
Hülsenfrüchtler mit 60, die mit 58, die Lip¬
penblütler mit 39, die Doldenträger mit 39, die 8oropllu-
larineae, Schotenfrüchtler, Uavunonlaosae und Nelkenblüthler
mit je 32 Arten. Die übrigen Familien sind bedeutend kleiner.
An Arzneigewächsen finden sich 60 Arten vor, an Gift-
pflanzen 36, an Futterkräutern (und Futtergräsern)
153 Arten. Und außerdem haben sich mehrere Flüchtlinge aus
den Voralpen angesiedelt."
Die Baar ligt größtenteils noch in der Region der Tanne
und Föhre; nur im östlichen Theile finden wir Laubwälder
vorherrschend. Ueberhaupt aber ist diese Landschaft an Waldun-
gen eine der mittleren unseres Großherzogtums.
Eine vollständige Sammlung der geflügelten Bewohner
der Baar finden wir, in hübsch ausgestopften Exemplaren, im
naturhistorischen Kabinete im Schlosse zu Hüfingen aufgestellt.
Besonders reich vertreten darin sind die Sumpf- und Wasservögel,

7) Flora des südöstlichen Schwarzwaldes, mit Einschluß der
Baar, des Wutachgebietes und der anstoßenden Gränze des Hegau's, von Karl
Engesser. Zweite mit einem Anhänge vermehrte Ausgabe. Hofbuchhandlung
von L. Schmidt. Donaueschingen 1857.
 
Annotationen