Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1859

DOI Heft:
Inhalt
DOI Artikel:
Bader, Joseph: Ein Gang über den Fremersberg bei Baden-Baden
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.42306#0500
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
482

welche an seinen Halden so häufig erscheinen ?). Diese Ableitung
ist aber unkritisch; denn die urkundliche Schreibung heißt Frei-
mersberg^), was auf einen Fregimar oder Freimar deutet,
der als erster deutscher Besitzer des Berges demselben seinen
Namen verlieh, wornach solcher ursprünglich wohl Fr ei Mars-
berg (I^r6Kinmr68b6r6) gelautet.
Auf diesem Gange über den Sattel des Fremersberges ent-
falteten sich unser'm Auge und unserer Seele alle die stillen
Schönheiten des vielgestaltigen schwarzwäldischen Vorhügelge-
ländes in reichster Fülle. Was für eine Nähe und Ferne, was
für Farben und Linien!
Voll der frohesten Gefühle, welche diese malerische Natur
in uns hervorgerufen, betraten wir nun das gastliche Wirths-
haus und feierten unser trauliches Beisammensein durch den
Göttertrank perlenden Annabergers. Wie erklangen die Gläser
so hell, wie flössen die Worte so beredt von Mund und Herz,
und wie gehoben fühlten sich die Gemüther!
Aber nicht allein der Gegenwart galt unsere Feier — auch
der Vorzeit wurde gedacht und zur Erinnerung der längst zu
Grabe gegangenen Fremersberger Mönche wacker ange-
stoßen. Denn auf der Stelle, wo wir beisammen saßen, blühte
einst ein Gotteshaus des Franziskaner-Ordens, welches vier
Jahrhunderte hindurch ein ebenso verdienstvolles, als stilles und
bescheidenes Dasein geführt.
Wer dies Klösterlein in seinem traulichen Wesen noch
gesehen, wie es halbverborgen da lag, von der heimeligsten
Waldeinsamkeit umschlossen, der spricht entzückt davon und
bedauert die Veränderung, welcher es zum Opfer gefallen.

2) 8itus 68t M0N8 k'remer8i,er^ in rneciio 8^ivne 8Uper umoenam
evilenr. IXvmenelnturs (iucitur s §eni8ti8 8en 8port>8, Kermsnice
Pfriemen, ^uoci Aenu8 truticum per totnm fere montem eopio8e cre8eit.
^nnnl«8 Bremer 8berA6N868, eine Handschrift aus dem Rastatter Fran-
ziskanerkloster, welche bis 1768 reicht.
3) Zeitschrift für Gesch. des Oberrh. VlI, 197, wo in einer Schen-
kungsurkunde des Markgrafen Rudolf I auch die Gcldzinse aufgeführt werden,
quc>8 Knbuimu8 in k r e i m e r 8 d e r K in purroeinu 6s6en.
 
Annotationen