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Denn im Jahre 1633 mußten die Fremersberger Mönche
ihr Gotteshaus abermals verlassen und jenseits des Rheines eine
Zuflucht suchen — troz der feierlichen 8alvn - quaräia wo-
durch der Oberst von Schaffalizki, im Namen der schwedi-
schen Majestät, das „ehrwürdige Closter Frömersberg in
seinen Schuz genommen und der Soldatesca alles Einfallen oder
Plündern daselbst, bei höchster UngnalL und unnachläßlicher
Leibes- und Lebensstraf" verboten hatte.
Nachdem die flüchtigen Brüder wieder zurückgekehrt, um sich
mit ganz Deutschland des endlich erlangten Friedens zu erfreuen,
gewannen sie in dem Erbprinzen Ferdinand Max von Baden-
Baden einen ganz befondern Gönner, welcher ihnen ein völlig
neues Kloster bei dem markgräflichen Residenzschlosse erbauen
wollte Leider aber wurde dieser vortreffliche, deutschgesinnte,
friedliebende Fürst, welchen man für den polnischen Königsthron
ausersehen hatte, im schönsten Mannesalter das Opfer eines
unglücklichen Zufalls auf der Jagd.
Sein einziger Sohn war Ludwig Wilhelm, jener große
deutsche Patriot, Feldherr und Staatsmann, welcher das väter-
liche Vorhaben in Beziehung auf den Fremersberg dahin ver-
wirklichte, daß er die höchst baufälligen Klostergebäude erneuern
ließ, wobei die verwittwete Frau Markgräfin, „aus sonder-
barer Devotion und Affection für den seraphischen Orden des
heiligen Vaters Francisci", den ersten Stein gelegt.
Es kamen jedoch nur das Resectorium, die Küchel, der
Keller und neun Zellen zur Ausführung; denn der orle ansZche
Mordbrenner-Krieg unterbrach den Bau und drohte auch das
Begonnene wieder zu zerstören. Am 18ten August 1689 er-
schienen die gallischen Horden auf dem Fremersbergs und
beraubten das Klösterlein so völlig, daß die armen Mönche,
10) Sie steht wörtlich im Fremersberger Protokolle. Vergl. auch
kelri 8uev. eccws. 332.
11) keräillsv^us Nsximilisnu« msrcdio, siuAuIsri« Iiugus
oonventu8 pAtrouus, prowisserut, uovum nobis »eclikcure monu5terium
ksäense prvpe srcem, utique in joco tiospitslis. Fremersb. Proto-
koll beim I. 1669.
Denn im Jahre 1633 mußten die Fremersberger Mönche
ihr Gotteshaus abermals verlassen und jenseits des Rheines eine
Zuflucht suchen — troz der feierlichen 8alvn - quaräia wo-
durch der Oberst von Schaffalizki, im Namen der schwedi-
schen Majestät, das „ehrwürdige Closter Frömersberg in
seinen Schuz genommen und der Soldatesca alles Einfallen oder
Plündern daselbst, bei höchster UngnalL und unnachläßlicher
Leibes- und Lebensstraf" verboten hatte.
Nachdem die flüchtigen Brüder wieder zurückgekehrt, um sich
mit ganz Deutschland des endlich erlangten Friedens zu erfreuen,
gewannen sie in dem Erbprinzen Ferdinand Max von Baden-
Baden einen ganz befondern Gönner, welcher ihnen ein völlig
neues Kloster bei dem markgräflichen Residenzschlosse erbauen
wollte Leider aber wurde dieser vortreffliche, deutschgesinnte,
friedliebende Fürst, welchen man für den polnischen Königsthron
ausersehen hatte, im schönsten Mannesalter das Opfer eines
unglücklichen Zufalls auf der Jagd.
Sein einziger Sohn war Ludwig Wilhelm, jener große
deutsche Patriot, Feldherr und Staatsmann, welcher das väter-
liche Vorhaben in Beziehung auf den Fremersberg dahin ver-
wirklichte, daß er die höchst baufälligen Klostergebäude erneuern
ließ, wobei die verwittwete Frau Markgräfin, „aus sonder-
barer Devotion und Affection für den seraphischen Orden des
heiligen Vaters Francisci", den ersten Stein gelegt.
Es kamen jedoch nur das Resectorium, die Küchel, der
Keller und neun Zellen zur Ausführung; denn der orle ansZche
Mordbrenner-Krieg unterbrach den Bau und drohte auch das
Begonnene wieder zu zerstören. Am 18ten August 1689 er-
schienen die gallischen Horden auf dem Fremersbergs und
beraubten das Klösterlein so völlig, daß die armen Mönche,
10) Sie steht wörtlich im Fremersberger Protokolle. Vergl. auch
kelri 8uev. eccws. 332.
11) keräillsv^us Nsximilisnu« msrcdio, siuAuIsri« Iiugus
oonventu8 pAtrouus, prowisserut, uovum nobis »eclikcure monu5terium
ksäense prvpe srcem, utique in joco tiospitslis. Fremersb. Proto-
koll beim I. 1669.