Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]: Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung (1.1859)

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sager, und benahm sich abscheulich gegen die Leute, denn er
war ein grober, rauher, impertinenter Mann, schlimmer als der
Teufel; kurz ein häßlicher Gesell', welchen Lügen, Betrügen,
Vergiften, Sengen und Brennen gar nichts gekostet."
General von Melak, de,r Sohn einer geringen Familie,
hatte voir Jugend auf in der königlichen Armee gedient, zeichnete
sich aber nur durch seine soldatische Strenge, seine Herzlosigkeit
und Frivolität aus. Als einst vom Kriege in Italien die
Rede war, sagte er: tjtllbnlll'Ä! l'Itrllis ooniie llb8U8 0lni8i
6l vontrs tout8 tv8 llmllte8. Mit barbarischem Lächeln nannte
er sich selbst öfters einen „Bruder des Teufels".
Man erzählt von ihm, daß er gewöhnlich in Begleitung von
großen Doggenhunden ausgegangen und seine besondere Lust
daran gehabt, wenn dieselben die ihm begegnenden Leute ange-
fallen und verwundet. In der Nheinpfalz lebt noch jetzt eine
schwarze Erinnerung an ihn.
Wer braust heran auf wildem Fuchs,
Begleitet von zwei Doggen?
Ein Unhold an Geberd' und Wuchs,
Man huldigt ihm erschrocken.
Der Melak tst'S, der Wütherich.
O flieht den wälschen Tiger.
Des Teufels Bruder nennt er sich,
Das macht ihn stets zum Sieger.

Die Riesenvoggen, so er führt,
Das sind zwei Höllenhunde,
Durch deren Macht er Schätze spürt
Im tiefsten Kellergrunde.
O flieht, des Teufels Bruder naht;
Er brennt euch Alles nieder,
Und wo sein Fuß die Erde trat,
Wächst nie ein Gräslein wieder '?).

12) Brauer, bad. Sagenbilder, S. 186. Ueber diesen Melak, welcher
1689 IVIkii-etMuI o-nnp geworden und nach der Verwüstung der Pfalz als
Kommandant nach Landau kam, findet man in der Geschichte dieser Stadt von
Birnbaum (Kaiserslautern 1830) mehrere Nachrichten.