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Aufzeichnungen des Röteln´schen Landvogts von Leutrum
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.22622#0115
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ab. Herr Präsident von Jrkyl that dabey die Proyosition, und
i ch als Landvogt sprach die Antwort mit dem schließlichen'Wunsche:
„Der Herr lasse in Sonderheit nnsern theuern Landesprinzen
auswachsen in allen fürstlichen Tugenden, zur Freude seines
Hauses, seiner Diener und Unterthanen."
Hierauf fuhren 86r6iii88i!nu8 ^clmini^tiutol- dnrch das Spa-
lier der Cavallerie und Jnfanterie nach der Burgvogtey, um
die Erbhuldigung derer Unterthanen zu empfangen, welche im
Hofe versammelt stunden. Diese Huldigung geschahe während
cines ftarken Regengusses, wobey die Leute aber gerne naß
wurden, indem es seit vier Wochen nicht mehr geregnet.
Nach diesem returnierten hochfürstliche Durchlaucht in dic
Landvogtey, allwo herrlich zu Mittag tractiert und anbey auch
-u'o poti-m getrunken, geschosfen, musiziert und gejubelt wurde.
Die Geiftlichkeit efrayierte man im Schwanen, die Offiziers
und Jägersleute in der Sonne, und die Dorfsvorgesetzten auf
den verschiedenen Stuben, mit gebührender Diät und herr-
schaftlichem Ehrentrunke.
Imlui, Alles war sehr content und 86-6ni88imu8 bezeugten
eine solche fürstliche Leutseligkeit, daß sie auf die Stuben fuhren
und denen Vögten und Stabhaltern auf des Vaterlandes
Wolfahrt eines zutranken. Einem jeden Unterthanen, welcher
gehuldiget, wurden eine Maß Weines und anderhalb Pfundc
Brodes gereicht, wodurch mancher lustig, mancher mit schwerem
Kopf und mancher ohne Pferd nach Hause kam.
Den 14ten August 1743.
(Krlegsbeschwerden. Brunnst in der Stadt Dnrlach.)
Wir leben hieroben zu Lande in betrübten Umständen ^).
Jch darf nicht daran denken, wie mein Posten unruhig und ge-
6) Es war kürzlich eine österreichische Arniee von 70,000 Mann nnter
dem Herzog von Lothringen in's Brcisgau gekommen, nm über den Rhein
zn setzen, was aber nicht geschah. Ueber die Last der Einquartierungen und
Lieserungen dnrch diese Trnppen beklagen sich auch die sanct-peterscben
Jahrbüchrr bitterlich,
ab. Herr Präsident von Jrkyl that dabey die Proyosition, und
i ch als Landvogt sprach die Antwort mit dem schließlichen'Wunsche:
„Der Herr lasse in Sonderheit nnsern theuern Landesprinzen
auswachsen in allen fürstlichen Tugenden, zur Freude seines
Hauses, seiner Diener und Unterthanen."
Hierauf fuhren 86r6iii88i!nu8 ^clmini^tiutol- dnrch das Spa-
lier der Cavallerie und Jnfanterie nach der Burgvogtey, um
die Erbhuldigung derer Unterthanen zu empfangen, welche im
Hofe versammelt stunden. Diese Huldigung geschahe während
cines ftarken Regengusses, wobey die Leute aber gerne naß
wurden, indem es seit vier Wochen nicht mehr geregnet.
Nach diesem returnierten hochfürstliche Durchlaucht in dic
Landvogtey, allwo herrlich zu Mittag tractiert und anbey auch
-u'o poti-m getrunken, geschosfen, musiziert und gejubelt wurde.
Die Geiftlichkeit efrayierte man im Schwanen, die Offiziers
und Jägersleute in der Sonne, und die Dorfsvorgesetzten auf
den verschiedenen Stuben, mit gebührender Diät und herr-
schaftlichem Ehrentrunke.
Imlui, Alles war sehr content und 86-6ni88imu8 bezeugten
eine solche fürstliche Leutseligkeit, daß sie auf die Stuben fuhren
und denen Vögten und Stabhaltern auf des Vaterlandes
Wolfahrt eines zutranken. Einem jeden Unterthanen, welcher
gehuldiget, wurden eine Maß Weines und anderhalb Pfundc
Brodes gereicht, wodurch mancher lustig, mancher mit schwerem
Kopf und mancher ohne Pferd nach Hause kam.
Den 14ten August 1743.
(Krlegsbeschwerden. Brunnst in der Stadt Dnrlach.)
Wir leben hieroben zu Lande in betrübten Umständen ^).
Jch darf nicht daran denken, wie mein Posten unruhig und ge-
6) Es war kürzlich eine österreichische Arniee von 70,000 Mann nnter
dem Herzog von Lothringen in's Brcisgau gekommen, nm über den Rhein
zn setzen, was aber nicht geschah. Ueber die Last der Einquartierungen und
Lieserungen dnrch diese Trnppen beklagen sich auch die sanct-peterscben
Jahrbüchrr bitterlich,