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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 2.1860-1862

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Eine Fahrt und Wanderung durch´s Pfinzthal
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https://doi.org/10.11588/diglit.22622#0129
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Dieses uralte Dynastengeschlecht, welchem die Sage den
Ruhm besonderen Antheils an der Einsührung und Verbreitung
des Evangelinms in unserer Gegend bewahrt hat, wurde
auch später fnr dieselbe von größter Bedeutilng, denn aus seiner
Wicge sind im Bereiche der Ortenau. des Uf- und Kraich-
gaues, des Enz-, Elsenz- und Neckargaues eine Reihe
von Grafenhäusern hervorgegangen, welchc während dcs Mittel-
alters daheim und auswärts einflußreiche Rollen gespielt.

Die hochedlen Herren auf den Schlösfern zu Laufen, zu
Vaihingen und Löwenstein, auf den Burgen von Dilsberg,
von Hohenberg, von Grezingen, Ebcrftein und Stau -
fenberg — alle diese und noch andere waren aus kalwischem
Geblüte entsprungen und walteten mit gräflichem Amte oder
Titel auf uralt kalwischem Grunde und Boden!

Der kalwische Stammherr von Eberstcin hinterließ eine
Tochter, welche die Stammesmutter der Markgrafen von Baden
ward; ein Gras von Hohenberg stiftete die Abtei Gottesau
und ein Gras von Grezingen wurde ihr Wohlthäter; die Ebcr-
steiner selbst geboten über die meisten Eigen- und Lehengüter
im weiten Ufgau und gründeten die Klöster Herren- und
Frauenalb. Die Besitzrechte aber und die Geschicke dieser
Familien und Gotteshäuser bestimmten größtentheils die älteren
landwirthschaftlichen, bürgerlichen und politischen Verhältnisse
des Pfinzthales.

Schon frühe jedoch erloschen die Grasen von Grezingen,
gleich denen von Hohenberg, und die Herrschaft des „Schlosfes
und Dorfes" erbte an die Freiherren von Roßwag aus dem
Enzthal, welche sich sofort auf dem neuen Erbe niederließen und
daruach benannten ^). Da brachen die Zeiteu des großen Zwischen-
reiches über Deutschland herein und verursachten vielfache Ver-
änderungen des Besitzstandes auch irr urrserer Gegend.

Wie anderwärts, so erhob sich auch hier eiu kühner Fürst,
um die kleineren Herren unter und neberr ihnr zu verschlingen.

3) Jn Urkmide vsn 126t crschenN ltnminuZ lleinriru^ klo^se-
vvüc äietus lle 6r«LinA6n, mit dec ebersteiiüschen Rose im Sigel.
 
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