DOI Heft:
Eine Fahrt und Wanderung durch´s Pfinzthal
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.22622#0184
dieser Gestalt gelangte dieselbe noch aus bie neucre Zeit, wo ihr
Bestand und ihr Namen aber allmahlig erloschen.
Die alte Remchinger Peste hatte den Schwedenkrieg glück-
lich überlebt, und auch die französische Mordbrennerei von 1689
überdauerte sie, jedoch nur um wenige Jahre. Denn in dem
Feldzuge von 1692 überschritt der Marschall Delorges gegen
dcn Markgrafen von Baireut am 22sten September ben Rheiu-
ftrom, besetzte sosort das Dorf Berghausen und drang über
Wilfcrtingen bis Pforzheim vor, welches belagert und ein-
genommen ward.
Jnzwischcn lag der Marquis d'Uxelles mit einer kleinen
französischen Abtheilung zu Wilfertingen, bis zum October,
wo der Markgras mit dem Reichsheere den Franzosen entgegen
zog und den Marschall nöthigte, wieder über den Rhein zurück
zil kehren. Bei diesem Abzuge nun verbrannte der Feind die
alte Burg zu Remchingen bis aus die Wirthschaftsgebäude
aießerhalb des innersten Grabens, welche nur mehr oder weniger
deschädigt wurden^).
Nach der Nückkehr des Friedens ließ man dieselben wieder
herstellen, bildete aus dem alten ebersteinisch-remchingischen Bau-
bofe eine Maierei und verwandelte die Güter, Gefälle und
Rechte, welche ehedem zum Schlosse gehört, in ein fürstliches
Nammergut. Die alten Schloßmauern aber wurden 1749
vollends niedergerissen und die Steine davon, besonders die
schönen Quadern, zur Ausbesserung der verschiedenen Wirth-
schaftsgebäude, des Maierhauses, der Zäger- und Schäferwoh-
nimg verwendet^).
lioch beinahe ein Jahrhundert länger bestunden die Rem-
ckinger Kirche und Pfarrwohnung, aber beide waren höehst
baufällig und bedurften häufiger Ausbesserungen. Pfarrer N u-
ding hatte wahre Jammerberichte darüber an den Laudeöfürsteu
9t) Dic Remchinger Erueuerung voir 1716, und die badcu-durlach-
i!cheu Kriegsacteu vou 1692.
92) Akten über dic Remchinger Baureparationcn von 1711 k-is 1767
und 1770 ois 1803.
Bestand und ihr Namen aber allmahlig erloschen.
Die alte Remchinger Peste hatte den Schwedenkrieg glück-
lich überlebt, und auch die französische Mordbrennerei von 1689
überdauerte sie, jedoch nur um wenige Jahre. Denn in dem
Feldzuge von 1692 überschritt der Marschall Delorges gegen
dcn Markgrafen von Baireut am 22sten September ben Rheiu-
ftrom, besetzte sosort das Dorf Berghausen und drang über
Wilfcrtingen bis Pforzheim vor, welches belagert und ein-
genommen ward.
Jnzwischcn lag der Marquis d'Uxelles mit einer kleinen
französischen Abtheilung zu Wilfertingen, bis zum October,
wo der Markgras mit dem Reichsheere den Franzosen entgegen
zog und den Marschall nöthigte, wieder über den Rhein zurück
zil kehren. Bei diesem Abzuge nun verbrannte der Feind die
alte Burg zu Remchingen bis aus die Wirthschaftsgebäude
aießerhalb des innersten Grabens, welche nur mehr oder weniger
deschädigt wurden^).
Nach der Nückkehr des Friedens ließ man dieselben wieder
herstellen, bildete aus dem alten ebersteinisch-remchingischen Bau-
bofe eine Maierei und verwandelte die Güter, Gefälle und
Rechte, welche ehedem zum Schlosse gehört, in ein fürstliches
Nammergut. Die alten Schloßmauern aber wurden 1749
vollends niedergerissen und die Steine davon, besonders die
schönen Quadern, zur Ausbesserung der verschiedenen Wirth-
schaftsgebäude, des Maierhauses, der Zäger- und Schäferwoh-
nimg verwendet^).
lioch beinahe ein Jahrhundert länger bestunden die Rem-
ckinger Kirche und Pfarrwohnung, aber beide waren höehst
baufällig und bedurften häufiger Ausbesserungen. Pfarrer N u-
ding hatte wahre Jammerberichte darüber an den Laudeöfürsteu
9t) Dic Remchinger Erueuerung voir 1716, und die badcu-durlach-
i!cheu Kriegsacteu vou 1692.
92) Akten über dic Remchinger Baureparationcn von 1711 k-is 1767
und 1770 ois 1803.