287 —
ihre Anzahl über zehen Genossen zu vermehren^). So, in
stiller Einsamkeit, dem Gottesdienste und der Arbeit ergcbcn,
führten sie ein srommes, nüzliches Leben. Die angepflanzte
Wildhube mit der Zelle und dem Kirchlein, umgeben von dun-
kelm Thanncngrüne, war ihr Garten und die Nachbarschaft,
wo sie milde Gaben sammelten, Nath und Hilse ertheilten, ihre
Welt. Das Klösterlein ^) erhielt sich durch alle Stürme des
Mittelalters und der neuern Zeit bis 1803.
Neben diese geistliche Ansiedelung in dem weiten Forste trat
später auch die gewerbliche einer Glashütte, welche aber schon
zu Anfang des vorigen Jahrhunderts ihr Waldbereich aufgez-ehrt
sah. Man verkaufte den abgeholzten Bezirk für 3500 Gulden
an die dortigen Ansiedler, deren sechs Haushaltungen sich seit
1807 nm die Hälfte vermehrt haben.
Eines Lhnlichen Ursprunges ist der benachbarte Weiler im
Holzschlag, dnrch dessen Gemarkung die Landstraße führt. Hier
wurde der Wald sür das Eberfinger Eisenwerk abgeholzt und der
Waldboden 1684 um eine gleiche Summe an die Holzhacker
vergeben, unter der Bedingniß, daß sich nicmals über 12 Fami-
lien darauf ansiedeln dürsten; jezt aber zählt diese Gemeinde
deren 15 mit etlichen 90 Seelen.
Die Glashütte und der Holzschlag waren sanetblasische Kam-
meralg ü t e r in der Pfarrei Gündelwangcn ^). Dieselben be-
fanden sich in trefflichem Stande, wie denn das berühinte Stift
überall eine musterhaste Wirthschaft führte, deren strenge Ord-
nung den Bauern freilich mancherlei Anlaß zum Klagen und
Schmähen und Prozessieren gab.
Mit dem Holzschlage endigt sich das schwarzwäldische Granit-
gebiet und beginnt dassenige des Kalksteines und Lehmbodens;
76) Revers der Panliner über diese Schenkung, üatum Oon^tsmtise
1Io6cn.xii, üer. ^uarta post t'est. ^Aattiae virAini^, bei Ovrd e rt, 8. n.
III, 295. Vergl. anch ketri 8uev. eeel. 787.
77) Die wenigen Nachrichten darüber haben Gerbert II, 154 und
Kolb in seinem Lerik. I, 403.
78) Beschreibung der sanctblasischen Reichsherrschaslen von Obervogt
Göhringer, 1807. Handschr. S. 10.
ihre Anzahl über zehen Genossen zu vermehren^). So, in
stiller Einsamkeit, dem Gottesdienste und der Arbeit ergcbcn,
führten sie ein srommes, nüzliches Leben. Die angepflanzte
Wildhube mit der Zelle und dem Kirchlein, umgeben von dun-
kelm Thanncngrüne, war ihr Garten und die Nachbarschaft,
wo sie milde Gaben sammelten, Nath und Hilse ertheilten, ihre
Welt. Das Klösterlein ^) erhielt sich durch alle Stürme des
Mittelalters und der neuern Zeit bis 1803.
Neben diese geistliche Ansiedelung in dem weiten Forste trat
später auch die gewerbliche einer Glashütte, welche aber schon
zu Anfang des vorigen Jahrhunderts ihr Waldbereich aufgez-ehrt
sah. Man verkaufte den abgeholzten Bezirk für 3500 Gulden
an die dortigen Ansiedler, deren sechs Haushaltungen sich seit
1807 nm die Hälfte vermehrt haben.
Eines Lhnlichen Ursprunges ist der benachbarte Weiler im
Holzschlag, dnrch dessen Gemarkung die Landstraße führt. Hier
wurde der Wald sür das Eberfinger Eisenwerk abgeholzt und der
Waldboden 1684 um eine gleiche Summe an die Holzhacker
vergeben, unter der Bedingniß, daß sich nicmals über 12 Fami-
lien darauf ansiedeln dürsten; jezt aber zählt diese Gemeinde
deren 15 mit etlichen 90 Seelen.
Die Glashütte und der Holzschlag waren sanetblasische Kam-
meralg ü t e r in der Pfarrei Gündelwangcn ^). Dieselben be-
fanden sich in trefflichem Stande, wie denn das berühinte Stift
überall eine musterhaste Wirthschaft führte, deren strenge Ord-
nung den Bauern freilich mancherlei Anlaß zum Klagen und
Schmähen und Prozessieren gab.
Mit dem Holzschlage endigt sich das schwarzwäldische Granit-
gebiet und beginnt dassenige des Kalksteines und Lehmbodens;
76) Revers der Panliner über diese Schenkung, üatum Oon^tsmtise
1Io6cn.xii, üer. ^uarta post t'est. ^Aattiae virAini^, bei Ovrd e rt, 8. n.
III, 295. Vergl. anch ketri 8uev. eeel. 787.
77) Die wenigen Nachrichten darüber haben Gerbert II, 154 und
Kolb in seinem Lerik. I, 403.
78) Beschreibung der sanctblasischen Reichsherrschaslen von Obervogt
Göhringer, 1807. Handschr. S. 10.