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Die Fischerei im Bodensee
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sich windenden und überstürzenden Thiere zu sehen, die lang-
gestreckten, schlanken, wilden Hechte, und die glänzenden, rund-
lichen Forellen; denn diese Fischsorten sind die Hauptbeute der
Segi. Neben ihnen kommen am meisten auch Barben, Felchen
und Alate (Alante) vor.
Jst der Fang glücklich, so beläuft er sich oft auf meh-
rere Zentner; ja, man steng fchon sieben Zentner in einem
Zuge. Der Züge aber giebt es mehrere. Vom Beginne an,
wo der Fischfang von Gottlicben nnt dem von Konstanz
zusammenstößet, bis zum Untersee, geschehen gewöhnlich eilf
verschiedene Züge ch. Der erste heißt der „Herrenzug", weil ein
Drittheil desselben nach Konstanz gehört, der zweite der „Trom-
melfchläger", der dritte das „Reutebild" und so weiter.
Steigt das Wasfer und geschieht ein Unterbruch, so
hängen die Fischer das Garn zwischen Bäumen auf, wo sich
dasselbe wie ein ungeheures durchsichtiges Gezelt ausnimmt;
denn zu einer Länge von 120 Ellen kann sich die Segi in eine
Tiefe von 40 Klaftern ausdehnen; die Tiefe des Rheinbettes
sedoch beträgt nur 11 bis 13 Klafter.
Zwischen dem Gottlieber Gebiet und der Brücke von Kon-
stanz geschehen von den Fischern zu Paradies in der Regel
zwci Züge und zwar verhältnißmäßig ergiebigere, als zu Gott-
lieben selber. Ueber die Mitte des Hornung dauern die Segi-
züge selten, weil um diese Zeit das Wasfer wieder steigt; als-
dann wird das Garn wieder auseinander gelegt und jeder Fischer
erhält seincn abgängigen Antheil zur Verfügung, wodurch man
anf billige Weise zu trefflichen Schutzgarnen für Spaliere
und dergleichen gelangt.
Anf ähnliche Weife geschehen die Züge im Ober- und
Ueberlinger-See. Freilich wird die Segi hier nicht von
einem bis an's andere Ufer gespannt; doch dehnt sie sich gleich-
falls zu einem sehr großen Bogen aus.
1) Können diese Züge bei ruhiger Lilft und zulreffendem Wasferstaude
schnell uach einander gescheheu, fo wird der Rhein völlig ausgefischt,
uud es währt dann eiuige Zeit, bis er nach der Fischersprache „wieder aus
dem See gespeist wird."
sich windenden und überstürzenden Thiere zu sehen, die lang-
gestreckten, schlanken, wilden Hechte, und die glänzenden, rund-
lichen Forellen; denn diese Fischsorten sind die Hauptbeute der
Segi. Neben ihnen kommen am meisten auch Barben, Felchen
und Alate (Alante) vor.
Jst der Fang glücklich, so beläuft er sich oft auf meh-
rere Zentner; ja, man steng fchon sieben Zentner in einem
Zuge. Der Züge aber giebt es mehrere. Vom Beginne an,
wo der Fischfang von Gottlicben nnt dem von Konstanz
zusammenstößet, bis zum Untersee, geschehen gewöhnlich eilf
verschiedene Züge ch. Der erste heißt der „Herrenzug", weil ein
Drittheil desselben nach Konstanz gehört, der zweite der „Trom-
melfchläger", der dritte das „Reutebild" und so weiter.
Steigt das Wasfer und geschieht ein Unterbruch, so
hängen die Fischer das Garn zwischen Bäumen auf, wo sich
dasselbe wie ein ungeheures durchsichtiges Gezelt ausnimmt;
denn zu einer Länge von 120 Ellen kann sich die Segi in eine
Tiefe von 40 Klaftern ausdehnen; die Tiefe des Rheinbettes
sedoch beträgt nur 11 bis 13 Klafter.
Zwischen dem Gottlieber Gebiet und der Brücke von Kon-
stanz geschehen von den Fischern zu Paradies in der Regel
zwci Züge und zwar verhältnißmäßig ergiebigere, als zu Gott-
lieben selber. Ueber die Mitte des Hornung dauern die Segi-
züge selten, weil um diese Zeit das Wasfer wieder steigt; als-
dann wird das Garn wieder auseinander gelegt und jeder Fischer
erhält seincn abgängigen Antheil zur Verfügung, wodurch man
anf billige Weise zu trefflichen Schutzgarnen für Spaliere
und dergleichen gelangt.
Anf ähnliche Weife geschehen die Züge im Ober- und
Ueberlinger-See. Freilich wird die Segi hier nicht von
einem bis an's andere Ufer gespannt; doch dehnt sie sich gleich-
falls zu einem sehr großen Bogen aus.
1) Können diese Züge bei ruhiger Lilft und zulreffendem Wasferstaude
schnell uach einander gescheheu, fo wird der Rhein völlig ausgefischt,
uud es währt dann eiuige Zeit, bis er nach der Fischersprache „wieder aus
dem See gespeist wird."