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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 2.1860-1862

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Efringen. Eine breisgauische Dorfgeschichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.22622#0392
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genheit ergab, auch die rotenbergischen Gnter und Rechte daselbst
zu erlangen, wodurch denn, so zn sagcn, das ganze Dorf in
sanktblasischen Besitz kam.

Der Freiherr von Rotenberg nämlich verkauftedem
Stifte für 21 Mark Silbers sein „Prädium zu Efringen mit
der Vogtei, mit Leuten, Gütern und Rechten, zu einem freien
nnd ewigen Eigentume." Wahrscheinlich war mit diesem Prädium
der Dinghof verbunden, wie mit einem der früher erworbenen
Höfe die K i r ch e, indem S. Blasien die soviemam IIv 6 rin § in
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schon im 12ten Jahrhunderte besaß^). Die Vogtei über seine
efringischen Besizungen verlieh aber das Stift sofort an die
Reiche von Neichenstein, ein ursprünglich baselisches Ritterge-
schlecht, welches noch mchrere solcher Vogteien in der Nachbar-
schaft verwaltete und lange in großem Ansehen stund.

Wir finden also seit dem 13ten Jahrhunderte in Efringen
als Grundherrn das Stift S. Blasien, als Vogtherrn
den Edlen von Reichenstein und als Landesherrn den Mark-
grafen von Hachberg - Sausenberg , weil das Dorf zur Land-
grafschast dcs obern Breisganes gehörte.

Damals beftunden die sanktb lasische n Besitzungen und
Rechte im Dorf' und Banne von Efringen vornehmlich in dem
Fronhofe uud dem Wurhofe mit ihrem Güterverbande, als-
dann in etwa 30 Schuppisgütern und verschiedenen Gilteu.
Aus all' diesem zufammen bezog das Stift jährlich 13 Pfund
Pfenninge an Geld, 16 Viernzel an Früchten, 4 Sester Linsen,
50 Fastnachthüner und 440 Eier, an Rebenerwachs aber 2 Saum
Zinsweines, das Drittel von 11 Jaucherten und den Ertrag von
füns Schuppoßen ^).

Der Fronhof zu Efringen war auch ein rechter Ding-
und Freihof; denn innerhalb seines Hages wurde für die

2) Den Kaufbrief siehe ebendaselbst II, 197.

3) Die pLpsttrchen B e st ät ig un g s br i ei e von 1157 und 1173 dei
Dnrnge, reK. bnrl. 17, 53. Gerber, 8. n. III, 82.

4) Das sanktbtas. Urbar iiber das Basler Amt 'En 1352.
 
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