DOI Heft:
Efringen. Eine breisgauische Dorfgeschichte
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.22622#0398
es konnleu die S. Blasicr keinen frnheren Besizestitel aufweisen,
> als ihren päpftlichen Beftätigungsbrief von worin einfach
die eeolesia Lvoi-inAio neben den andern zalreichen Kirchen
des Klosters anfgezälet steht.
Arnold der Jnngere von Wart verstarb aber während
oieses Rechtsstreites und sein Erbe Heinrich verlor ihn, nach-
dem beide Theile wiederholt vernommen worden, durch den Aus-
spruch des bifchoflich konstanzischen Kapitels vom 17ten Februar
1170. Die Söhne des Freiherrn ließen es hiebei jedoch nicht
beruhen, sondern fuhren fort, das gu8 ^ntonnatu^ ot poopilo-
tnti8 dcr Efringer Kirche zu beanspruchen, bis sie endlich
1194 durch frenndschaftliche Vermittelung vermocht wurden, gegen
eine Entfchädigung von 18 Marken Silbers auf ihre Ansprüche
urkundlich zu verzichten.
„Offenbar war alfo", bemerkt hiezu ein Gelehrter ^), im
Jahre 1170, troz allem Rechtsgepränge, die Familie von Wart
übervorteilt wordcn, und es währte ein volles Vierteljahrhun-
dert, bis dieselbe es wenigstens zu einer Abfindung bringen
konnte, wobei sie jedenfalls im Verlurste blieb. So schwer hielt
es damals, gegen Klöster ;u seinem Nechte zu gelangen. Wer
möchte sich daher wundern, wenn die adeligen Kirchenvögte sel-
bige möglichst wieder geschröpft habcn."
Dieses konnte sich aber auch anders verhalten; denn ein
ganz gewöhnliches Mittel des allezeit geldbedürftigen AdelS
war es, irgeud einen Rechtsanspruch gegen ein Kloster hervor-
zusuchen inw dasfelbe mit frivolen Prozessen und gewaltthätigen
Zugriffen so lange zu Plagen, bis es endlich, der Plagerei müde,
sich mit einer baren Summe davou loskaufte.
kleberhaupt hatten die reichen Klöster wahrend der will-
kürlichen Zeiten des Faustrechtes am Adel, an den Städten, selbst
am eigenen Volke, unaufhörliche Feinde und kamen dadurch in
ihren Einkünften oft so herab, daß dieselben zur Erhaltung
13) Dümge, rkK. bal. 63, wo die Urkunden-Regeste über den StreN
gegeben sind. Der alte Herr gefiel sich in solchen Bernerkungen, die aber
m:ist neben dad Ziel lrafen.
> als ihren päpftlichen Beftätigungsbrief von worin einfach
die eeolesia Lvoi-inAio neben den andern zalreichen Kirchen
des Klosters anfgezälet steht.
Arnold der Jnngere von Wart verstarb aber während
oieses Rechtsstreites und sein Erbe Heinrich verlor ihn, nach-
dem beide Theile wiederholt vernommen worden, durch den Aus-
spruch des bifchoflich konstanzischen Kapitels vom 17ten Februar
1170. Die Söhne des Freiherrn ließen es hiebei jedoch nicht
beruhen, sondern fuhren fort, das gu8 ^ntonnatu^ ot poopilo-
tnti8 dcr Efringer Kirche zu beanspruchen, bis sie endlich
1194 durch frenndschaftliche Vermittelung vermocht wurden, gegen
eine Entfchädigung von 18 Marken Silbers auf ihre Ansprüche
urkundlich zu verzichten.
„Offenbar war alfo", bemerkt hiezu ein Gelehrter ^), im
Jahre 1170, troz allem Rechtsgepränge, die Familie von Wart
übervorteilt wordcn, und es währte ein volles Vierteljahrhun-
dert, bis dieselbe es wenigstens zu einer Abfindung bringen
konnte, wobei sie jedenfalls im Verlurste blieb. So schwer hielt
es damals, gegen Klöster ;u seinem Nechte zu gelangen. Wer
möchte sich daher wundern, wenn die adeligen Kirchenvögte sel-
bige möglichst wieder geschröpft habcn."
Dieses konnte sich aber auch anders verhalten; denn ein
ganz gewöhnliches Mittel des allezeit geldbedürftigen AdelS
war es, irgeud einen Rechtsanspruch gegen ein Kloster hervor-
zusuchen inw dasfelbe mit frivolen Prozessen und gewaltthätigen
Zugriffen so lange zu Plagen, bis es endlich, der Plagerei müde,
sich mit einer baren Summe davou loskaufte.
kleberhaupt hatten die reichen Klöster wahrend der will-
kürlichen Zeiten des Faustrechtes am Adel, an den Städten, selbst
am eigenen Volke, unaufhörliche Feinde und kamen dadurch in
ihren Einkünften oft so herab, daß dieselben zur Erhaltung
13) Dümge, rkK. bal. 63, wo die Urkunden-Regeste über den StreN
gegeben sind. Der alte Herr gefiel sich in solchen Bernerkungen, die aber
m:ist neben dad Ziel lrafen.