Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 2.1860-1862

DOI Heft:
Efringen. Eine breisgauische Dorfgeschichte
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22622#0399
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
des klösterlichen Hauswesens nicht inehv hinreichten. Jn dieser
Lage wendeten sie sich alsdann an die Bischöfe um Einver-
leibung ihrer Pfarrkirchen auf einige Zeit oder für immer.
Denn weil selbige meistens sehr reichlich bewidmet waren, so
konnte sich ein Kloster, wenn es die Kircheneinkünfte bezog
und die pfarrlichen Geschäfte durch einen Mönch oder gering
befoldeten Weltpriester besorgen ließ, ziemlich wider helfen.

So wurde denn auch die Kirche zu Efringen dem Stifte
S. Blasien, welches durch „feindliche Ueberfälle, Beraubungen,
Brandlegungen und anderes Unglück in seinen Dörfern und
Höfen, schwere Verlurste erlitten", seit 1445 widerholt auf etliche
Zahre nuznießlich überlasfen, endlich aber 1520 cigentlich
und sür bleibend einverleibt Aehnlich gieng's mit der
Pfarrei zu Kirchen; denn sie wurde dem Stifte S. Peter
zu Basel, weil dessen Einkünfte „gar gering seicn", mit den
Kirchen zu Eimeldingen und Märkt fchon 1325 einverleibt
und verblieb unmittelbar bei.demselben bis in die neuere Zeit.
Und so theilten die beiden Nachbarkirchen auch während des Zeit-
raumes der Reformation das gleiche Geschick.

Zu Efringen waren die lezten katholischen Pfarrer seit
1528 Eberhart Gräber, Michael Röblin, Johann Nicolai
und Gallus Maier, welche in ihren Bestallungs-Reversen
ausdrücklich zu geloben hatten, ihren Angehörigen „allein das
Evangelium zu predigen, fie zum Frieden zu weisen und nit zur
Widerwärtigkeit zu reizen, fich auch der lutherischen Lehre
weder daheim noch an anderen Enden zu gebrauchen."

Der Eifer jedoch, womit Markgraf Karl II die Einfüh-
rung der Reformation in feinen Landen betrieb, hatte zur Folge,
daß die Pfarrei Efringen von S. Blasien aus seit 1553 nicht
besezt wurde, worauf dann 1557 der protestantische Pfarrer zu
Kirchen, Thomas Schorndorf, dieselbe erhielt").

14) Jncorporations-Briefe von 1445, 1448 und 1520.

15) Acten über die Kirche zu Efringen von 1528 bis 1557.

16) Sachs tV, 118, nnd alte Kirchen-Acten. Die Reihe der prote-
stantischen Pfarrer zu Efringen ist folgende: Seit 1558 Thonras Schorn-
dorf, 1570 Johann Helidonius, 1604 Leonhard Pistorius, 1611 Bal-

Badenia, II. 25
 
Annotationen