Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 2.1860-1862

DOI issue:
Heidelbergs Anfänge und städtische Entwickelung
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22622#0429
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
415

Edingen, Neckarhausen, Eppelheim, Kirchheim, Leimen und Rohr-
bach, sondern auch Bergheim und NeUenheim^).

Diese Orte warcn durch ihren Weinbau bedeutend, und
man wird nicht irre gehen, die Grnndung desselben den Nö-
mern zuzuschreiben. Nachdem. in der Nachbarschaft das Klostcr
Lorsch entstanden, erwarb es unter den Königcn Pippin, Karl
nnd Ludwig (also von 764 bis 840) nrir allein in der Berg-
heimer Gemarkung mehr als zwöls Weingärten nebst etlichem
Baulande, um ncue Rebcnpslanzungen anzulegen.

Die Gemarkung des Dorfes Bergheim hatte cine große
Ausdehnung, wie es im früheren Mittelalter gewöhnlich war.
Sie zog sich vom Neckar und von der Wasscrscheide zwischen
dem Lobdcn- und Elsenzgau über oie Waldhöhen hinaus bis an
die Marken von Rohrbach und Leimheim; denn der Geuberg
gehörte noch zu ihrem Bereiche. Daß auch in dieser Lage da-
mals Wein gepflanzt wurde, dürfte als wciterer Beweis für
die blühende Kultur des alten Ladenburger Gaues gelten.

Uebrigens nahm zunächst hinter Neuenheim und Berg-
heim, wo der enge Ausgang des Neckarthales nur nackte Fel-
sengehänge und waldbedeckte Halden zeigte, der Anbau ein Ende
und begann erst bei Gemünd und Dilsberg wieder. Weder
Schlierbach, noch Neuburg, noch Ziegelhausen werden
damals genannt; sie erscheinen erst mit dcr großen politisch-
sozialen Veränderung, welche der Zerfall des Gauwesens, der
Sieg des Lehensystems und das Emporblühen der Domstifte
nnd Klöster zur Folge gehabt.

Unter den letztern waren für unsere Gegend vom bedeu-
tendsten Einflusse die bischöfliche Kirche zu Worms und die
Zisterzienser-Abtei zu Lorsch. Werfen wir daher einen slüch-
tigen Blick auf die damaligen Verhältnisse dieser Stifte.

3) Die viÜL in psKo lokoäuousi wird schon in

einer Urkunde von 764 (dem Stiftungsjahre von Lorsch), und der Ort
LorAokeim in einer solchen von 770, während eine spätere von 827 von
einem Weingarlen iri paZo lotiiännensi, in LerKelroim (or) mareks,
iu loeo 6o^villverek (Geuberg) spricht. ko<I. Usurosü. I, 333.
 
Annotationen