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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 2.1860-1862

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Heidelbergs Anfänge und städtische Entwickelung
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https://doi.org/10.11588/diglit.22622#0430
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416

Der wormsische Bischofssprengel erstreckte sich weit über
das rcchte Rheinufer und umfaßte namentlich auch die Kirchen
des Lobdengaues, wo das Hochstift reich begütert war. Denn
hier hatte schon König Dagobert die Stadt Ladenburg mit
allen übrigen Krongütern an dasselbe geschenkt, und Kaiser
Heinrich H fügte zu der wichtigen Schenkung nun auch die lob-
dengauische Grafschaft, d. h. die königliche Gerichtsbarkeit
mit allen ihren Zubehörten ^).

Jn Folge dieses Vorganges erloschen die ladenburgischen
Gaugrafen und der Schirmvogt des Hochsiiftes trat an deren
Stelle. Das aber war während einer entscheidenden Periode der
Halbbruder dcs Kaisers Friedrich I, Herzog Konrad, welchem bei
Theilung des Hohenstaufischen Erbes die rheinfränkischen Schirm-
vogteien, Lehen- und Eigengüter zugefallen.

Konrad war Schirmvogt über die Bischoftümer Straß-
burg, Speier nnd Worms, wie über die Stifte Weißenburg,
SeH, Limburg und Lorsch. Man ersieht schon ans der Lage
diescr Gebicte, wic wichtig deren Schirmämter für den Herzog
sein mußtcn. Gclang es ihm, dieselben im damaligen Zeitgeiste
auszubeuten, so war er weltlicher Herr des südlichen Rhein-
frankens, und bcfand sich anf dem besten Wege, in diesen
wohlgelcgenen, gesegneten Gauen eine Dynastie, ein erbliches
Fürstentum zu gründen.

Die entschiedene Absicht hiezu geht aus seinem ganzen Auf-
treten hcrvor^). Besonders in's Auge aber faßte er das Dom-
stift Worms mit seiner lobdengauischen Grafschaft, und das
Kloster Lorsch mit seinem durch ganz Rheinfranken ausge-
breiteten, im Rhein- nnd Lobdengau aber vorherrschenden Grund-
besize.

4) Oomitstum in P9KO pobeäenAovre eum omnibu8 nä illum
pertinentibus. Diplom von 1011, bei Schannat, bi8t. XVorm. II, 38.

5) 1 ritb6miu8, ebron. 8ir8uuK. aä nnv. 1195: 6onrnäu8,
eomes pslgtinu8 kbeni, IleiäelberKne t>abitun8, ävvn^tator kuit bono-
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1r9N8Ar688ioll68 8UÄ8 revoosvit, mutatu8<^ue in virum nlterum
intervi,ju<1iei8 ete. Verql. lolner, Ki8t. palnt. rben. I, 308. H8n-
ser. Gesch. der rhein. Psalz I, 51.
 
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