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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 2.1860-1862

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Heidelbergs Anfänge und städtische Entwickelung
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https://doi.org/10.11588/diglit.22622#0495
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imd wurde derselbe krank, so mußte er ihn durch seine Knechte
und Mägde gehörig Pflegen lassen

Was das Aeußere des damaligen Heidelberg anbelangt,
so bestand dasselbe aus drei verschiedenen Theilen. Der Llteste
war die ursprüngliche Vorburg, welche sich vom Schlosse zwi-
schen dem obern Thore und der Heiliggeistkirche (wobei
diese noch außerhalb der Ringmauer stund) an das Neckarufer
hiimbzog. Sodann war der Ort allmählig erweitert worden bis
an die Stelle des alten Zeughauses und die S. Peterskirche
(die sich ebensalls noch exlim muro8 befand), wodurch der heilige
Geist uütten in die Stadt zu liegen kam. Die Vorburg und
diese Erweiterung bildeten die „alte Stadt", an deren Westseite
sich die zweite Erweiterung als „neue Stadt" anschloß.

Alle drei Theile warcn mit Riugmauern und Gräben
umzogen, wovon letztere theils Wasser hatten, theils trocken lagen;
die uassen wurden zu Fischteichen, die trockenen zu GLrten
benützt. Durch die Ringmaucr führten vier mit Thorthürmen
versehene Aus- und Eingänge, das obere, das Speierer, das
Brücken- und Klingenthor.

Jn den damaligeu Urkundeu werden außer dieseu Stadt-
thoren noch die Fischerpforte, das niedere, das Barfü'ßer- und
Markbrunnerthor genannt, wie schon die meisten der heutigen
Gasseu, außerdem aber eine Metzler-, Knebcl-, Fahr-, Viztums-
uud Zwerchgasse; von den W asserleitungen das städtische
Bruunengewölbe, der Mark- uud Simeliusbrunnen; von den
Mülen, Herrenhöfen und dergleichen die Mönchmüle außer-
halb der Stadt, die herrschaftliche Müle vor dem oberu Thor,
der fürstliche Marstall, das Metzelhaus „vor dem Berg", der
Speierer, Wormser und deutsche Hos "^).

Auch des Rathhauses und der alten hölzernen Neckar -

!14) Urkunden von 1415, 1416, 1429 (darnals waren Pflesjer und
Vormünder, der Haushofrneister K. von Kappeln, Johann zum Ochsen,
Beatrir Trutenberqer und Fritz Goldschmid), 1430, 1463 (mit dem Spital-
Sigel) uud 1478.

115) Alles nach llrkunden von 1407, 1414, t435, 1443, 1458, 1466,
1467, 1471, 1484 und 1485.

Bsdenia, II.

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