Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 2.1860-1862

DOI Heft:
Geschichte der Stadt Hüfingen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22622#0511
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
497

so' daß der nördliche Theil tiefer, als der südliche liegt, was
vielleicht im GeLrauche des Wassers seinen Grund hatte. Ein-
gang Lemerkte man nur einen, auf der dem Hölenstein zuge-
wandten Seite, weßhalL das südöstliche Zimmer für die Vor-
halle gehalten werden muß. Zwei starke Mauervorsprünge
darin lassen den Herd oder die Heizvorrichtung vermuthen.

Die Leiden folgenden GemLcher hatten HeizLöden, d. h.
DoppelLöden; der obere aus Platten geLildete des ersten Zimmers
ruhte auf SLulchen von rnnden Backsteinen. Jn dem erwLhn-
ten halLrunden Erker dieses Gemaches lag auf einem aufge-
mauerten Cylinder eine flache, aus einem Dolomitsteine gehauene
Schale von 5^ Durchmesser, aLer kaum 4" Tiefe. Wie es
scheint, hat der runde Anbau sein Dasein lediglich dieser Schale
zu verdanken, so daß beim Plane der Häuser schon auf ihre
Aufstellung Rücksicht genommen war.

Der obere Boden des anstoßenden Gemaches Lestand
aus Gußmörtel mit eingestreuter grober Mosaik. Aus dem ersten
heizbaren Zimmer leiteten vier, in der Zwischenmauer angebrachte
Bogen die WLrme in das zweite. Der folgende Raum von
gleicher Größe liegt etwa 3^ höher, als die übrigen GemLcher;
aus ihm gelangte man in den über 2^ tiefer liegenden vier-
eckigen Anbau, welcher e üen von aufrechtftehenden kleinen
Backsteinen gebildeten Boden und eine Wandverkleidung von
röthlichem Gußmörtel hatte.

Eine durch die östliche Wand gehende Thonröhre, welche
nach innen mit einem ganz roh aus Kalkstein gehauenen Thier-
kopf endigte, führte das Wasser aus dem östlichen Brunnenstock
in einen steinernen Wassertrog, woraus es auf den Boden
des Gemaches, und von diesem durch eine runde durch die Mauer
gehende Oeffnung in einen Kanal abfloß.

Jn der nördlichen HLlfte des GeLLudes bemerken wir Fol-
gendes. Einen 3^ tiefen Kanal, dessen SeitenwLnde aufge-
mauert sind und welcher sich, den Kanal aus dem vorhin be-
schriebenen Brunnengemach aufnehmend, durch diesen ganzen
Theil hinzieht; ferner einen vertieften viereckigen, mit aus-
rechtstehendeu Backsteinen Lesetzten Raum, von einer dopPelten

Badenia, II. Z2
 
Annotationen