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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 2.1860-1862

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Geschichte der Stadt Hüfingen
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https://doi.org/10.11588/diglit.22622#0515
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wöhnlicher am offenen Feuer gebrannter Erde, rönüsche Münzen,
Bronyevcrzierungen und Anderes dergleichen.

Es ist daher wohl anzunehmen, dieser Platz habe den Ein-
wohnern des kaum 90 Schritte entfernten Gebäudes der XI
Legion zum Begräbnißplatze (kustum) gedient. Noch heut-
zutage finden sich bei der Untersuchung durch das Grabscheit
auf dem Grundstücke überall Scherben, mcistentheils von
grauem und schwarzem Thone.

Ein zweiter Begräbnißort wurde 1834 bei der Scharfrichters-
wohnung und Abdeckerei entdeckt. Diese Gebäude liegen etwa
200 Schritte vom crstbeschricbenen Platze, am Fuße derselben
Halde. Um bei einem nächtlichen Hochwasser das Haus zu ret-
ten, wurde damals vom Erdreich der Halde ein Damm hergestellt,
bei welcher Arbeit eine starke Aschenlage zum Vorschein kam.
Jn ihr fand man eine Menge Scherben, Korallen und Menschen-
knochen, nebst mehreren wohlerhaltenen, am offenen Feuer ge-
brannten Gefäßen von grauem Thon mit Asche gefüllt und nach
Art der alten Columbarien übereinandergestcllt.

Was nun die alte Hochstraße betrifft, so bemühten sich
mehrere Forscher, ihre Fortsetzung aufzufinden. Leichtlin und
später Ocken suchten sie vergebens in der Nähe des s. g. Bad-
hauses. Wie aber schon von Fickler erwähnt, sand man ihre
Spur westlich vom Gebäude, von wo sie durch den Deggrischer-
wald gegen Deggingen und wahrscheinlich gegen Unadingen
und Bachheim hinzieht. Bei jenem Walde lenkt ein Arm unter
dem Namen „Harweg" oder „Herweg" nach Hausen ab, wo er
sich mit der alten Schweizer Heerstraße vereinigte.

Andeutungen einer andern Straße, dic über das jetzige
Hüsingen durch die Gemarkung Sumpfohren gegen Pfohren
führte, gibt die wiederholte Flurbenennung „Heerweg" im S.
Katharinen-Zinsbuch von 1328; auch finden sich unzweifelhafte
Anzeichcn einer Verbindungsstraße über Bräunlingen in
dem Zinsrotel der dortigen Pfarrei von 1384, wo die Feldbe-
zeichnung: „Lit an dem Arweg" öfters vorkommt. Dieselbe
zog sich, wie ich in besagtem Rotel gefunden, über die Gemar-
kung von Waldhausen („ein wislin, lit ze Waldhusen uf dem
 
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