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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 2.1860-1862

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Grünsfeld im Zaubergau. Historisch-Topographisches
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https://doi.org/10.11588/diglit.22622#0593
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und 1503 das Leben beschloß. Jhr Grabstein steht gleichfalls
im Chor der Pfarrkirche, linker Hand.

Jhr Sohn vom ersten Gemahle wohnte, wie die Aeltern,
auch zn Grünsfeld, und verschied daselbst im.Jahre 1531.
Landgraf Johann und sein Leibeserbe Georg, welcher 1555
vcrstarb, liegen auf der linken Seite des Chors, unten gegen
das Langhaus. Er hatte auch die Grafschaft Hals geerbt und
war durch seine erste Gemahlin mit dem Markgrafen von Bran-
denburg-Onolzbach und durch seine zweite mit dem Markgrafen
von Baden verwandt.

Da Graf Philipp (der ältere) von Rineck mit seinem
Bruder in einen Rechtsstreit wegen einer Theilung der Erb-
und Lehengüter gerieth, so übertrug er seine Herrschast Grüns-
feld dem Bischofe zu Würzburg, und empfieng solche für seinen
Tochtermann Friderich als hochftiftisches Lehen wieder zurück.
Hieraus aber entstand ein Proceß am Neichsgericht zwischen dem
Stiste Würzburg und den Erben des jüngern Astes der Grafen
von Rineck, welcher erst mit dem Tode des Enkels Philipps des
jüngern zu Ende gieng.

Mittlerweile starb 1638 auch der Lezste von Leuchten-
berg und Pfalz-Baiern erbte die zusammengeschmolzene Land-
grafschaft, welche an die obere Pfalz gränzte, das Hochstift
Würzburg aber zog die Herrschast Grünsfeld als offenes
Lehen an sich, und ließ dieselbe als ein stiftisches Oberamt
durch seine Bediensteten verwalten.

Nach dem leuchtenbergischen Urbarium von 1578 bestund
die Herrschaft Grünsfeld aus der Stadt dieses Namens und
aus den umligenden Dörfern Grünsseldhausen und Beu-
mar an der obern Grünbach, Dietigheim und Jmpfig-
heim an der Tauber, Jlmsband und Krensheim hinter
Beumar, Zimmern, Ober- und Unter-Wittighausen an
der Wittigbach, und Vilchband jenseits derselben.

Die Stadt und Dörfer lagen mit andern benachbarten Or-
ten im Gebiete der s. g. Gemeinschafts-Cente, woran zwei
Drittheile dcm Erzstift Mainz und das übrige Drittel dem fürst-
lichen Hause Leuchtenberg zugehörten, und deren Gericht zu

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