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samthal die Grundlage seines spätern Anbaues nnd hinterließ
ihm auch seinen Namen. Denn seit den frühesten Zeiten hieß
die Gegend von Stegen bis gen Oberried und vom Buchenbacb
bis Ebnet das Zartener oder das Kirchzartener Thal,
und noch heutzutage heißt sie im Volksnnmde so.
Zarten aber hat sich aus ^aiocknnum gebildet, indem die
deutsche Zunge hinter dcm '4 ein 8 hören ließ, was man als-
dann mit einem 2 bezeichnete. Auf dieselbe Weise sind aus
'4nk6rna6 , lolkiaonm und 4'urioum die Namen Zabern,
Zülpich und Zürich entftanden.
Laräuua oder ^arila nämlich hieß in den merovingischen
und karolingischen Zeitcn die zersträute Gemeinde (villa),
welche sich nach der Völkerwanderung bei den Trümmern von
laroäumim angesidelt. Hochstämmiges, blondes Alemannen -
volk hatte diese schönen und gesegneten Thalgefilde in Besiz ge-
nommen und die alten gallisch-römischen Bewohner in die Berge
zurückgedrängt. Noch gegenwartig unterscheiden sich die Wie-
senecker und Kirchzartener durch ihr alemannisches Gehräge
von den dunkelfarbigen Leuten im Zbenthale, in der Wagen-
steige, im Höllen- und Zastlerthale.
Die Zartener Gemarkung umfaßte das ganze weite Thal-
gcbiet und in dcr vüla Aarlluim lag auch die Pfarr- und Mut-
terkirche für alle Kapellen, Weiler und Höfe desfelben. Be-
greiflicher Weife aber ließen fich zunächst bei dieser Kirche immcr
mehr Leute nieder, wodurch das Dorf Kirchzarten entstund,
nach welchem der südlichere Theil des Treisamthales, den die
Krum- oder Bruckach bewässert, benannt wurdc.
So bildete sich Zarten schon im 8ten Jahrhunderte zu einem
bedeutenden Doppelorte heran, wo der Graf des Breisgaues
zuweilen fein Gaugericht abhielt. Der größte Theil des Grundes
und Bodens aber mit der Kirche nnd den Pfarreirechten gehörte
damals dem Stifte S. Gallen, durch Schenkungen und Tausch-
handlungen der alten freien Grundbesizer
8) Nach Urkunden bei dieuKArt, eoä. ^lem. I, num. 44, 187, 330,
schenktm 765 Trutprecht seinm Knecht Waldkoz m vitlL Laräuna nnd
samthal die Grundlage seines spätern Anbaues nnd hinterließ
ihm auch seinen Namen. Denn seit den frühesten Zeiten hieß
die Gegend von Stegen bis gen Oberried und vom Buchenbacb
bis Ebnet das Zartener oder das Kirchzartener Thal,
und noch heutzutage heißt sie im Volksnnmde so.
Zarten aber hat sich aus ^aiocknnum gebildet, indem die
deutsche Zunge hinter dcm '4 ein 8 hören ließ, was man als-
dann mit einem 2 bezeichnete. Auf dieselbe Weise sind aus
'4nk6rna6 , lolkiaonm und 4'urioum die Namen Zabern,
Zülpich und Zürich entftanden.
Laräuua oder ^arila nämlich hieß in den merovingischen
und karolingischen Zeitcn die zersträute Gemeinde (villa),
welche sich nach der Völkerwanderung bei den Trümmern von
laroäumim angesidelt. Hochstämmiges, blondes Alemannen -
volk hatte diese schönen und gesegneten Thalgefilde in Besiz ge-
nommen und die alten gallisch-römischen Bewohner in die Berge
zurückgedrängt. Noch gegenwartig unterscheiden sich die Wie-
senecker und Kirchzartener durch ihr alemannisches Gehräge
von den dunkelfarbigen Leuten im Zbenthale, in der Wagen-
steige, im Höllen- und Zastlerthale.
Die Zartener Gemarkung umfaßte das ganze weite Thal-
gcbiet und in dcr vüla Aarlluim lag auch die Pfarr- und Mut-
terkirche für alle Kapellen, Weiler und Höfe desfelben. Be-
greiflicher Weife aber ließen fich zunächst bei dieser Kirche immcr
mehr Leute nieder, wodurch das Dorf Kirchzarten entstund,
nach welchem der südlichere Theil des Treisamthales, den die
Krum- oder Bruckach bewässert, benannt wurdc.
So bildete sich Zarten schon im 8ten Jahrhunderte zu einem
bedeutenden Doppelorte heran, wo der Graf des Breisgaues
zuweilen fein Gaugericht abhielt. Der größte Theil des Grundes
und Bodens aber mit der Kirche nnd den Pfarreirechten gehörte
damals dem Stifte S. Gallen, durch Schenkungen und Tausch-
handlungen der alten freien Grundbesizer
8) Nach Urkunden bei dieuKArt, eoä. ^lem. I, num. 44, 187, 330,
schenktm 765 Trutprecht seinm Knecht Waldkoz m vitlL Laräuna nnd