Die Wallanlage auf dem Grenzacher Horn bei Basel
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des Walles selbst, der aus dem Graben heraus im Winkel von 40 Grad sehr steil ansteigt,
um im Westen mit nur 23 Grad deutlich sanfter wieder abzuflachen. Bemerkenswert
schien auch das offenbare Fehlen eines Tores. Da der Wall im Norden unvermittelt steil
abdacht, um dann allmählich in eine natürliche Geländekante auszulaufen, die sich in
westlicher Richtung entlang der Grenzschlucht hinzieht, bestand weiter der Verdacht,
daß der Wall im Norden gar nicht fertig geworden ist.
Leider ist es während der beiden Campagnen nicht gelungen, den Höhenschichtlinienplan
in dem stark unübersichtlichen Gelände fertig aufzunehmen. Aus diesem Grunde wird
hier auch darauf verzichtet, den für eine Besiedlung noch in Frage kommenden, vom
Wall umschlossenen Innenraum genauer zu beschreiben. Erwähnt sei nur, daß als besiedel-
bare Fläche vor allem ein unmittelbar westlich des Walles gelegenes, plateauartiges, leicht
nach Westen zu abdachendes Gelände geeignet scheint, das jedoch durch spätere Eingriffe
teilweise verwühlt ist. Über das ursprüngliche Aussehen der jetzt dem Steinbruch zum
Opfer gefallenen Teile des Innenraumes sind Anhaltspunkte nicht mehr zu gewinnen.
Die während zweier Jahre durchgeführten Ausgrabungen führten zur Anlage einer Reihe
von Schnitten, die in erster Linie dem Aufbau von Wall und Graben, ferner dem
unmittelbar westlich des Walles sich anschließenden Innenraum galten (Plan Taf. 10).
Schnitt 1 begann dabei im Westen etwa 16 m innerhalb des Walles, schnitt diesen selbst
ziemlich genau an seiner höchsten Stelle und querte anschließend den vorgelagerten
Graben, diesen freilich nur zur Hälfte aushebend. Die leider zweimal notwendig gewor-
dene Knickung dieses Schnittes war durch den Baumbestand bedingt. Schnitt 2 lag im
Bereich einer aus der Kriegszeit stammenden Bunkerausschachtung, deren Seitenwände
lediglich gerade gestochen und vertieft zu werden brauchten, um willkommene Einblicke
in den Wallaufbau, vor allem in seiner Längsrichtung, zu gewinnen. Schnitt 3 schließlich
diente dem weiteren Verfolg der in Schnitt 1 angetroffenen Steinmauer.
Bedauerlicherweise mußte das Unternehmen nach zwei Campagnen wieder abgebrochen
werden, da der allmählich wieder einsetzende Baubetrieb die Kräfte des Amtes ander-
weitig in Anspruch nahm. So blieb die Ausgrabung Horn ein Torso, doch rechtfertigen
es die bisher gewonnenen Ergebnisse durchaus, sie zusammenfassend bekanntzugeben.
Wir beginnen zunächst mit einer Schilderung der wichtigsten Profile, besprechen dann
kurz die wenigen, zutage getretenen Funde und wollen abschließend versuchen, die bau-
liche Entwicklung der Befestigungsanlage auf dem Horn zu rekonstruieren.
Schnitt 1 (Plan Taf. 10 und Faltblatt):
Die ersten 16 m des ins Innere des Refugiums reichenden Schnittes 1 lassen keinerlei Besonder-
heiten erkennen (Profil nicht wiedergegeben). Spuren alter Besiedlung fehlen vollkommen. Der
geologische Aufbau zeigt eine bis zu 0,40 m starke Schicht von weißem lockeren Dolomitschutt,
die dem anstehenden Dolomitfelsen unmittelbar aufliegt. Etwa zwischen lfd. m 8 und m 13 ist
dieser Schutt deutlich horizontal gestreift, so daß man daran denken könnte, er sei beim Bau des
Walles an dieser Stelle ausgebreitet worden. Über dem Dolomitschutt folgt eine wechselnd starke,
lockere Schicht von Waldhumus.
Der bei lfd. m 16,20 im Profil steckende Rogensteinbrocken (Plan Faltblatt, Nordprofil links) ist
gleichzeitig der Nullpunkt des zur Darstellung gebrachten Gesamtwallprofiles, zu dem man zweck-
mäßigerweise das bis zur Bunkerausschachtung reichende Stück der Gegenseite (Südprofil) zum
Vergleich heranzieht. Von lfd. m 0 bis m 17 lagert auf der anstehenden, im obersten Teil grus-
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des Walles selbst, der aus dem Graben heraus im Winkel von 40 Grad sehr steil ansteigt,
um im Westen mit nur 23 Grad deutlich sanfter wieder abzuflachen. Bemerkenswert
schien auch das offenbare Fehlen eines Tores. Da der Wall im Norden unvermittelt steil
abdacht, um dann allmählich in eine natürliche Geländekante auszulaufen, die sich in
westlicher Richtung entlang der Grenzschlucht hinzieht, bestand weiter der Verdacht,
daß der Wall im Norden gar nicht fertig geworden ist.
Leider ist es während der beiden Campagnen nicht gelungen, den Höhenschichtlinienplan
in dem stark unübersichtlichen Gelände fertig aufzunehmen. Aus diesem Grunde wird
hier auch darauf verzichtet, den für eine Besiedlung noch in Frage kommenden, vom
Wall umschlossenen Innenraum genauer zu beschreiben. Erwähnt sei nur, daß als besiedel-
bare Fläche vor allem ein unmittelbar westlich des Walles gelegenes, plateauartiges, leicht
nach Westen zu abdachendes Gelände geeignet scheint, das jedoch durch spätere Eingriffe
teilweise verwühlt ist. Über das ursprüngliche Aussehen der jetzt dem Steinbruch zum
Opfer gefallenen Teile des Innenraumes sind Anhaltspunkte nicht mehr zu gewinnen.
Die während zweier Jahre durchgeführten Ausgrabungen führten zur Anlage einer Reihe
von Schnitten, die in erster Linie dem Aufbau von Wall und Graben, ferner dem
unmittelbar westlich des Walles sich anschließenden Innenraum galten (Plan Taf. 10).
Schnitt 1 begann dabei im Westen etwa 16 m innerhalb des Walles, schnitt diesen selbst
ziemlich genau an seiner höchsten Stelle und querte anschließend den vorgelagerten
Graben, diesen freilich nur zur Hälfte aushebend. Die leider zweimal notwendig gewor-
dene Knickung dieses Schnittes war durch den Baumbestand bedingt. Schnitt 2 lag im
Bereich einer aus der Kriegszeit stammenden Bunkerausschachtung, deren Seitenwände
lediglich gerade gestochen und vertieft zu werden brauchten, um willkommene Einblicke
in den Wallaufbau, vor allem in seiner Längsrichtung, zu gewinnen. Schnitt 3 schließlich
diente dem weiteren Verfolg der in Schnitt 1 angetroffenen Steinmauer.
Bedauerlicherweise mußte das Unternehmen nach zwei Campagnen wieder abgebrochen
werden, da der allmählich wieder einsetzende Baubetrieb die Kräfte des Amtes ander-
weitig in Anspruch nahm. So blieb die Ausgrabung Horn ein Torso, doch rechtfertigen
es die bisher gewonnenen Ergebnisse durchaus, sie zusammenfassend bekanntzugeben.
Wir beginnen zunächst mit einer Schilderung der wichtigsten Profile, besprechen dann
kurz die wenigen, zutage getretenen Funde und wollen abschließend versuchen, die bau-
liche Entwicklung der Befestigungsanlage auf dem Horn zu rekonstruieren.
Schnitt 1 (Plan Taf. 10 und Faltblatt):
Die ersten 16 m des ins Innere des Refugiums reichenden Schnittes 1 lassen keinerlei Besonder-
heiten erkennen (Profil nicht wiedergegeben). Spuren alter Besiedlung fehlen vollkommen. Der
geologische Aufbau zeigt eine bis zu 0,40 m starke Schicht von weißem lockeren Dolomitschutt,
die dem anstehenden Dolomitfelsen unmittelbar aufliegt. Etwa zwischen lfd. m 8 und m 13 ist
dieser Schutt deutlich horizontal gestreift, so daß man daran denken könnte, er sei beim Bau des
Walles an dieser Stelle ausgebreitet worden. Über dem Dolomitschutt folgt eine wechselnd starke,
lockere Schicht von Waldhumus.
Der bei lfd. m 16,20 im Profil steckende Rogensteinbrocken (Plan Faltblatt, Nordprofil links) ist
gleichzeitig der Nullpunkt des zur Darstellung gebrachten Gesamtwallprofiles, zu dem man zweck-
mäßigerweise das bis zur Bunkerausschachtung reichende Stück der Gegenseite (Südprofil) zum
Vergleich heranzieht. Von lfd. m 0 bis m 17 lagert auf der anstehenden, im obersten Teil grus-