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Paul Revellio
Schüssel Taf. 20, 6 ist genau so deformiert wie die anderen auf Taf. 20 abgebildeten
Stücke (außer dem Zylinderkrug Taf. 20, 3). Die deformierten Stücke können nie in
Gebrauch gewesen sein und sind direkt aus dem Töpferofen auf den Abfallhaufen
gewandert. Dazu kommt als weitere Gattung die geflammte Ware, vertreten durch den
einhenkligen Zylinderkrug von der Art des Taf. 20, 3 wiedergegebenen. Das gesamte
bis jetzt hier beschriebene Material ist nach Ton und Technik so einheitlich, daß es wohl
demselben Ofen entstammt.
Charakteristisch für die Ware ist der starke Latene-Einschlag- Er zeigt sich in den hohen
Flaschen, den fußlosen Tellern, der rot bemalten Ware mit den weißen Bändern, der
nietopenartigen Bemalung der Kragenschüssel B III 5 (Taf. 14, 1) und den Kochtöpfen
mit eingebogenem Rand. Wenn noch in vespasianischer Zeit der Einfluß der Latene-
keramik fühlbar ist, um wieviel mehr muß man das für die claudische Zeit, in der das
Kastell angelegt wurde, voraussetzen. Immerhin gibt es auch gewisse Unterschiede gegen-
über dem Kastellinventar. Die Kochtöpfe in der bürgerlichen Siedlung sind breiter und
gedrungener geworden. Bei der Nigra fehlen als Dekor vollständig die eingeglätteten
Linien, desgleichen die Wulstreifen an den weiten Schüsseln von der Art unserer Taf.
14, 6. Schließlich kommt in der bürgerlichen Siedlung keine Graphittonware vor.
C. Von den übrigen Teilen des Nordgrabens und den anderen Aufschlüssen wurde noch zahlreiche
Siedlungskeramik geborgen, ohne daß es gelang, ganze Profile zu gewinnen. An Nigra,
gefirnißter und rotüberfärbter Ware wurden noch folgende, im Abfallhaufen nicht vorkommende
Stücke gefunden (vgl. Taf. 14, 10—23):
1. Kugeltopf mit Steilrand in Nigra-Technik, gut geglättet (Taf. 14, 8).
2. Kugeltöpfchen mit Steilhals, Bauch durch vier Hohlkehlen gegliedert, bräunlich-grauer Ton,
nicht geschmaucht, außen geglättet (Taf. 14, 17).
3. Kugeltopf, auf der Schulter drei flache Rillen, darunter Nuppen aus Tonschlick, außen ge-
glättet. Aus Abortgrube III (Taf. 14, 19).
4. Teller in Nigra-Technik, heller Ton, innen und außen geglättet. Randlippe senkrecht wie
Vindonissa Taf. 4, 56, der Form nach eher der Platte Taf. 16, 369 entsprechend. Abortgrube I
(Taf. 14, 20).
5. Dünnwandiges Randstück mit aufgebogener Lippe in Nigra-Technik, außen geglättet, viel-
leicht zu einem kleinen hohen Becher wie Vindonissa Taf. 6, 104 gehörig (Taf. 14, 16).
6. Kugeliges Töpfchen mit nach außen gebogenem Rand, außen bräunlich-rot gefirnißt, Ton und
Innenseite lachsrot. Auf dem Bauch Gruppen von kleinen Tonnuppen, von diesen aus nach
unten ziehende senkrechte Rillen. Rätische Ware und Dekoration. Abortgrube III (Taf. 14,10).
7. Firnistöpfchen mit leicht nach außen gebogenem Steilrand und Hohlkehle auf dem Bauch,
braunrot, außen geglättet (Taf. 14, 12).
8. Steilwandiger Firnisbecher mit zwei Rillen auf der Schulter, braunrot (Taf. 14, 13).
9. Mehrere Bruchstücke eines rätischen Bechers, außen und innen mennigrot gefirnißt, dünn-
wandig, auf der Schulter zwei Kerbbänder. Abortgrube I (Taf. 14, 14).
10. Randstück eines Töpfchens oder eines Bechers mit Goldglimmerüberzug, heller Ton (Taf. 14,
11).
11. Schüssel mit breiter horizontaler Randleiste, rotbraun überfärbt und mit Goldglimmerüber-
zug versehen. Graben bei d (Taf. 14, 22).
12. Napf mit gefurchtem Horizontalrand, rötlicher, schlecht geschlämmter und schlecht gebrannter
Ton. Graben bei d (Taf. 14, 23).
13. Gefirnißte Reibschale mit Innenkehle. Abortgrube I (Taf. 14, 15).
14. Siebgefäß mit Henkelansatz (Doppelhenkel?), gelblicher Ton, schwach geschmaucht. Boden
durchlöchert (Taf. 14, 21).
Paul Revellio
Schüssel Taf. 20, 6 ist genau so deformiert wie die anderen auf Taf. 20 abgebildeten
Stücke (außer dem Zylinderkrug Taf. 20, 3). Die deformierten Stücke können nie in
Gebrauch gewesen sein und sind direkt aus dem Töpferofen auf den Abfallhaufen
gewandert. Dazu kommt als weitere Gattung die geflammte Ware, vertreten durch den
einhenkligen Zylinderkrug von der Art des Taf. 20, 3 wiedergegebenen. Das gesamte
bis jetzt hier beschriebene Material ist nach Ton und Technik so einheitlich, daß es wohl
demselben Ofen entstammt.
Charakteristisch für die Ware ist der starke Latene-Einschlag- Er zeigt sich in den hohen
Flaschen, den fußlosen Tellern, der rot bemalten Ware mit den weißen Bändern, der
nietopenartigen Bemalung der Kragenschüssel B III 5 (Taf. 14, 1) und den Kochtöpfen
mit eingebogenem Rand. Wenn noch in vespasianischer Zeit der Einfluß der Latene-
keramik fühlbar ist, um wieviel mehr muß man das für die claudische Zeit, in der das
Kastell angelegt wurde, voraussetzen. Immerhin gibt es auch gewisse Unterschiede gegen-
über dem Kastellinventar. Die Kochtöpfe in der bürgerlichen Siedlung sind breiter und
gedrungener geworden. Bei der Nigra fehlen als Dekor vollständig die eingeglätteten
Linien, desgleichen die Wulstreifen an den weiten Schüsseln von der Art unserer Taf.
14, 6. Schließlich kommt in der bürgerlichen Siedlung keine Graphittonware vor.
C. Von den übrigen Teilen des Nordgrabens und den anderen Aufschlüssen wurde noch zahlreiche
Siedlungskeramik geborgen, ohne daß es gelang, ganze Profile zu gewinnen. An Nigra,
gefirnißter und rotüberfärbter Ware wurden noch folgende, im Abfallhaufen nicht vorkommende
Stücke gefunden (vgl. Taf. 14, 10—23):
1. Kugeltopf mit Steilrand in Nigra-Technik, gut geglättet (Taf. 14, 8).
2. Kugeltöpfchen mit Steilhals, Bauch durch vier Hohlkehlen gegliedert, bräunlich-grauer Ton,
nicht geschmaucht, außen geglättet (Taf. 14, 17).
3. Kugeltopf, auf der Schulter drei flache Rillen, darunter Nuppen aus Tonschlick, außen ge-
glättet. Aus Abortgrube III (Taf. 14, 19).
4. Teller in Nigra-Technik, heller Ton, innen und außen geglättet. Randlippe senkrecht wie
Vindonissa Taf. 4, 56, der Form nach eher der Platte Taf. 16, 369 entsprechend. Abortgrube I
(Taf. 14, 20).
5. Dünnwandiges Randstück mit aufgebogener Lippe in Nigra-Technik, außen geglättet, viel-
leicht zu einem kleinen hohen Becher wie Vindonissa Taf. 6, 104 gehörig (Taf. 14, 16).
6. Kugeliges Töpfchen mit nach außen gebogenem Rand, außen bräunlich-rot gefirnißt, Ton und
Innenseite lachsrot. Auf dem Bauch Gruppen von kleinen Tonnuppen, von diesen aus nach
unten ziehende senkrechte Rillen. Rätische Ware und Dekoration. Abortgrube III (Taf. 14,10).
7. Firnistöpfchen mit leicht nach außen gebogenem Steilrand und Hohlkehle auf dem Bauch,
braunrot, außen geglättet (Taf. 14, 12).
8. Steilwandiger Firnisbecher mit zwei Rillen auf der Schulter, braunrot (Taf. 14, 13).
9. Mehrere Bruchstücke eines rätischen Bechers, außen und innen mennigrot gefirnißt, dünn-
wandig, auf der Schulter zwei Kerbbänder. Abortgrube I (Taf. 14, 14).
10. Randstück eines Töpfchens oder eines Bechers mit Goldglimmerüberzug, heller Ton (Taf. 14,
11).
11. Schüssel mit breiter horizontaler Randleiste, rotbraun überfärbt und mit Goldglimmerüber-
zug versehen. Graben bei d (Taf. 14, 22).
12. Napf mit gefurchtem Horizontalrand, rötlicher, schlecht geschlämmter und schlecht gebrannter
Ton. Graben bei d (Taf. 14, 23).
13. Gefirnißte Reibschale mit Innenkehle. Abortgrube I (Taf. 14, 15).
14. Siebgefäß mit Henkelansatz (Doppelhenkel?), gelblicher Ton, schwach geschmaucht. Boden
durchlöchert (Taf. 14, 21).