Fundschau 1952—1953: Urnenfelderzeit
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Singen (Konstanz) „Rußäcker“.
Außer den schon erwähnten Gräbern (s. unter „Bronzezeit“) konnten in den jähren
1952 und 1953 im Bereich des großen Gräberfeldes 20 Brandgräber der Urnenfelder-
zeit geborgen werden. Darunter befanden sich solche mit größeren Geschirrsätzen.
Mtbl. 147/8219 Radolfzell. — Verbleib: Hegaumuseum Singen. (A. Eckerle)
Sinsheim (Elsenz) „Breites Bäumchen“, 1 km SSO.
Bei Meliorationsarbeiten wurden 1953 im Umlegungsblock 305 zwei Brandgräber der
älteren Urnenfelderkultur (Hallstatt A) durchschnitten, die 9 m voneinander entfernt
lagen. Nur noch die Reste der Urnen, nicht jedoch die Beifunde können nach Gräbern
getrennt werden.
Grab 1 : Scherben einer dickwandigen Urne, schlecht gebrannt, mit schuppigem
Keupermaterial gemagert, Oberteil bis zum Umbruch abgepflügt, erh. H. 35 cm, Dm.
des Umbruchs etwa 55 cm (Taf. 45, A 10).
Grab 2 : Scherben einer Urne von ähnlicher Beschaffenheit, Form nicht wieder her-
zustellen. H. der Urne im Boden nach Aussage 18 cm, oberer Dm. etwa 10 cm.
Funde (aus beiden Gräbern): 1. Deckschüssel mit weich angeknickter Schulter und
facettiertem Rand, schwarzbraun, gut gebrannt, H. 14 cm, Mü. Dm. 32 cm (Taf. 45,
A 9). — 2. Breiter doppelkonischer Becher mit facettiertem Rand, schwarzbraun, fein
polierter Ton. Über dem Umbruch breite Riefe, Boden durch Riefe abgesetzt, H. 11,8
cm, Mü. Dm. 18,3 cm (Taf. 45, A 8). — 3. Scherben eines kleinen, dünnwandigen,
durch Riefen und umlaufende Linien verzierten Gefäßes. Wohl dazugehörig ein Scher-
ben mit Buckel. — 4. Bruchstück einer Urnenfeldernadel, jedoch ohne die typischen
Schaftrippen, verbrannt, erh. L. 6 cm (Taf. 45, A 7), — 5. Bruchstücke von drei — vier
zerschmolzenen Bronzearmringen, stabrund, unverziert, Dm. 6,5 cm (Taf. 45, A 1—3,
5—6). — 6. Kantiger Bronzearmring, verbrannt, Dm. etwa 5,5 cm (Taf. 45, A 4). —
7. Leichenbrand (5374).
Mtbl. 42/6719 Sinsheim. — Verbleib: Archiv Karlsruhe. (Dauber)
Tauberbischofsheim „Burgweg“, 0,5 km O.
Bei Ausschachtungsarbeiten auf dem Grundstück Lgb. Nr. 8942 wurden 1953 in der
Nähe der Fundstelle des 1952 gefundenen Doppelgrabes der Schnurkeramik (6244)
(s. unter „Jüngere Steinzeit, A) Siedlungen, Gräber, Einzelfunde“) Scherben und Kno-
chen verschiedener Zeitstufen aufgefunden, darunter Scherben der ausgehenden Urnen-
felder- oder beginnenden Hallstattzeit. Beobachtungen über den Fundcharakter konn-
ten nicht mehr angestellt werden.
Funde : 1. Randstück eines dickwandigen Vorratsgefäßes mit innen deutlich abge-
kantetem Rand. Randsaum durch wechselseitige Fingereindrücke wellenartig verziert.
Hart gebrannter Ton von hell ziegelroter Farbe. Schlickrauhung außen, innen feiner
Glättüberzug von ledergelber Farbe, mit Glättholz fein verstrichen (Taf. 42, B 1). —
2. Dicker, abgekanteter Rand eines Vorratsgefäßes (Taf. 42, B 2). — 3. Bodenstück einer
steilwandigen Schüssel von graubrauner Farbe. Ton hart gebrannt, gut geglättet. Boden-
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Singen (Konstanz) „Rußäcker“.
Außer den schon erwähnten Gräbern (s. unter „Bronzezeit“) konnten in den jähren
1952 und 1953 im Bereich des großen Gräberfeldes 20 Brandgräber der Urnenfelder-
zeit geborgen werden. Darunter befanden sich solche mit größeren Geschirrsätzen.
Mtbl. 147/8219 Radolfzell. — Verbleib: Hegaumuseum Singen. (A. Eckerle)
Sinsheim (Elsenz) „Breites Bäumchen“, 1 km SSO.
Bei Meliorationsarbeiten wurden 1953 im Umlegungsblock 305 zwei Brandgräber der
älteren Urnenfelderkultur (Hallstatt A) durchschnitten, die 9 m voneinander entfernt
lagen. Nur noch die Reste der Urnen, nicht jedoch die Beifunde können nach Gräbern
getrennt werden.
Grab 1 : Scherben einer dickwandigen Urne, schlecht gebrannt, mit schuppigem
Keupermaterial gemagert, Oberteil bis zum Umbruch abgepflügt, erh. H. 35 cm, Dm.
des Umbruchs etwa 55 cm (Taf. 45, A 10).
Grab 2 : Scherben einer Urne von ähnlicher Beschaffenheit, Form nicht wieder her-
zustellen. H. der Urne im Boden nach Aussage 18 cm, oberer Dm. etwa 10 cm.
Funde (aus beiden Gräbern): 1. Deckschüssel mit weich angeknickter Schulter und
facettiertem Rand, schwarzbraun, gut gebrannt, H. 14 cm, Mü. Dm. 32 cm (Taf. 45,
A 9). — 2. Breiter doppelkonischer Becher mit facettiertem Rand, schwarzbraun, fein
polierter Ton. Über dem Umbruch breite Riefe, Boden durch Riefe abgesetzt, H. 11,8
cm, Mü. Dm. 18,3 cm (Taf. 45, A 8). — 3. Scherben eines kleinen, dünnwandigen,
durch Riefen und umlaufende Linien verzierten Gefäßes. Wohl dazugehörig ein Scher-
ben mit Buckel. — 4. Bruchstück einer Urnenfeldernadel, jedoch ohne die typischen
Schaftrippen, verbrannt, erh. L. 6 cm (Taf. 45, A 7), — 5. Bruchstücke von drei — vier
zerschmolzenen Bronzearmringen, stabrund, unverziert, Dm. 6,5 cm (Taf. 45, A 1—3,
5—6). — 6. Kantiger Bronzearmring, verbrannt, Dm. etwa 5,5 cm (Taf. 45, A 4). —
7. Leichenbrand (5374).
Mtbl. 42/6719 Sinsheim. — Verbleib: Archiv Karlsruhe. (Dauber)
Tauberbischofsheim „Burgweg“, 0,5 km O.
Bei Ausschachtungsarbeiten auf dem Grundstück Lgb. Nr. 8942 wurden 1953 in der
Nähe der Fundstelle des 1952 gefundenen Doppelgrabes der Schnurkeramik (6244)
(s. unter „Jüngere Steinzeit, A) Siedlungen, Gräber, Einzelfunde“) Scherben und Kno-
chen verschiedener Zeitstufen aufgefunden, darunter Scherben der ausgehenden Urnen-
felder- oder beginnenden Hallstattzeit. Beobachtungen über den Fundcharakter konn-
ten nicht mehr angestellt werden.
Funde : 1. Randstück eines dickwandigen Vorratsgefäßes mit innen deutlich abge-
kantetem Rand. Randsaum durch wechselseitige Fingereindrücke wellenartig verziert.
Hart gebrannter Ton von hell ziegelroter Farbe. Schlickrauhung außen, innen feiner
Glättüberzug von ledergelber Farbe, mit Glättholz fein verstrichen (Taf. 42, B 1). —
2. Dicker, abgekanteter Rand eines Vorratsgefäßes (Taf. 42, B 2). — 3. Bodenstück einer
steilwandigen Schüssel von graubrauner Farbe. Ton hart gebrannt, gut geglättet. Boden-
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