Fundschau 1952—1953: Hallstattzeit
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Bestattung. Das Vorhandensein nur einer Hügelhälfte und die schon von Wag-
ner anläßlich der Untersuchung von Hügel 6 beobachtete schlechte Erhaltung in har-
tem Boden ließ von vornherein nur wenig erhoffen. Doch blieb das Ergebnis auch
hinter den bescheidensten Erwartungen noch zurück. Im Südost-Sektor des Hügels
wurde nahe der Abbruchkante gegen den Weg, der Schädel eines Erwachsenen aufgefun-
den, als letzter Rest der bei der Abtragung der Nordhälfte zerstörten Hauptbestattung.
Sie dürfte etwa Südost-Nordwest orientiert gewesen sein. Beigaben fanden sich keine.
Im Südwest-Sektor fand sich südlich der Hügelmitte die Nachbestattung eines Kindes.
Die dünnen Knochen waren so schlecht erhalten, daß sie in dem harten Boden nur in
Splittern geborgen und nur zeichnerisch festgehalten werden konnten. Im Zahnbogen
des Unterkiefers fand sich ein kleines, zeitlich nicht bestimmbares Bronzeringchen
(Taf. 49, B 3). Orientierung Südost-Nordwest.
Zeitstellung: Angesichts dieses spärlichen Befundes kann die Zeitstellung nur
mittelbar erschlossen werden. Einen Anhaltspunkt ergeben die zahlreichen, in der
Hügelaufschüttung eingeschlossenen Streuscherben. Auf die Verwendung von altem
Siedlungsboden für die Aufschüttung von Grabhügeln hat P. Reinecke hingewiesen
(W. P. Z. 4, 1917, 83 ff.). An zeitbestimmenden Stücken konnte aus den Scherben der
Kernaufschüttung ausgelesen werden: 1. Randscherben von dünnwandigen, bauchigen
Töpfen mit kleinem Schrägrand. Farben meist ziegelrot, gelegentlich stumpfgrau (Taf.
49, B 8 —10). — 2. Randscherbe einer dünnwandigen Kalottenschale von graubrauner
Farbe (Taf. 49, B 11). — 3. Randscherben von Töpfen mit ausbiegendem Rand (Taf. 49,
B 12—16). — 4. Bruchstück eines Bandhenkels von schwarzbrauner Farbe, Br. 2,8 cm
(Taf. 49, B 5). —- 5. Scherben mit dachgratiger aufgesetzter, durch schräge Einschnitte
belebter Zierleiste (Taf. 49, B 6). — 6. Scherben mit Schnittverzierung (Parallellinien,
schraffierte Dreiecke, Metopenmuster) Taf. 49, B 1. 2. 4). — 7. Boden eines Topfes mit
schräg aufragender Wand von schwarzbrauner Farbe. Bodendm. 10,3 cm (Taf. 49, B 7).
Was die Streuscherben anbelangt, so wird man sie am ehesten der vollentwickelten
Hallstattzeit zuweisen, doch ist damit wohl kaum mehr als ein terminus post gegeben,
insofern mit der Möglichkeit gerechnet werden muß, daß die Füllerde von einer älteren
Kulturschicht stammt. Da jedoch die jüngsten unserer Grabhügelbestattungen nicht
über Latene B (nach Reinecke) hinausreichen, wird auch für die zerstörten Gräber des
Dürrner Hügels nur ausgehende Hallstatt- frühe Latenezeit in Frage kommen.
Mtbl. 59/7018, Oetisheim. — Verbleib: Archiv Karlsruhe. (Dauber)
Mannheim, Stadtteil Feudenheim „Wingertsbuckel“, 1 km W.
An der Stelle des heutigen Hauses Wingertsau Nr. 21 konnte 1927, 4—5 m nördlich
der Glockenbecherfundstelle (s. unter „Jüngere Steinzeit, A) Siedlungen, Gräber, Ein-
zelfunde“) etwa 0,5 m höher als diese, ein Scherbennest untersucht und geborgen wer-
den, das Scherben von zwei Gefäßen enthielt.
Funde: 1. Gelbschwarze Scherben einer größeren Urne mit breitem Schrägrand, der
scharf von der Schulter abgesetzt war, Ton fein geschlämmt. — 2. Rote Scherben einer
kleineren Schale mit kleinem Schrägrand, unter diesem im Knick scharfe, schiefe Ein-
stiche.
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Bestattung. Das Vorhandensein nur einer Hügelhälfte und die schon von Wag-
ner anläßlich der Untersuchung von Hügel 6 beobachtete schlechte Erhaltung in har-
tem Boden ließ von vornherein nur wenig erhoffen. Doch blieb das Ergebnis auch
hinter den bescheidensten Erwartungen noch zurück. Im Südost-Sektor des Hügels
wurde nahe der Abbruchkante gegen den Weg, der Schädel eines Erwachsenen aufgefun-
den, als letzter Rest der bei der Abtragung der Nordhälfte zerstörten Hauptbestattung.
Sie dürfte etwa Südost-Nordwest orientiert gewesen sein. Beigaben fanden sich keine.
Im Südwest-Sektor fand sich südlich der Hügelmitte die Nachbestattung eines Kindes.
Die dünnen Knochen waren so schlecht erhalten, daß sie in dem harten Boden nur in
Splittern geborgen und nur zeichnerisch festgehalten werden konnten. Im Zahnbogen
des Unterkiefers fand sich ein kleines, zeitlich nicht bestimmbares Bronzeringchen
(Taf. 49, B 3). Orientierung Südost-Nordwest.
Zeitstellung: Angesichts dieses spärlichen Befundes kann die Zeitstellung nur
mittelbar erschlossen werden. Einen Anhaltspunkt ergeben die zahlreichen, in der
Hügelaufschüttung eingeschlossenen Streuscherben. Auf die Verwendung von altem
Siedlungsboden für die Aufschüttung von Grabhügeln hat P. Reinecke hingewiesen
(W. P. Z. 4, 1917, 83 ff.). An zeitbestimmenden Stücken konnte aus den Scherben der
Kernaufschüttung ausgelesen werden: 1. Randscherben von dünnwandigen, bauchigen
Töpfen mit kleinem Schrägrand. Farben meist ziegelrot, gelegentlich stumpfgrau (Taf.
49, B 8 —10). — 2. Randscherbe einer dünnwandigen Kalottenschale von graubrauner
Farbe (Taf. 49, B 11). — 3. Randscherben von Töpfen mit ausbiegendem Rand (Taf. 49,
B 12—16). — 4. Bruchstück eines Bandhenkels von schwarzbrauner Farbe, Br. 2,8 cm
(Taf. 49, B 5). —- 5. Scherben mit dachgratiger aufgesetzter, durch schräge Einschnitte
belebter Zierleiste (Taf. 49, B 6). — 6. Scherben mit Schnittverzierung (Parallellinien,
schraffierte Dreiecke, Metopenmuster) Taf. 49, B 1. 2. 4). — 7. Boden eines Topfes mit
schräg aufragender Wand von schwarzbrauner Farbe. Bodendm. 10,3 cm (Taf. 49, B 7).
Was die Streuscherben anbelangt, so wird man sie am ehesten der vollentwickelten
Hallstattzeit zuweisen, doch ist damit wohl kaum mehr als ein terminus post gegeben,
insofern mit der Möglichkeit gerechnet werden muß, daß die Füllerde von einer älteren
Kulturschicht stammt. Da jedoch die jüngsten unserer Grabhügelbestattungen nicht
über Latene B (nach Reinecke) hinausreichen, wird auch für die zerstörten Gräber des
Dürrner Hügels nur ausgehende Hallstatt- frühe Latenezeit in Frage kommen.
Mtbl. 59/7018, Oetisheim. — Verbleib: Archiv Karlsruhe. (Dauber)
Mannheim, Stadtteil Feudenheim „Wingertsbuckel“, 1 km W.
An der Stelle des heutigen Hauses Wingertsau Nr. 21 konnte 1927, 4—5 m nördlich
der Glockenbecherfundstelle (s. unter „Jüngere Steinzeit, A) Siedlungen, Gräber, Ein-
zelfunde“) etwa 0,5 m höher als diese, ein Scherbennest untersucht und geborgen wer-
den, das Scherben von zwei Gefäßen enthielt.
Funde: 1. Gelbschwarze Scherben einer größeren Urne mit breitem Schrägrand, der
scharf von der Schulter abgesetzt war, Ton fein geschlämmt. — 2. Rote Scherben einer
kleineren Schale mit kleinem Schrägrand, unter diesem im Knick scharfe, schiefe Ein-
stiche.