228
Rundschau 1952—1953: Römische Zeit
Haslach i. K. (Wolfach).
Im Hansjakobmuseum sind 1953 bei Aufräumungsarbeiten einige Funde zum Vorschein
gekommen, die zwar von Haslach i. K. stammen, deren Fundzeit aber nicht mehr zu
ermitteln ist; Oberbaurat a. D. Schmieder legte sie zur Bestimmung vor.
1. Hausacher Straße.
Drei stark verscheuerte Sigillatascherben, darunter ein Randstück (Wo 53/1).
2. „Unter der Mühlenkapelle“ (vgl. Taf. 53, E).
Das Scherbenmaterial war fast durchweg stark gerollt und stammte aus sekundärer
Lagerung. Besser erhalten sind die folgenden Stücke: 1. Randstück eines Fasses wie Gose
Taf. 58, 358. Ton rotbraun. Lichter Mü.-Dm. etwa 23 cm (Taf. 53, E 1). — 2. Rand-
stück eines Schultertopfes, Ton dunkelgrau, hart, ziemlich fein, Außen- und Innenwand
stark gerauht. Rand scharfkantig profiliert. Kammstrichbahnen auf dem Gefäßkörper.
Mü.-Dm. 19—20 cm (Taf. 53, E 2). — 3. Fast senkrechter Rand mit Schulteransatz eines
Schulterkruges mit röhrenförmigem Ausguß unmittelbar neben dem Rand. Ton ziegel-
rot, mehlig, Außen- und Innenseite grob gerauht. Mü.-Dm. 11, 2cm. Römisch? Mittel-
alterlich? Vg. AuhV. 5, Taf. 59; ORL VI B Nr. 66 c: Faimingen, S. 93 f. zu Taf. 11, 34
(Taf. 53, E 3). — 4. Randstück eines grobtonigen, graubraunen Kochtopfes mit Deckel-
falz von herzförmigem Profil, wie Heddernh. Mitt. 4, 1907, 122 Abb. 7, 14 (Töpferei
vor dem Nordtor von Nida-Frankfurt a. M.-Heddernheim). Vorform des Typus Nie-
derbieber 89. Vgl. die voll entwickelte Form bei dem Randstück Taf. 53, D 3 von
Oflingen-Brennet „Kirchbühl“ (Taf. 53, E 4). — 5. Wandstück eines gefirnißten räti-
schen tonnenförmigen Bechers wie Vindonissa Taf. 12, 250, doch zierlicher. Ton rot,
Firnis schwarz. Randlippe nicht erhalten, jedoch der glatte Streifen unterhalb davon;
darunter zwei Rillen; glattes Feld, darin hufeisenförmige Barbontine-Nuppen (zwei
erhalten); Rille; Kerbbandstreifen; Rille (Taf. 53, E 5). Auf dem Modellgefäß aus Vin-
donissa a. a. O. sitzen die Nuppen innerhalb des Kerbbandstreifens auf dem Kerbband
auf, ebenso auf einigen bauchigen Töpfen derselben Technik und Verzierungsweise aus
Faimingen (ORL VI B Nr. 66 c: Faimingen, Taf. 11, 19). Dagegen tragen andere Fai-
minger Töpfe derselben bauchigen Form die Nuppen auf glatten Streifen, die mit Kerb-
bandstreifen abwechseln, wie bei unserer Scherbe (z. B. Faimingen a. a. O. 76, Abb. 6, 5).
Laut Fr. Drexel (Faimingen a. a. O. 80 f.) ist die zweite Verzierungsweise die jüngere
und in die Mitte bis zweite Hälfte des 2. Jhdts. zu datieren. — Rätische gefirnißte Ware
kommt in der oberrheinischen Ebene nur vereinzelt vor, u. a. einige Male in Baden-
Baden. Vgl. auch das Stück Taf. 54, A 1 aus Neumühl. — 6. Weitere verscheuerte Scher-
ben: Boden- und Wandstücke von grauen Näpfen und Töpfen sowie ein Deckelgriff;
Randstück einer Reibschale, ziegelrot; Boden- und Randstücke von ziegelroten Näpfen
oder Tellern und von einem Topf derselben Farbe. Zeitstellung: Mitte bis zweite Hälfte
des 2. Jhdts. (Wo 53/2—53/6).
3. „Spießacker“.
Bodenstück einer großen, sehr verscheuerten Schüssel Drag. 37 mit folgenden Resten
der Verzierung: Rosetten des Typus Ludowici V, S. 100, 0 74, in Verbindung mit Me-
daillons mit Doppeleinfassung wie bei Verecundus I von Rheinzabern; vgl. Ricken Taf.
170, 2. 16 F. 17 F. Zeitstellung: Mitte des 2. Jhdts. (Wo 53/7).
Mtbl. 53/7714 Haslach. — Verbleib: Hansjakobmuseum Haslach. (Nierhaus)
Rundschau 1952—1953: Römische Zeit
Haslach i. K. (Wolfach).
Im Hansjakobmuseum sind 1953 bei Aufräumungsarbeiten einige Funde zum Vorschein
gekommen, die zwar von Haslach i. K. stammen, deren Fundzeit aber nicht mehr zu
ermitteln ist; Oberbaurat a. D. Schmieder legte sie zur Bestimmung vor.
1. Hausacher Straße.
Drei stark verscheuerte Sigillatascherben, darunter ein Randstück (Wo 53/1).
2. „Unter der Mühlenkapelle“ (vgl. Taf. 53, E).
Das Scherbenmaterial war fast durchweg stark gerollt und stammte aus sekundärer
Lagerung. Besser erhalten sind die folgenden Stücke: 1. Randstück eines Fasses wie Gose
Taf. 58, 358. Ton rotbraun. Lichter Mü.-Dm. etwa 23 cm (Taf. 53, E 1). — 2. Rand-
stück eines Schultertopfes, Ton dunkelgrau, hart, ziemlich fein, Außen- und Innenwand
stark gerauht. Rand scharfkantig profiliert. Kammstrichbahnen auf dem Gefäßkörper.
Mü.-Dm. 19—20 cm (Taf. 53, E 2). — 3. Fast senkrechter Rand mit Schulteransatz eines
Schulterkruges mit röhrenförmigem Ausguß unmittelbar neben dem Rand. Ton ziegel-
rot, mehlig, Außen- und Innenseite grob gerauht. Mü.-Dm. 11, 2cm. Römisch? Mittel-
alterlich? Vg. AuhV. 5, Taf. 59; ORL VI B Nr. 66 c: Faimingen, S. 93 f. zu Taf. 11, 34
(Taf. 53, E 3). — 4. Randstück eines grobtonigen, graubraunen Kochtopfes mit Deckel-
falz von herzförmigem Profil, wie Heddernh. Mitt. 4, 1907, 122 Abb. 7, 14 (Töpferei
vor dem Nordtor von Nida-Frankfurt a. M.-Heddernheim). Vorform des Typus Nie-
derbieber 89. Vgl. die voll entwickelte Form bei dem Randstück Taf. 53, D 3 von
Oflingen-Brennet „Kirchbühl“ (Taf. 53, E 4). — 5. Wandstück eines gefirnißten räti-
schen tonnenförmigen Bechers wie Vindonissa Taf. 12, 250, doch zierlicher. Ton rot,
Firnis schwarz. Randlippe nicht erhalten, jedoch der glatte Streifen unterhalb davon;
darunter zwei Rillen; glattes Feld, darin hufeisenförmige Barbontine-Nuppen (zwei
erhalten); Rille; Kerbbandstreifen; Rille (Taf. 53, E 5). Auf dem Modellgefäß aus Vin-
donissa a. a. O. sitzen die Nuppen innerhalb des Kerbbandstreifens auf dem Kerbband
auf, ebenso auf einigen bauchigen Töpfen derselben Technik und Verzierungsweise aus
Faimingen (ORL VI B Nr. 66 c: Faimingen, Taf. 11, 19). Dagegen tragen andere Fai-
minger Töpfe derselben bauchigen Form die Nuppen auf glatten Streifen, die mit Kerb-
bandstreifen abwechseln, wie bei unserer Scherbe (z. B. Faimingen a. a. O. 76, Abb. 6, 5).
Laut Fr. Drexel (Faimingen a. a. O. 80 f.) ist die zweite Verzierungsweise die jüngere
und in die Mitte bis zweite Hälfte des 2. Jhdts. zu datieren. — Rätische gefirnißte Ware
kommt in der oberrheinischen Ebene nur vereinzelt vor, u. a. einige Male in Baden-
Baden. Vgl. auch das Stück Taf. 54, A 1 aus Neumühl. — 6. Weitere verscheuerte Scher-
ben: Boden- und Wandstücke von grauen Näpfen und Töpfen sowie ein Deckelgriff;
Randstück einer Reibschale, ziegelrot; Boden- und Randstücke von ziegelroten Näpfen
oder Tellern und von einem Topf derselben Farbe. Zeitstellung: Mitte bis zweite Hälfte
des 2. Jhdts. (Wo 53/2—53/6).
3. „Spießacker“.
Bodenstück einer großen, sehr verscheuerten Schüssel Drag. 37 mit folgenden Resten
der Verzierung: Rosetten des Typus Ludowici V, S. 100, 0 74, in Verbindung mit Me-
daillons mit Doppeleinfassung wie bei Verecundus I von Rheinzabern; vgl. Ricken Taf.
170, 2. 16 F. 17 F. Zeitstellung: Mitte des 2. Jhdts. (Wo 53/7).
Mtbl. 53/7714 Haslach. — Verbleib: Hansjakobmuseum Haslach. (Nierhaus)