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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 20.1956

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Fundschau 1952 - 1953
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https://doi.org/10.11588/diglit.43787#0248

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Fundschau 1952—1953: Römische Zeit


delsheim und Steinsfurt auffallend. Hier wie dort spricht die Fundverteilung für Dauer-
bewohnung der beiden schmalen Räume, in beiden Fällen fehlt die Unterkellerung,
obwohl der Untergrund in Heidelsheim eine solche durchaus zugelassen hätte. Vielleicht
handelt es sich also doch um einen Gebäudetyp, der häufiger vorkommt und gelegent-
lich wieder beobachtet oder bei genauer Durchmusterung älterer Aufnahmen weiter
belegt werden kann (5337). (Dauber)
Die Scherben haben mir im Original nicht vorgelegen. Ich beschränke mich deshalb auf
ein paar Bemerkungen zu den Sigillaten. 1. Drag. 37. Sehr verwaschener Boxer wie Ludo-
wici V, S. 44, M 179, nach Art des Janu(s) und anderer Meister; vgl. etwa Ricken
Taf. 9, 1 re.; 10, 2 li. usw. (Taf. 52, B 2). — 2. Drag. 37. Bäumchen, soweit die Zeich-
nung kenntlich, wie Knorr-Sprater, Blickweiler Taf. 52, 1; 80, 28; 88, 1 und 2. Art
des Avitus oder Cambo von Blickweiler. Auch in Lezoux vertreten: Dechelette II, S. 161
Abb. 1141; dagegen offenbar nicht in Rheinzabern. Gegen Blickweiler spricht bei un-
serm Stück das Fehlen des Perlstabs unter dem Eierstab. Weniger wahrscheinlich ist das
Bäumchen identisch mit Knorr-Sprater, Blickweiler Taf. 80, 26, das auch in Rhein-
zabern vorkommt (Ludowici V, S. 83, P 1) (Taf. 52, B 3). — 3. Drag. 37, dem Eierstab
nach mit dem vorigen Stück engstens verwandt (Taf. 52, B 1). — 4. Wahrscheinlich
Drag. 37. Ohne Autopsie sind keine Einzelheiten zu ermitteln, etwa Art des Firmus
oder Comitialis von Rheinzabern (Taf. 52, B 4). — 5. Sigillata-Wandstück offenbar
von Tasse Niederbieber 12 (= Drag. 41) mit Glasschliffdekor; vgl. Ölmann, Nieder-
bieber Taf. 5, 14. 15. 22. (Taf. 52, B 5). Zeitstellung: Die Sigillaten reichen etwa vom
beginnenden zweiten Drittel bis zum Ende des 2. Jhdts.
Mtbl. 42/6719 Sinsheim. (Nierhaus)

Stühlingen (Waldshut), Tuffsteinbruch im Weilertal.
Bei einer Geländebegehung fand sich 1953 stark verscheuertes Randstück eines Napfes
oder dgl. mit nach außen flach abgestrichener Lippe. Ton gelb, fein, sandig. Zeitstellung:
Wohl 2. Jhdt. (Wa 53/19).
Mtbl. 144/8216 Stühlingen. — Verbleib: Heimatmuseum Waldshut.
(Häußler, Nierhaus)
Wallbach (Säckingen), Ortsetter.
Aus dem Aushub eines Kanalisationsgrabens in der Nähe der Kirche konnten 1953
zahlreiche Leistenziegelbruchstücke aufgelesen werden.
Mtbl. 166/8413 Säckingen. — Verbleib: Heimatmuseum Säckingen. (Em. Gersbach)

Wiesental (Bruchsal) „Bahnwald“, 2,1 km SO.
Beim Neubau der Waagbachbrücke für die Straße Hambrücken — Wiesental wurde
1952/53 zur Gewinnung von Erdmaterial die im Wald und unmittelbar an der Straße
gelegene Schanze teilweise zerstört. Nach der Schneeschmelze im Januar 1953 fand ich
im verwühlten Boden römische Siedlungsreste (Keramik, Ziegelbruchstücke) und bald
darauf auch eine Kulturschicht. Im März wurde mit Unterstützung des Landesdenkmal-
amtes, Abt. Ur- und Frühgeschichte, während 14 Tagen eine Grabung durchgeführt,
 
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