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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 20.1956

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Fundschau 1952 - 1953
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https://doi.org/10.11588/diglit.43787#0274

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Fundschau 1952—1953: Mittelalter — Neuzeit

artige Auffüllung beobachtet. In einer Tiefe von rund 1 m wurde über Schotter und
Ziegelbrocken eine dunkle Schicht beobachtet, aus der einige Scherben geborgen wurden.
Darunter befanden sich: 1. Randstück einer Schüssel mit brauner Innenglasur, gelber
Wellenlinie auf dem Rand zwischen Ringlinicn, die Randform zeigt Nachwirkung der
Gotik. — 2. Bodenstück einer rottonigen Plattenkachel, Datierung: Renaissance.
Mtbl. 127/8111 Müllheim. — Verbleib: MfU. Freiburg. (Helm, Hammel)

Obergrombach (Bruchsal), „Holle“ (südl. Ortsrand).
Beim Ausheben der Fundamentgrube zum Neubau Anton Lamberth, Hirschstraße
(Lgb. Nr. 2523), stießen Arbeiter 1953 auf dunkle Stellen, die mit Steinen, Scherben,
Knochen und Bauschutt gefüllt waren. Der Aushub wurde abgefahren. Eine Meldung
erfolgte erst nach Abschluß der Ausschachtung. In der ausgehobenen Baugrube war zu
beobachten:
a) Im Boden der Baugrube (Planum — Baugrubensohle in 2 m Tiefe): Dunkle Ver-
färbung von rechteckigem Grundriß, 3,3 X4,7 m groß. Profilschnitte ergaben eine noch
0,45 m tief gehende grubenförmige Vertiefung mit fast waagrechtem Boden und sack-
artigen Vertiefungen an den Schmalseiten, die wohl als Pfostenstandspuren gedeutet
werden dürfen, obwohl sie sich im Planum nicht abzeichneten. Im Nordteil der Grube
muldenförmige Vertiefung von 1,4 m Dm., in der Steine und ein Hirschgeweih gefun-
den wurden (Taf. 61, A 1).
b) Teils im Planum der Baugrubensohle (—2,0 m), teils im Profil der Ostwand: Dunkel
gefärbte Grube, die nur teilweise in die Baugrube fiel. In der Füllung viel lose verteiltes
Steinmaterial. Grundriß rechteckig, Langseite 4,2 m; Schmalseite 1,80 m; Tiefe 2,00 m.
Der Westrand der Verfärbung zeigte im Planum eine kammerförmige Ausbuchtung,
die nicht näher untersucht werden konnte, da keine weiteren Schnitte gelegt werden
durften.
c) Teils im Planum der Baugrubensohle, teils im Profil der Westwand: Dunkel gefärbte
Grube, die nur teilweise in die Baugrube fiel. Grundriß rechteckig. Langseite 3,7 m;
Tiefe 2 m. An der vorliegenden Schmalseite Pfostenloch, das durch die Grubenfüllung
hindurch in den gewachsenen Löß hinabreichte.
d) Im Profil der Baugrubenwand, in deren Südostecke: Auffallend dunkel gefärbte
Grubenfüllung mit waagrechtem Boden, jedoch nur 0,9 m tief.
Funde: Da die Grubenfüllungen ohne Beobachtung bei der Ausschachtung des Neu-
baues weggeräumt wurden, konnte datierendes Scherbenmaterial nur aus den flachen
Profilschnitten, durch den Rest der mittleren Grube und aus den Grubenprofilen in den
Baugrubenwänden gewonnen werden. Einige wenige Scherben wurden aus dem aus-
geworfenen Aushub aufgelesen.
Es handelt sich durchweg um dünnwandige, hartgebrannte Drehscheibenware von ein-
heitlich grauschwarzer Farbe. Nur ein Stück fällt aus dieser einheitlichen Masse heraus:
ein Scherben mit Bodenkante eines dünnwandigen, auf der Drehscheibe gearbeiteten
Topfes von ziegelroter Farbe an der Außenseite, innen lehmgelb. Ganze Formen sind
nicht erhalten und nicht zu rekonstruieren. Die wenigen erhaltenen Bodenstücke zeigen
breite Standflächen bei stark gewölbter Wand; es liegen danach hauptsächlich Scherben
 
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