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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 20.1956

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Fundschau 1952 - 1953
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https://doi.org/10.11588/diglit.43787#0222

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Rundschau 1952—1953: Hallstattzeit

Sandweier (Rastatt) „Oberfeld“.
1952 wurde in der Kiesgrube Peter ein Brandgrab zerstört, von dem nur Teile gebor-
gen werden konnten.
Funde: 1. Kleines Henkelgefäß, Rand abgebrochen, rot gefärbter Ton, Halsfeld
graphitiert, Reste von Graphitbemalung auf dem Gefäßkörper, erh. H. 10 cm (Taf. 46,
B 2). — 2. Reste eines kleinen dünnwandigen, gelbbraunen Schälchens (Taf. 46, B 1). —
3. Kalzinierte Knochenstückchen. Zeitstellung: Jüngste Urnenfelderkultur (Hallstatt C).
Das Grab, das erste seiner Art in Mittelbaden, gehört in die Gruppe Freiburg-St.Geor-
gen/Endingen (vgl. Bad. Fundber. 17, 1941 —1947, 298 ff. Abb. 12, Taf. 72; 18, 1948—
1950, 243 f., Taf. 43, dazu die Berichtigung in Bad. Fundber. 19, 1951, 246) (Ra 52/3—
52/4).
Mtbl. 61/7115 Rastatt. — Verbleib: Heimatmuseum Rastatt. (Weber, Kimmig)

Schlatt (Freiburg) „Walter“ (Auf dem Schlatter Berg).
Bei Schanzarbeiten gegen Ende des Zweiten Weltkrieges beobachtete Landwirt Uhl -
Schlatt in etwa 1,5 m Tiefe an der Westkante des Schlatter Berges Scherben mehrerer
Gefäße und Tierknochen. Das Material wurde jetzt erst vorgelegt.
Funde: 1. Randstück einer weitmündigen Schüssel (Bomben-Topf) mit scharf ab-
gesetztem, kurz ausgewölbtem Schrägrand, rotbraun, Mü. Dm. etwa 37,6 cm (Taf. 49,
A 4). — 2. Randstück eines im Typus verwandten Gefäßes, jedoch mit steil ansetzen-
dem Rand, Mü.-Dm. etwa 28 cm (Taf. 49, A 3). — 3. Unterteil eines bauchigen
Gefäßes mit abgesetztem Boden, gelbbraun, rauh, erh. H. 9,2 cm (Taf. 49, A 2). -—
4. Wandstück eines groben Topfes mit aufgesetzter, gekerbter Zierleiste (Taf. 49, A 1).
— 5. Weitere Scherben. — 6. Knochen, darunter tibia eines etwa einen Monat alten
menschlichen Säuglings, Metatarsus von Ziege oder Schaf, Schädel-, Rumpf- und Ex-
tremitätenknochen eines jungen Schweines (Bestimmung E. Schmid).
Schon früher gefundene hallstattzeitliche Siedlungsreste von Gemarkung Schlatt gingen
verloren. Bekannt ist Schlatt durch einen reichen Grabhügelfund der späten Hallstatt-
zeit (vgl. Bad. Fundber. III, 1933 —1936, 406 ff). Zeitstellung der neuen Schlatter
Funde: Mittlere Hallstattzeit (Hallstatt C) (Fr 53/12—53/16).
Mtbl. 116/8012 Ehrenstetten. — Verbleib: MfU. Freiburg. (Schneider, A. Eckerle)
Singen (Konstanz) „Rußäcker).
Zu den bronze- und urnenfelderzeitlichen Gräbern (s. unter „Bronzezeit“ und „Urnen-
felderzeit“) kommen noch sieben Skelettgräber der späten Hallstattzeit mit Bronze-
und Keramikbeigaben. Einzelvorlage erfolgt in einer Monographie.
Mtbl. 147/8219 Radolfzell. — Verbleib: Hegaumuseum Singen. (A. Eckerle)

Tauberbischofsheim „Burgweg“ — „Krautgärten“, 0,5 km O.
Bei der Kanalisation wurde 1952 in 2 m Tiefe ein Brandgrab der jüngeren Urnen-
felderkultur (Hallstatt B—C) gefunden.
Funde: Bauchige Urne mit abgestoßenem Rand aus dunkelbraunem, schwachge-
branntem Ton. H. noch 18,4 cm, erhaltener oberer Dm. 26 cm (Taf. 48, Dl). —
 
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