Das Heubacher Schloss ist ein früher Renais-
sancebau, den Georg VII. (t 11.2.1551) um
1524/25 errichten ließ. Er begegnete den Er-
fordernissen der Neuzeit aufgeschlossen und
bekannte sich zur bürgerlichen Lebensweise
eines Landedelmanns in einer Kleinstadt, der
einzigen in den Territorien der Woellwarth. Er
sympathisierte mit dem Protestantismus, ohne
sich selbst zu ihm zu bekennen, und er wollte
noch im Kloster Lorch unter einer Grabplatte
beigesetzt werden.
Das Heubacher Schloss ist seit seiner Sanie-
rung wieder das dominante Bauwerk, erfüllt
kulturelle Funktionen mit dem in Deutsch-
land einmaligen Miedermuseum, birgt die
Stadtbücherei und ein historisches Klassen-
zimmer. Es wird nach anfänglicher Skepsis
von den Bürgern wieder gut angenommen
und findet auch die Aufmerksamkeit der
Touristen.
blieb in woellwarthischem Besitz bis zum Tode von Maria Magdalene, geb. von
Woellwarth (| um 1710), die sich 1693 mit Johann von Wessem (J 1715 ohne
Nachkommen) vermählte. Dieser kaufte das Schloss 1698, indem er die Schwestern
seiner Frau auszahlte. Seine zweite Frau Henrica Luise Schertel von Burtenbach
verkaufte das Schloss 1726 an die Fürstlich Württembergische Landschaft bzw. an
die Fürstliche Kammerschreiberei. Nach der Versteigerung an den Wundarzt Jo-
hann B. Knauß 1737 gelangte das Schloss in den Besitz von Heubacher Bürgern,
wobei das Innere in Wohnungen aufgeteilt wurde. Seit 1985 erwarb die Stadt alle
Eigentumsanteile und begann 1991 mit einer aufwändigen Sanierung. Mit seinem
Hinter den vielen Fenstern des Fachwerk-Obergeschosses mit Fensterreihen übereck verbirgt sich die große Bohlen-
stube, die heute als Trauzimmer genutzt wird. Von der Rankenmalerei in intensivem Kupfergrün hat sich nicht
mehr viel erhalten. Die Türen sind bemalt und tragen Sinnsprüche. Die vielen vertäferten Räume und Gänge im
Heubacher Schloss gelten als eine Besonderheit in SW-Deutschland.
Das Adelsgeschlecht der Woellwarth
91
sancebau, den Georg VII. (t 11.2.1551) um
1524/25 errichten ließ. Er begegnete den Er-
fordernissen der Neuzeit aufgeschlossen und
bekannte sich zur bürgerlichen Lebensweise
eines Landedelmanns in einer Kleinstadt, der
einzigen in den Territorien der Woellwarth. Er
sympathisierte mit dem Protestantismus, ohne
sich selbst zu ihm zu bekennen, und er wollte
noch im Kloster Lorch unter einer Grabplatte
beigesetzt werden.
Das Heubacher Schloss ist seit seiner Sanie-
rung wieder das dominante Bauwerk, erfüllt
kulturelle Funktionen mit dem in Deutsch-
land einmaligen Miedermuseum, birgt die
Stadtbücherei und ein historisches Klassen-
zimmer. Es wird nach anfänglicher Skepsis
von den Bürgern wieder gut angenommen
und findet auch die Aufmerksamkeit der
Touristen.
blieb in woellwarthischem Besitz bis zum Tode von Maria Magdalene, geb. von
Woellwarth (| um 1710), die sich 1693 mit Johann von Wessem (J 1715 ohne
Nachkommen) vermählte. Dieser kaufte das Schloss 1698, indem er die Schwestern
seiner Frau auszahlte. Seine zweite Frau Henrica Luise Schertel von Burtenbach
verkaufte das Schloss 1726 an die Fürstlich Württembergische Landschaft bzw. an
die Fürstliche Kammerschreiberei. Nach der Versteigerung an den Wundarzt Jo-
hann B. Knauß 1737 gelangte das Schloss in den Besitz von Heubacher Bürgern,
wobei das Innere in Wohnungen aufgeteilt wurde. Seit 1985 erwarb die Stadt alle
Eigentumsanteile und begann 1991 mit einer aufwändigen Sanierung. Mit seinem
Hinter den vielen Fenstern des Fachwerk-Obergeschosses mit Fensterreihen übereck verbirgt sich die große Bohlen-
stube, die heute als Trauzimmer genutzt wird. Von der Rankenmalerei in intensivem Kupfergrün hat sich nicht
mehr viel erhalten. Die Türen sind bemalt und tragen Sinnsprüche. Die vielen vertäferten Räume und Gänge im
Heubacher Schloss gelten als eine Besonderheit in SW-Deutschland.
Das Adelsgeschlecht der Woellwarth
91