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Der Ku.K General der Kavallerie Philipp Gottfried
von Woellwarth (1687 — 1764) kämpfte auf vielen
europäischen Kriegsschauplätzen meist im Dienste
Österreichs. Sein Poträt hängt in der österreichischen
Militärakademie in Wiener Neustadt. Seinen Lebens-
abend verbrachte er auf Schloss Neubronn.


Ernst Albrecht (1689 — 1749) erreichte nicht das Alter
seines Bruders Philipp Gottfried; er starb etwas überra-
schend auf Schloss Neubronn. Das Porträt zeigt große
Ähnlichkeit mit dem seines Bruders. Er war seit 1747
Oberst und Kommandeur des Hessischen Leibdragoner-
regiments.28

erhielt er mit der Ernennung zum Feldmarschall-Leutnant den Befehl, zur Armee
nach Böhmen zu gehen, wo die Preußen bis Prag vorgedrungen waren. Er befeh-
ligte die Savoyen-Dragoner und Schinerzing-Kürassiere und war Kommandeur der
Kavallerie-Reserve bei Kolin, wo Feldmarschall Daun am 18.6.1757 die Preußen
unter Friedrich dem Großen vernichtend schlug. Als Siebzigjähriger attackierte Phi-
lipp Gottfried mit seinen Reitern sechs preußische Dragonerschwadronen, wobei
er durch zwei Säbelhiebe leichte Verwundungen erlitt. Im Januar 1758 wurde er
zum General der Kavallerie ernannt und ehrenvoll entlassen. Seinen Lebensabend
verbrachte er in Neubronn.
Von Ernst Albrecht erfuhren wir bereits, dass er 1709 als Fähnrich bei Malplaquet
wie auch sein Bruder verwundet wurde. Bis 1720 blieb er als aktiver Soldat in hessi-
schen Diensten, ehe er als Hauptmann mit einer Art Halbsold beurlaubt wurde und
dann meist in Hohenroden lebte. Schon seit 1716 hatte er das Schlossgut verpach-
tet, was ihm etwa 400 Gulden Reingewinn jährlich einbrachte. Diese Einnahmen
reichten für Um- und Neubauten. Sein größter Neubau in Hohenroden war das
1735 errichtete heutige Pächterhaus. Offenbar hoffte er damals noch auf eine stan-
desgemäße Braut, denn die Wappentafel zeigt ein freies Feld.28 Doch immer wieder
weilte er bei seinem Regiment, wurde 1727 Major im Boyneburgschen Kavalleriere-

Das Adelsgeschlecht der Woellwarth

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