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Becker, Wilhelm Gottlieb; Tauber, Andreas [Hrsg.]; Pursh, Frederick [Hrsg.]; Block, Ludwig Heinrich von [Hrsg.]
Der Plauische Grund Bei Dresden: Mit Hinsicht Auf Naturgeschichte Und Schöne Gartenkunst ; Mit fünf und zwanzig Kupferblättern — Nürnberg, 1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.17514#0118

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Steinen will ich hier noch die Bemerkung anschliessen, dass eben diese mittelste
Kalksteinschicht von einem schönen, theils blutrothen, theils röthlich-braunen
Hornstein durchwachsen ist, der, geschlifsen, ein schönes Ansehn hat, und
daher von Liebhabern zu Bingsieinen und kleinten Tafeln eifrig geslieht wird.
Der rothe Hornstein spielt in dem graulich-weissen Kalkßeine öfters so seltsam,
dass man artige Zeichnungen von Bäumen, Blumen und allerlei Geßalten, die
sreilich erlt von der geschäftigen Phantasie ihre bestimmtern Umrisse erhalten,
darin zu erblicken glaubt.
Die Entdeckung dieser Kalkßeinssötze ist für die ganze Gegend umher eine
sichtbare Wohlthat geworden, indem man sich des Kalks zu Düngung der Felder
bedient hat. In vorigen Zeiten stand das Getreide, besonders auf den Höhen
sehr ärmlich; seitdem man sie aber mit Kalk düngt, sleht es überall schön.
Man sucht daher in allen Gegenden begierig nach Kalke, allein nicht seiten
vergeblich, weil man dabei, ohne Kenntniss von den Gebirgen zu haben, zu
Werke geht. Erst im vorigen Jahre entdeckte man ein neues Kalkßeinflötz in
dem Schicserthonsebinre über Birkicht, nahe am Gcierssraben, auf welches
auch sogleich ein Schacht getrieben wurde. » Die Kalköfen lind in beständiger
Wirksamkeit, und dennoch ist niemals Vorrath vorhanden, so sehr wird der
Kalk von allen Seiten gesucht und benützt. Man hat zwar in manchen Ge-
genden das Sprüchwort, dass die Düngung mit Kalk reiche Landwirthe, aber
arme Erben mache; auch iß es möglich, dass der Kalk gewilse Arten von
Erdreich sehr aussaugt: allein in hieligen Gegenden hat man diesen Nachtheil
noch nicht bemerkt, obgleich die Düngung mit Kalk schon seit zwölf Jahren
bekannt iß.
Das Gebirge hinter Schweinsdorf zieht ßch nach Osten bis an PoiTendorf
hin, und auf seinem Bücken liegt der Peusenwald. In diesem Gebirge, welches
ein Conslomeratgebinre ist und aus lauter Geschieben von mancherlei Gebinrs-
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arten, Sand und Thon beßeht, findet man viel versteinertes Holz in grossen
Stücken von gelblicher und rauchgrauer Farbe, das zuweilen auch blutroth
gestreist und gesseckt iß. In eben diesen Gebirge, aber vor Possendorf an der
Strasse nach Dresden, fand man vor zwei Jahren einen verßeinerten Knochen,
der ohngefähr dritthalb Zoll lang und eben so ßark iß. Man ßeht die Kugel
 
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