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https://doi.org/10.11588/diglit.663#0229
21G
Drusi
zogen. Doch ist die Benennung, wie wir sehen werden, keineswegs
sicher, weshalb die Darstellung nicht bei den Quellen aufgeführt wer-
den durfte. Ob den Gesichtszügen der Figur — sie hat eine stark
gebogene Nase — ikonographische Bedeutung zuzuerkennen sei, ist
sehr die Frage. Bestimmte Anklänge an die Münztypen des älteren
Drusus sind keine vorhanden.
Dagegen hat Mongez zusammen mit den beiden oben bespro-
chenen Monumentalwerken einen vorzüglichen Cameo der ehemaligen
Sammlung de la Turbie zu Turin (bei uns Taf. XXVI. 11) 1 als
älteren Drusus abbilden lassen, bei dem eine gewisse Verwandtschaft
mit den Typen der Grossbronzen nicht zu läugnen ist. Es ist ein
Hochrelief köpf en face von claudischem Typus, mit abstehenden Ohren.
Der Panzer deutet auf einen Feldherrn, der Lorbeerkranz auf einen
Sieger oder auf ein Mitglied der kaiserlichen Familie. Tiberius, wie
er bei Cades heisst, ist es nicht; wohl aber scheint er ihm verwandt-
schaftlich ungemein nahe zu stehen, möglicherweise die gleiche Person
wie die cervetrische Panzerstatue (Taf. XliL), nur von ernsterem Aus-
druck. 32 Millim. h.
Der sehr schöne angebliche Kopf des Drusus, ohne Kranz, auf
einem Agatonyx des C abinet des medailles (Chab. Nr. 213) hat
zu hohe Proportionen, als dass man seiner jetzigen Benennung bei-
stimmen könnte. Mongez hat ihn, wenn es anders derselbe Stein,
in seiner Ikonographie pl. 18. 5 als jugendlichen Augustus abbilden
lassen (s. oben p. 48 q)2.
Auch der bekränzte Kopf auf einem bei Lenormant (Icon. rom.
pl. IX. 12) abgebildeten Sardonyx, der sich im C ab in et des me-
dailles befinden soll, aber nicht bei Chabouillet verzeichnet ist,
scheint ziemlich willkürlich benannt zu sein. Circa 6 Cent. h.
Ganz wertlos und zum Teil offenbar falsch (jung. Drusus) sind
die Aufstellungen bei Cades V. Nr. 323—324 und Nr. 340—343.
1 Vgl. pag. 177a.
2 Dass Chabouillet ausserdem einen Kopf mit der Strahlenkrone (Nr. 210)
als altern Drusus bezeichnet, zeigt wie wenig zuverlässig seine Xamengebungen sind.
Drusi
zogen. Doch ist die Benennung, wie wir sehen werden, keineswegs
sicher, weshalb die Darstellung nicht bei den Quellen aufgeführt wer-
den durfte. Ob den Gesichtszügen der Figur — sie hat eine stark
gebogene Nase — ikonographische Bedeutung zuzuerkennen sei, ist
sehr die Frage. Bestimmte Anklänge an die Münztypen des älteren
Drusus sind keine vorhanden.
Dagegen hat Mongez zusammen mit den beiden oben bespro-
chenen Monumentalwerken einen vorzüglichen Cameo der ehemaligen
Sammlung de la Turbie zu Turin (bei uns Taf. XXVI. 11) 1 als
älteren Drusus abbilden lassen, bei dem eine gewisse Verwandtschaft
mit den Typen der Grossbronzen nicht zu läugnen ist. Es ist ein
Hochrelief köpf en face von claudischem Typus, mit abstehenden Ohren.
Der Panzer deutet auf einen Feldherrn, der Lorbeerkranz auf einen
Sieger oder auf ein Mitglied der kaiserlichen Familie. Tiberius, wie
er bei Cades heisst, ist es nicht; wohl aber scheint er ihm verwandt-
schaftlich ungemein nahe zu stehen, möglicherweise die gleiche Person
wie die cervetrische Panzerstatue (Taf. XliL), nur von ernsterem Aus-
druck. 32 Millim. h.
Der sehr schöne angebliche Kopf des Drusus, ohne Kranz, auf
einem Agatonyx des C abinet des medailles (Chab. Nr. 213) hat
zu hohe Proportionen, als dass man seiner jetzigen Benennung bei-
stimmen könnte. Mongez hat ihn, wenn es anders derselbe Stein,
in seiner Ikonographie pl. 18. 5 als jugendlichen Augustus abbilden
lassen (s. oben p. 48 q)2.
Auch der bekränzte Kopf auf einem bei Lenormant (Icon. rom.
pl. IX. 12) abgebildeten Sardonyx, der sich im C ab in et des me-
dailles befinden soll, aber nicht bei Chabouillet verzeichnet ist,
scheint ziemlich willkürlich benannt zu sein. Circa 6 Cent. h.
Ganz wertlos und zum Teil offenbar falsch (jung. Drusus) sind
die Aufstellungen bei Cades V. Nr. 323—324 und Nr. 340—343.
1 Vgl. pag. 177a.
2 Dass Chabouillet ausserdem einen Kopf mit der Strahlenkrone (Nr. 210)
als altern Drusus bezeichnet, zeigt wie wenig zuverlässig seine Xamengebungen sind.