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Bernoulli, Johann Jacob
Römische Ikonographie (Band 2,1): Die Bildnisse der römischen Kaiser: Das julisch-claudische Kaiserhaus — Berlin, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.663#0264
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Falsch benannte kStatuen. Geschnittene Steine.

251

Einigen hiehergezogen worden1 — bei der reizenden Büste des bri-
tischen Museums, welche unter dem Namen der Clytia bekannt
ist (siebe bei Antonia), obwohl das Haupthindernis für ihre Beziehung
auf Agrippina hier wohl mehr im Charakterausdruck als in den Formen
liegt. — Es mag ja, da Niemand für die absolute Genauigkeit des
Münztypus garantieren kann, und da wir andrerseits nicht über alle
Denkmäler genügend unterrichtet sind, neben dem oben Gesagten
noch allerlei im Bereich der Möglichkeit liegen. Aber von dem uns
durch das Quellenmaterial gewiesenen Standpunkt aus können wir
vorerst nur jenem Ersteren Berechtigung zuerkennen.

Geschnittene Steine. — Abgesehen von den oben bei den
ikonographischen Hilfsmitteln besprochenen Gemmen, dürften auf
Grund der Münzvergleichung nur sehr wenig Darstellungen noch auf
sie bezogen werden. Etwa

Das grosse Brustbild einer Aehrenhalterin in Wien (s. oben
p. 195. d), gewöhnlich jüngere Agrippina genannt, mit den in einen
Zopf gedrehten Nackenhaaren, wie sie der älteren Agrippina eigen.
Der Kopf allerdings von unbedeutendem Ausdruck.

Das ähnliche kleinere unbekannten Orts (bei uns Taf. XXVII. 12)
ohne jene Drehung der Haare, mit Mohnstengeln vor der Brust.

Der Kopf auf einem Stosch'schen Intaglio des Berliner Cabi-
nets (Tölken Verz. V. 2. 147).

Der in Bezug auf Altertum vielleicht anzufechtende bei Gades

V. 363. (Den grösseren Nr. 362 übergehen wir als sicher modern).

Die sog. Antonia ebenda Nr. 349 könnte mit der Münchner

Statue (p. 248) identisch sein, und wird sich im Namen nach ihr zu

richten haben.

Nicht ins claudische, sondern ins augusteische Zeitalter gehört
der Kopf auf dem Sardonyx des Cabinet des medailles Nr. 210
(abg. Lenormant Icon. XI. 7), der bei Chabouillet als Agrippina sen.
bezeichnet wird, mit über den Scheitel zurücklaufender Haarflechte.
— Aber auch dieser hätte immer noch ein besseres Recht, hier ge-
nannt zu werden, als der eine Zeit lang ebenda befindliche nicht
bei Chabouillet verzeichnete Mädchenkopf en face (resp. 3,4 Profil)2,
welchen Mongez für gut befunden hat als Specialen der älteren Agrip-
pina abzubilden (Icon. rom. pl. 24 *, 4).

1 Vgl. Staekelberg Gräber der Hellenen p. 44: ,, Das als Agrippina bekannte
aus einer Fülle von "Wasserblättern hervorragende schöne Brustbild."
1 Que Ton a rx dans h cabinet du rot. Mongez.
 
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