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Das Buch für All e.

Heft 8.

in einer von zwei geflügelten Genien getragenen Inschrift-
tafel die Minen Aller aufweist, welche iin Jahre 1688 durch
ruhmvolle Thaten an der Befreiung der Stadt hervorragenden
Antheil genommen haben. Auf diesem Unterbau erhebt sich
nun der Mittelbau mit der Hauptgruppe des Denkmals. Diese


steht, von zwei Säulen flankirt, auf einem reich geschmückten
Postamente, das die Wappen Starhemberg's und der Stadt
Wien zeigt. Die Gruppe selbst stellt höchst wirkungsvoll den
Grafen Starhemberg dar, wie er an der Spitze von Bürgern,
Soldaten und Studenten durch das Thor der befreiten Stadt

in gehobener Stimmung in's Freie zieht. Neben dem in der
Mitte hoch zu Ros; reitenden Grafen schreitet der Rektor der
Wiener Universität, Paul Sorbait. Ihnen zu Häupten schwingt
sich ein Siegesengel mit Palme und Lorbeer aus dem Thore.
Die Attika des Mittelbaues zeigt die Heerführer des Entsatz-

Humoriftisches.
Realistische Aenderungen idealer Stücke.
Von G. Arnl'auer.

Faust.-


Gretchen wird nicht getopft, Faust nicht verdammt -
Sie lassen sich trauen ans dem Standesamt.

Othello.


Es wird Jago verklagt wegen Ehrenkränkung,
Othello kommt mit einer Schnnpftiicher-Schenkung.


Romeo und Julie.
Statt vergiftet, erdolcht todt hinznsinken,
Romeo und Julie Champagner trinken!

Kabale und Liebe.


Primadonna die Luise, Arrangeur der Papa,
Der Ferdinand sitzt an der Kassa — aha!


Die Jnngfrau von Orleans.
Johanna d'Arc im Wassenglanz,
Schließt mit dem Serpcntinentanz.

Die Räuber.


Nachdem Karl seinen „Alten" gefunden hat,
Spielen sic mit dem Hermann zusammen „Skat".


Wilhelm Teil (in der hohlen Gasse).
Eine Bombe wirft Tell statt dem Pfeil so gering,
Dem Geßler vor die Füße und ruft laut: „Zerspring!" . . .


Maria Stuart.
Anstatt „zu Schiff nach Frankreich gch'n".
Kann man Leicester ans dem Bicycle seh'n.


Hamlet.
Der alte König wird getödtct im Schlaf,
Der Hamlet nimmt'S auf als Am ateurphotograph

Heeres in zwei Gruppen; links den Herzog Karl von Lothringen
und Kurfürst Johann Georg von Sachsen, auf der rechten Seite
den König Johann Sobieski von Polen und den jugendlichen
Kurfürsten Max Emanuel von Bayern. Der Oberbau des
Ganzen, der durch zwei Lisenen (pfeilerartige Wandstreisen)
gegliedert und durch zwei ausgerollte Voluten gestützt wird,

zeigt im Mittelfelde (über der Inschrift: „(Aorin viotoridns
(Rnhm deil Siegern)" das Reichswappen mit den Neichsinfignen.
Darüber sieht man den Papst Jnnocenz XI. und den Kaiser
Leopold I. vor dem Bilde der Madonna knieen, die im gol-
denen Strahlenkränze, den Jesusknaben in: Arme, hernieder-
schwebt. Der ganze architektonische Ausbau ist aus rothem

Salzburger (Adneter) Marmor oder aus Jstrianer Stein, wo-
von sich die weißen Figurengruppen aus carrarischem Marmor
und. die in Bronze gegossenen Zierrathen lebhaft abheben.
Kaiser Franz Joseph verlieh aus Anlaß der Enthüllung dem
Bildhauer Hellmer den Orden der Eisernen Krone und dein
Dombaumeister Jul. Hermann den Franz Josephs-Orden.
 
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