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Denkmäler.
Glocken.
trägt die Bemerkung: „Gestiftet v. d. Schwestern Caroline und Antonie
Lindner. 1891.“ Schöne, spätgothische, farbige Wappenscheiben befinden
sich in den Kapellen.
Aus der im Jahre 1786 zum Abbruch gelangten Barfüsser-Kirche
stammen verschiedene Denkmäler, welche hier Platz gefunden haben.
Unter diesen sind zunächst zwei Beliefs aus rothem Sandstein zu nennen.
Das erste, an der Südwand befindliche Werk stellt, die Kreuztragung
Christi dar, stammt aus gothischer Zeit, ist gut erhalten und enthält die
Inschrift: „Herre vergehet der Warheit nyt. 1457.“ Das zweite stellt
das jüngste Gericht dar, befindet sich an der nördlichen Wand und steht
in Bezug auf den Kunstwerth dem ersten entschieden nach. Christus
thront über der Weltkugel, von Posaunenengeln, Johannes dem Täufer
und Maria begleitet. Zu seinen Füssen erheben sich die Verstorbenen
aus ihren Gräbern, darunter erblickt man rechts die Seligen, welche in
den Himmel eingehen, links die Verdammten. Der untere Theil trägt
ein Wappen mit Christus am Kreuze. Ein gothischer Wappenstein mit
den Wappen Weiss von Limburg und Diemar zum Wedel, also wohl
des Heinz Weiss von Limburg, gestorben nach 1372, und seiner Gattin
Elsa zum Wedel, gestorben 1383, befindet sich stark zerstört an der
westlichen Wand-; dieser Grabstein befand sich ehemals wohl auch in
der Barfüsser-Kirche. Von den bei Lersner *) aufgezählten Epitaphien
sind die meisten heute nicht mehr vorhanden. Das schöne von Cron-
stettensche Epitaphium stammt aus dem Erbbegräbnisse der Familie in
der ehemaligen Barfüsser-Kirche; es trägt die Inschrift: „Johannes Hector
Steffan von Cronstetten. Scabinus et Senator Keipublicae Moeno Franco-
furtensis. Katus 1679 die 3. Septembris. denatus 1731 die 24. August.“
Die beiden von Lersner erwähnten Glocken wurden bei dem Brande
1875 zerstört. Im Jahre 1880 erhielt der neu aufgestellte Dachreiter zwei
neue Glocken durch den Glockengiesser Grosse in Dresden. Die untere
grössere Glocke hat einen Durchmesser von 0,94 m, trägt oben einen Orna-
mentstreifen und die (nicht ganz herumlaufende) Umschrift: „Ehre sei
Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohl-
gefallen“. In der Mitte des Helmes befindet sich der Frankfurter Adler
und die Jahreszahl 1880, am unteren Bande vorn die Inschrift: „Gegossen
von J. G. Grosse in Dresden 1880“, auf der Rückseite: „A. Kr. 1015“.
Die kleinere Glocke hat 0,73 m Durchmesser, den oberen Ornamentstreifen
wie vor und die Umschrift: „VaterUnser, der Du bist in dem Himmel!“
In dem mittleren Theile hat wieder der Frankfurter Adler, unten vorn
die gleiche Inschrift wie bei der grösseren Glocke Platz gefunden, während
auf der Rückseite unten „Cis. Kr. 1016“ zu lesen ist.
9 Lersner, II, 80; IV, 89 ff.
Denkmäler.
Glocken.
trägt die Bemerkung: „Gestiftet v. d. Schwestern Caroline und Antonie
Lindner. 1891.“ Schöne, spätgothische, farbige Wappenscheiben befinden
sich in den Kapellen.
Aus der im Jahre 1786 zum Abbruch gelangten Barfüsser-Kirche
stammen verschiedene Denkmäler, welche hier Platz gefunden haben.
Unter diesen sind zunächst zwei Beliefs aus rothem Sandstein zu nennen.
Das erste, an der Südwand befindliche Werk stellt, die Kreuztragung
Christi dar, stammt aus gothischer Zeit, ist gut erhalten und enthält die
Inschrift: „Herre vergehet der Warheit nyt. 1457.“ Das zweite stellt
das jüngste Gericht dar, befindet sich an der nördlichen Wand und steht
in Bezug auf den Kunstwerth dem ersten entschieden nach. Christus
thront über der Weltkugel, von Posaunenengeln, Johannes dem Täufer
und Maria begleitet. Zu seinen Füssen erheben sich die Verstorbenen
aus ihren Gräbern, darunter erblickt man rechts die Seligen, welche in
den Himmel eingehen, links die Verdammten. Der untere Theil trägt
ein Wappen mit Christus am Kreuze. Ein gothischer Wappenstein mit
den Wappen Weiss von Limburg und Diemar zum Wedel, also wohl
des Heinz Weiss von Limburg, gestorben nach 1372, und seiner Gattin
Elsa zum Wedel, gestorben 1383, befindet sich stark zerstört an der
westlichen Wand-; dieser Grabstein befand sich ehemals wohl auch in
der Barfüsser-Kirche. Von den bei Lersner *) aufgezählten Epitaphien
sind die meisten heute nicht mehr vorhanden. Das schöne von Cron-
stettensche Epitaphium stammt aus dem Erbbegräbnisse der Familie in
der ehemaligen Barfüsser-Kirche; es trägt die Inschrift: „Johannes Hector
Steffan von Cronstetten. Scabinus et Senator Keipublicae Moeno Franco-
furtensis. Katus 1679 die 3. Septembris. denatus 1731 die 24. August.“
Die beiden von Lersner erwähnten Glocken wurden bei dem Brande
1875 zerstört. Im Jahre 1880 erhielt der neu aufgestellte Dachreiter zwei
neue Glocken durch den Glockengiesser Grosse in Dresden. Die untere
grössere Glocke hat einen Durchmesser von 0,94 m, trägt oben einen Orna-
mentstreifen und die (nicht ganz herumlaufende) Umschrift: „Ehre sei
Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohl-
gefallen“. In der Mitte des Helmes befindet sich der Frankfurter Adler
und die Jahreszahl 1880, am unteren Bande vorn die Inschrift: „Gegossen
von J. G. Grosse in Dresden 1880“, auf der Rückseite: „A. Kr. 1015“.
Die kleinere Glocke hat 0,73 m Durchmesser, den oberen Ornamentstreifen
wie vor und die Umschrift: „VaterUnser, der Du bist in dem Himmel!“
In dem mittleren Theile hat wieder der Frankfurter Adler, unten vorn
die gleiche Inschrift wie bei der grösseren Glocke Platz gefunden, während
auf der Rückseite unten „Cis. Kr. 1016“ zu lesen ist.
9 Lersner, II, 80; IV, 89 ff.